Prüfung / Sachverständige

Bau und Prüfung gemäß DIN-Vorschriften und weiteren Standards gewährleisten die Funktionalität und Sicherheit von Sportbodensystemen und der Sporthallen-Ausstattung mit Prallwänden, Trennvorhängen und Sportleuchten. Jede Art von Sportboden ist in DIN-Normen beschrieben. Somit bewegen sich alle Sportboden-Produkte, ob indoor oder outdoor, hinsichtlich ihrer Beschaffenheit und sportfunktionellen Eigenschaften in einem klar definierten Rahmen. Ferner greifen Normen für Bodenbelagsarbeiten und für Prüfungsverfahren an Sportböden.

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Im Indoor-Bereich ist die Normenreihe der DIN 18032 sowie DIN EN 14904 maßgeblich. Sie legt die Anforderungen und Prüfungen für den Bau und die Ausstattung von Sporthallen sowie Räume für den Sport und die Mehrzwecknutzung fest. Im Outdoor-Bereich ist der Normalkatalog der DIN 18035 das Äquivalent. Ebenso werden die Sportgeräte und alle weiteren Ausstattungen behandelt.

Die Normen sind weitgehend auf internationaler Ebene harmonisiert (EN-Normen), wenngleich Änderungen in einigen Punkten unter Umständen europaweit nicht zeitgleich in Kraft treten.

Um hohe Qualitätsstandards in der Produktion sicherzustellen, fordert die DIN 18032-2 – als Beispiel für den Bereich der Sporthallen – die jährliche Güteprüfung jedes Sportbodens durch ein unabhängiges Prüfinstitut. Die Zertifizierung kann nach zwei Methoden erfolgen: Nach RAL, also den Vorgaben der Gütegemeinschaft Sporthallenböden e. V., das entsprechende Prüfzeichen ist RAL-GZ 942. Ein weiteres Zertifizierungsprogramm, in dem auch Sportböden geprüft werden können, ist DIN CERTCO (Gesellschaft für Konformitätsbewertung e. V.) in Zusammenarbeit mit dem TÜV. In diesem Verfahren, das einen umfangreichen Katalog an Prüfkriterien enthält, hat das Prüfzeichen immer nur Gültigkeit für ein Jahr. Die Prüfung auf die Konformität eines Produktes mit DIN V 18032-2 erfolgt anhand von bereits verlegten und damit in Nutzung befindlichen Böden. Hiervon sind aber nicht die Einbauten in den Sportstätten betroffen. Es geht um die herstellerseitig auf den Markt gebrachte Qualität.

Am Ende des Prüfungszeugnisses steht die Beurteilung. Hier gibt der Prüfingenieur bekannt, ob die geprüften Proben die Anforderungen erfüllen. Unabhängig von möglicherweise subjektiven zu Rate gezogenen Beurteilungskriterien bei der Begehung einer Referenzanlage ermöglichen Prüfungsberichte einen Produktvergleich anhand detaillierter und objektiv nach Norm ermittelter technischer Werte. Der Kunde hat damit zwar die direkte Vergleichsmöglichkeit, allerdings dokumentieren Zertifikate und Prüfberichte eine Laborsituation, selbst wenn in bestehenden Turnhallen geprüft wird. Im Weiteren sollten diese Prüfungen nur durch qualifizierte Laboratorien mit einer Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17025 durchgeführt werden. Ebenso werden Kunstarsen-Produkte geprüft. Hier und auf Naturrasenspielfeldern werden nach genormten Verfahren Kriterien wie das Ballsprungverhalten und die Einbauqualität geprüft.

Je nach dem, für welches Wettkampfniveau eine Sporthalle geeignet sein soll, ist zusätzlich zu beachten, dass die jeweiligen Sportverbände über die Normenkonformität hinaus ihrerseits Zertifikate vergeben und Anforderungskataloge veröffentlichen.

Aber die Prüfinstitute arbeiten als Sachverständige auch im Auftrag von Bauherren und Betreibern oder bringen ihre Expertise bei Streitfällen in Bauprojekten ein. Institute für Sportstättenprüfung  müssen von der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) zugelassen sein. Die Sachverständigen fertigen unabhängig Gutachten an und überprüfen die Einhaltung der Normen. Auch kontrollieren sie während der Bauzeit die norm-, system- und vertragsgerechte Bauausführung und erstellen mit einer Kontrollprüfung für den Bauherren den Nachweis über den fachgerechten Einbau eines Sportbodens und die Erfüllung der Anforderungen der Norm. Ein Prüfinstitut kann außerdem bei der Entscheidungsfindung einer anstehenden Sanierung bzw. im Schadensfall behilflich sein.