Kunstrasen: Das "Sportplatzwelt-ABC" erklärt die Fachbegriffe

A wie Abschleppen bis Z wie Zulassung: Rund um den Unterhalt und die Pflege des Kunstrasens werden viele Begriffe genannt. Sportplatzwelt erklärt im Glossar die wichtigsten Begriffe und erläutert, welche Bedeutung sie für den Verein oder kommunalen Betreiber haben.

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A

Abschleppen: Das Einfüllgranulat bleibt nicht an Ort und Stelle, wenn auf dem Kunstrasenplatz Fußball gespielt wird. Es bilden sich Anhäufungen, über die Seitenlinien verlässt das Material den Platz. Daher muss das Granulat turnusmäßig wieder gleichmäßig auf dem Spielfeld verteilt werden. Als Nebeneffekt werden auch Verunreinigungen abgebürstet. Diese Maßnahme muss regelmäßig durchgeführt werden und sollte gelegentlich mit einer Kontrolle des Granulatstandes einhergehen. (Mehr zum Thema: Pflege und Erhaltung eines Kunstrasenplatzes)

Anbieter: Es gibt zahlreiche Anbieter, die sich auf Produkte rund um den Kunstrasen spezialisiert haben. Eine Übersicht aller Anbieter aus dem Sportplatzwelt-Netzwerk finden Sie hier.

Aufbürsten: Das Aufbürsten zählt mit dem Abschleppen zum Mindestmaß an Maßnahmen dar, die ein Kunstrasensystem in der Unterhaltspflege erhalten muss. Diese Maßnahme sollte in Abstimmung mit den herstellerseitigen Pflegeempfehlungen erfolgen, mindestens aber alle zwei Wochen. Das Aufbürsten sorgt in Kombination mit dem Abschleppen dafür, dass das Granulat wieder gleichmäßig im System verteilt und die einzelnen Filamente wieder aufgerichtet werden.

Auffangrinne: Um den Granulataustrag in die Umwelt zu minimieren, werden entsprechende Auffangsysteme eingebaut. Die Rinnen werden am Spielfeldrand installiert und sammeln Granulat, das ansonsten durch Umwelteinflüsse in Natur und Grundwasser gelangen würde.

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B

Belagstyp: Je nach Anwendungsgebiet kommen unterschiedliche Systeme in Frage. Sind im Fußball meist mit Sand und Granulat teilverfüllte Plätze die Regel, setzt man in anderen Sportarten andere Infills und Füllhöhen. DIN-Normen bieten Orientierung bei Ausschreibungen, aber auch Hersteller sortieren ihre Angebote nach Nutzungsarten, um praxisorientierte Sortierungen zu schaffen. (Mehr zum Thema: Systemaufbau und technische Kriterien)

Beregnung: Die Beregnung trägt dazu bei, die Qualität und Lebensdauer eines Kunstrasenspielfelds über einen möglichst langen Zeitraum zu optimieren. Sie sorgt zudem dafür, dass das Verbrennungsrisiko bei Hautkontakt gesenkt wird, sie verbessert die Bespielbarkeit, und trägt dazu bei, dass das Infill-Material besser im Platz gebunden wird. (Mehr zum Thema: Pflege und Erhaltung eines Kunstrasenplatzes)

Beregnungsanlagen: Grundsätzlich können zu Bewässerung eines Kunstrasenspielfelds mobile Beregnungsanlagen oder auch festinstallierte Getriebe-Versenkregneranlagen zum Einsatz kommen. Die Installation einer Versenkregneranlage muss bereits in der Planungsphase des Spielfeldes berücksichtigt werden und liefert diese eine deutlich gleichmäßigere Bewässerung als mobile Geräte.

Beschädigungen: siehe Reparatur.

Bodenverdichtung: Soll infolge eines Rückbaus ein neues Kunstrasenspielfeld an selber Stelle angelegt werden, stellt dies in der Regel kein Problem dar. Problematisch wird das Ganze, wenn der Kunstrasen durch natürliche Vegetation ersetzt werden soll, etwa zur Wiederherstellung von Grünflächen oder dem Ersatzneubau eines Naturrasenspielfelds. Durch die bauliche Veränderung und Verdichtung des Untergrunds ist kein für Pflanzenwachstum geeigneter mineralischer Erdboden mehr vorhanden. Baurechtlich handelt es sich dann um den Rückbau einer befestigten Fläche.

