Maßnahmen zur Pflege und Erhaltung des Kunstrasenplatzes

Aufgrund der ausgiebigen Nutzung in allen Jahreszeiten darf bei der Erhaltung des Kunstrasens nicht gespart werden. Entscheidend dafür, wie intensiv ein Kunststofffeld gepflegt werden muss, sind unter anderem der Standort (z. B. angrenzender Baumbestand), angrenzende Flächen (z. B. Tennenplätze mit Staubbildung), Verschattung von Teilbereichen und nicht zuletzt die Nutzungsintensität.

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Optimal wäre es, einen künstlichen Spielbelag vor jeder Nutzung von sämtlichem Schmutzeintrag zu befreien. Dies lässt sich jedoch nur schwer in die Praxis umsetzen, also geht man von einem wöchentlichen Reinigungszyklus aus. Das Mindestmaß an Pflege für den Kunstrasen – ein Maßnahmenkatalog ist auch Bestandteil der DIN 18035-7 – besteht ansonsten im Aufbürsten des Platzes, das, ganz gleich um welchen Typ es sich handelt, alle zwei Wochen erfolgen sollte. Es sollte außerdem darauf geachtet werden, dass regelmäßig Laub abgeblasen wird. Werden diese Routine-Maßnahmen nicht durchgeführt, erhöht sich für die Sportler nicht nur das Verletzungsrisiko, es werden sich im feinporigen Füllmaterial Ablagerungen festsetzen, die zur Bildung einer rutschigen Moos- oder Algenschicht führen können, bei der die Wasserdurchlässigkeit des Platzes nicht mehr gegeben ist. Hier ist das Durchsieben der Verfüllung und das Aufbürsten des Kunstrasens erforderlich, um dessen Bespielbarkeit zu erhalten. Entsprechende Kombi-Geräte erledigen mehrere Schritte in einem Durchgang. Chemische Reinigungsmittel gehören im Übrigen nicht auf den Fußballplatz.

Stresszonen wie der Torraum des Fußballfeldes stehen unter besonderer Beobachtung. Hier verringert sich durch die intensivere Beanspruchung das Verfüllmaterial schneller, weshalb das Material regelmäßig wieder verteilt und gegebenenfalls nachgefüllt werden muss. Auch die Fasern müssen öfter wieder aufgerichtet werden, da sonst der Verschleiß übermäßig stark ist.

Alle Arbeiten, die routinemäßig täglich oder mehrmals in der Woche erledigt werden müssen, verrichten mittlerweile Kunstrasen-Roboter, wie auch deren Kollegen auf den Naturrasen-Flächen, autonom und zuverlässig sowie ohne großen Bedarf an Wartung. Sie sind beispielsweise in der Lage, verschiedene Programme auszuführen und den Platz eigenständig aufzubürsten und das Granulat zu egalisieren. Dies verschafft dem Platzwart Zeit für andere Aufgaben. Auch muss er nicht alle Schleppgeräte zur Kunstrasenpflege ständig auf jeder Anlage bereithalten.

Ein bis zweimal jährlich ist eine Grundreinigung erforderlich, in deren Rahmen die Verfüllung durch ein Sieb gefiltert wird, um Verunreinigungen zu entfernen. Nur so lässt sich die Wasserdurchlässigkeit und Elastizität des Systems gewährleisten. Dies ist insbesondere auf mit Sand verfüllten Plätzen sehr wichtig, da sich der Sand schnell verdichtet.

Die intensiveren Maßnahmen, die regelmäßig aber in größeren Zeitabständen nötig sind, werden meist durch Fachbetriebe ausgeführt, weil sich die hierbei zum Einsatz kommenden Geräte sich aus Kostengründen selten im Besitz der Kommunen oder Vereine befinden. Dazu gehören unter anderem Anbaugeräte zum Entfernen einer Verfüllung. Bei dieser Gelegenheit machen sich die Experten auch ein Bild vom Zustand des Platzes, kontrollieren die Nähte und Linien und führen bei Handlungsbedarf entsprechende Reparaturen durch. Es sollten vor jedem Winter, während der Kunststoffrasen trocken ist, auf jeden Fall noch intensivere Reinigungs- und Pflegemaßnahmen erfolgen. Selbiges ist auch zum Beginn des Frühjahrs sinnvoll.

Ein wichtiger Aspekt bei der Kunstrasen-Pflege sind präventive Maßnahmen im täglichen Betrieb, die Zeit, Arbeit und Ärger ersparen. Eine Platzordnung etwa schreibt genau vor, welche Vorgaben eingehalten werden müssen, um Zutritt zu den aus guten Gründen häufig abgesperrten Spielstätten zu bekommen. Zigaretten, Glasflaschen und Stollenschuhe sollten Tabu sein. Auch ist das Kunststoff-Fußballfeld keine Hundweise oder ein Reitplatz. Um zu vermeiden, dass die Sportler mit schmutzigen Schuhen den Platz betreten, bieten sich außerdem Schuhbürsten vor den Zugangstoren an.