Bürsten (siehe Aufbürsten): Bei normaler Nutzungsintensität wird das Spielfeld einmal wöchentlich mit einem Spezialgerät gebürstet. Dadurch wird die Oberfläche egalisiert und die einzelnen Filamente wiederaufgerichtet. Die Lebensdauer kann verlängert werden – ein ausgedienter Kunstrasen liegt erkennbar platt. (Mehr zum Thema: Pflege und Erhaltung eines Kunstrasenplatzes)

D

Dienstleistungsverträge: Da für die Unterhalts- und Intensivreinigung Spezialmaschinen benötigt werden, werden diese Maßnahmen meist von Fachbetrieben im Rahmen eines Dienstleistungs- bzw. Pflegevertrags übernommen. In der Regel sind solche Verträge auf einen Zeitraum von 4 bis 5 Jahren angelegt.

DIN 18035-7 und DIN EN 15330-1: Alle wesentlichen technischen Eigenschaften von Kunststoffrasensystemen beschreiben Normen: Erstens die DIN EN 15330-1. Diese behandelt zwar den Kunststoffrasenbelag, nicht aber den Unterbau, den wiederum die DIN 18035-7 beschreibt und ergänzt, was in der EN-Norm über die Elastikschichten und den Unterbau nicht erwähnt wird. Seit Dezember 2019 ersetzt die DIN 18035-7:2019-12 für Kunststoffrasensysteme die bis dahin gültige Version DIN 18035-7:2014-10. Gegenüber der alten Version wurden – zusammengefasst – folgende Änderungen vorgenommen: Die Nivellierschicht wurde gestrichen, eine Tragschicht ohne Bindemittel ist zweilagig auszuführen, Elastikschicht auf ungebundener Unterlage wurde gestrichen, die gebundene elastische Tragschicht wurde den gebundenen Tragschichten zugeordnet, die Verschleißbeständigkeit für elastische Füllstoffe wurde als Prüfverfahren neu aufgenommen und die Norm wurde redaktionell überarbeitet und an die aktuellen Gestaltungsregeln angepasst. (Mehr zum Thema: Systemaufbau und technische Kriterien)

E

ECHA-Verfahren: siehe Mikroplastik.

Egalisieren (siehe Abschleppen): Das Egalisieren ist die gleichmäßige Verteilung des Granulats im Kunstrasensystem und wird durch das regelmäßige Abschleppen erreicht. Gerade in stark bespielten Zonen kommt es zu Anhäufungen von Granulat, die die sportfunktionellen Eigenschaften des Systems negativ beeinflussen können und deshalb regelmäßig ausgeglichen werden sollten. Wird viel Granulat aus dem Platz getragen, kann auch eine Nachverfüllung von Nöten sein, um die herstellerseitig empfohlene Füllhöhe beizubehalten.

Einbau/Verlegung: Die Elastikschicht wird entweder fertig auf der Rolle angeliefert oder im Ortseinbau fest auf der Tragschicht installiert (In-situ-Bauweise). Während die Elastikschicht aus Gummi-Granulat beziehungsweise Schaumstoff besteht, enthält die im Ortseinbau erstellte gebundene Tragschicht ein mineralisches Gemisch, das in einem elastischen Bindemittel stabilisiert wird und somit die gebundene Tragschicht ersetzen kann. Bei einigen unverfüllten Belägen ist die aufgeschäumte Elastikschicht an den Rücken des Trägermaterials kaschiert. Neben der Nenndicke sind die Zugfestigkeit, die Wasserdurchlässigkeit und die Ebenheit wesentliche Kriterien. Anschließend wird das eigentliche Spielfeld, der Kunststoffrasenteppich, auf der Unterkonstruktion verlegt – dank seines Eigengewichts meist schwimmend, also ohne Fixierung am Untergrund – und die Übergänge zwischen den einzelnen Kunstrasenrollen verklebt. Lediglich einige unverfüllte Systeme werden am Spielfeldrand eingespannt. (Mehr zum Thema: Planungsgrundlagen)

Einstreugranulat: siehe Infill.

Einfüllmaterial: siehe Infill.

Elastikschicht: Die Elastikschicht kann in unterschiedlichen Bauweisen entstehen (hier ist die in Deutschland weit verbreitete Bauweise nicht unbedingt deckungsgleich mit der Praxis und Zertifizierung auf dem Weltmarkt). Die Elastikschicht wird entweder fertig auf der Rolle angeliefert oder im Ortseinbau fest auf der Tragschicht installiert. Dieses Verfahren ist mit dem Insitu-Einbau von Laufbahnbelägen vergleichbar (siehe entspr. Kapitel in diesem Heft). Während die Elastikschicht aus Gummi-Granulat beziehungsweise Schaumstoff besteht, enthält die im Ortseinbau erstellte gebundene elastische Tragschicht ein mineralisches Gemisch, das in einem elastischen Bindemittel stabilisiert wird und somit ab einer Schichtstärke von 35 mm die gebundene Tragschicht ersetzen kann. Bei einigen unverfüllten Belägen ist die aufgeschäumte Elastikschicht an den Rücken des Trägermaterials kaschiert. Neben der Nenndicke sind die Zugfestigkeit, die Wasserdurchlässigkeit und die Ebenheit wesentliche Kriterien. (Mehr zum Thema: Systemaufbau und technische Kriterien)

Entwässerungsanlagen: Dass Regenwasser abfließen kann und sich keine überschüssige Feuchtigkeit anstaut, ist ein Hauptaugenmerk im Sportplatzbau und der Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen. Als Norm ist sportanlagenspezifisch die DIN 128035-3 zu nennen. Die Dränage mit ihren Rohren liegt unsichtbar unter dem Spielfeld. Die Entwässerung der Laufbahn bzw. der Randbereiche des Spielfelds erfolgt zusätzlich über Rinnen. Eine leichte Abschüssigkeit des Spielfelds zu den Rändern hin sorgt dafür, dass das Wasser in Richtung Rand abfließen kann.

EPDM: EPDM ist traditionell ein Bestandteil vieler Sportboden-Systeme – in den Elastikschichten und als Bestandteil von Kunststofflaufbahnen. EPDM wird als Neuware produziert und an die besonderen Anforderungen als Einstreugranulat angepasst. So gehören eine gute Elastizität, gepaart mit besonderer Resistenz gegen widrige Wetterbedingungen und chemische Einwirkungen bei der Verwendung von EPDM als Einstreumaterial zu den wesentlichen Merkmalen.

EPDM-Fasergranulat: Das EPDM-Fasergranulat ist ein neu geformtes Einstreugranulat, das zu 100 % aus einem mit Schwefel vernetzten EPDM-Gummi besteht. Dieses besonders UV-stabile Material wird durch ein neu entwickeltes Fertigungsverfahren in eine, faserige Form gebracht. Die bedeutendste Neuerung dabei ist die organisch ausgestaltete Oberfläche der einzelnen Körner. Dadurch wirkt das Material nicht nur optisch natürlicher, sondern fühlt sich auch auf der Haut angenehmer an.

F

Farbgebung: Grundsätzlich können die Farben des Spielfelds und der Linien frei gewählt werden, was in den meisten Fällen jedoch zu teuren Sonderanfertigungen führen würde. In aller Regel unterstützt die Farbgebung des Filaments in optischer Hinsicht das Bestreben, dem Naturrasen möglichst nahe zu kommen. Die Farbe der eingetufteten oder eingelegten Linien kann sich nach der Mehrzwecknutzung des Spielfeldes richten. Auch Schriftzüge und Logos sind machbar.

Fasern/Filamente: Wenn vom Filament die Rede ist, geht es um jene Fasern, die die natürlichen Grashalme simulieren. Das Fasermaterial wird aus Polyamid (PA), Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) hergestellt. Je nach Anwendungsbereich und Infill können dabei verschieden strukturierte Fasern zum Einsatz kommen: Um bestimmte Ergebnisse hinsichtlich Spieleigenschaften und Stabilität zu erreichen, werden auch unterschiedliche strukturierte Halme mit glatten Filamenten kombiniert.

G

Garantie/Gewährleistung: Die Garantie kann gemäß VOB festgelegt oder Verhandlungssache bei Auftragsvergabe sein, wobei es möglich ist, auf bekanntes Potenzial für Probleme einzugehen. 4 bis 5 Jahre sind ein üblicher Zeitraum. Sind Nachbesserungen oder umfangreichere Sanierungsmaßnahmen offensichtlich erforderlich, kann jederzeit auch ein unabhängiger Sachverständiger bzw. Kunstrasenprüfer konsultiert werden, der Empfehlungen bezüglich der geeigneten Maßnahmen ausspricht.

H

Hersteller: siehe Anbieter.

Hitzeentwicklung: Kunstrasensysteme erhitzen sich in der Sonne deutlich stärker als Naturrasenprodukte. An besonders heißen Tagen kann es unter Umständen sogar dazu kommen, dass das Granulat im System verklumpt – eine kostenintensive Reparatur ist die Folge. Um der Hitzeentwicklung entgegenzuwirken, ist eine professionelle Bewässerung unabdingbar. Die Machart der Kunstrasenfasern kann bei einigen Produkten zur Kühlung beitragen.

I

Infill (Kunststoffgranulat): Ist ein Kunstrasensystem neben Sand auch mit Kunststoffgranulat verfüllt, kommt dieses oberhalb der Sandschicht zum Einsatz. Das Granulat ist im Wesentlichen für die sportfunktionellen Eigenschaften des Systems verantwortlich und besteht meist aus SBR, PUR-umhüllten SBR, EPDM oder TPE. Als alternatives Naturprodukt ist aber auch Kork im Rahmen der aktuellen Mikroplastikdebatte auf dem Vormarsch. (Mehr zum Thema: Kalkulator Kunstrasen-Einstreugranulate)

Infill (Kork): Kork-Granulat stellt eine natürliche Alternative zu den synthetischen Kunststoffgranulaten dar und zeichnet sich neben vergleichbaren sportfunktionellen Eigenschaften vor allem durch eine geringere benötigte Füllmenge sowie hohe Hitze- und Feuchtigkeitsbeständigkeit aus. Kork-Granulat wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. (Mehr zum Thema: Alternative Kunststoffrasenbeläge)

Infill (Sand): Der Sand in einem Kunstrasensystem muss spezifische Eigenschaften hinsichtlich der Körnung und Reinheit erfüllen und gehört zu den Baustoffen, die nach DIN ausgewählt werden. Er sorgt für das erforderliche Gewicht und bestimmt auch die sportfunktionellen Eigenschaften. Waren ausschließlich mit Sand verfüllte Kunstrasenplätze vor einigen Jahren noch überwiegend in anderen Sportarten anzutreffen, werden solche Systeme im Rahmen der aktuellen Mikroplastik-Debatte auch im Fußball immer präsenter. (Mehr zum Thema: Einstreugranulate)

Intensivreinigung: Unterhaltsreinigung und Intensivreinigung unterscheiden sich durch die Arbeitstiefe der Maschine, beide werden in der Regel im Rahmen von Pflegeverträgen von Fachbetrieben übernommen. Im Rahmen der Intensivreinigung, die einmal jährlich durchgeführt werden sollte, wird das Granulat mit einer Spezialmaschine aus dem System entfernt, gefiltert, von Verschmutzungen und Feinstaubabrieb befreit und anschließend wieder dem System zugeführt. Dies trägt auch maßgeblich zum Erhalt der Wasserdurchlässigkeit des Systems bei. (Mehr zum Thema: Pflege und Erhaltung eines Kunstrasenplatzes)

K

KOMPENDIUM Sportplatz: Das KOMPENDIUM Sportplatz ist das Grundlagenwerk für den Bau und Betrieb von Sportplätzen. Die 2020 erschienene Neuauflage beschäftigt sich auf mehr als 30 Seiten auch mit dem Thema Kunstrasen – von Planungsgrundlagen und Systemaufbauten über Einfüllmaterialien und Pflegemaßnahmen bis hin zu Rückbau und Recycling.

Kork: siehe Infill (Kork).

Kosten: Bei Sportplatzwelt finden Sie zahlreiche Kostenbeispiele zu verschiedenen Themen rund um Kunstrasensportplätze. (Mehr zum Thema: Kostenbeispiele Kunstrasen)

Kunstrasen-Generationen: Es ist gebräuchlich, die Produktarten im Bereich des Kunststoffrasens nach drei oder vier Generationen zu sortieren. Rasen der ersten Generation wurden bereits in den 1960er Jahren vorgestellt, verfügen über eine sehr dünne Polschicht und kommen heute in verbesserten Versionen fast nur noch im Hockeysport vor. Die zweite Generation entstand in den 1980er und 1990er Jahren, bietet mit einer Dicke von 25 bis 30 mm weiterhin eine recht kurze, hoch mit Quarzsand verfüllte Polschicht und ist deshalb vor allem für Tennis geeignet, findet aber auch im Fußball und der Mehrzwecknutzung Anwendung. Die dritte Generation erschien erstmals Anfang der 1990er Jahre und bietet optimale Bedingungen für den heutigen Fußball – die Polhöhe beginnt bei 35 mm, das System wird mit Quarzsand und Gummigranulat teil- oder hochverfüllt. Der Übergang zur 4. Generation ist fließend, seit Mitte der 2000er Jahre wurden die internationalen Zertifizierungen seitens UEFA und FIA vorangetrieben und bis heute und weiterhin ständig Verfeinerungen aller Komponenten entwickelt. Durch Verwendung und Weiterentwicklung alternative Baustoffe werden heutige Kunstrasensysteme immer umweltfreundlicher und reichen dabei immer näher an die Eigenschaften eines Naturrasens heran.

L

Lebensdauer: Die Lebensdauer eines Kunstrasensystems liegt bei korrekter Pflege bei durchschnittlich 12 bis 15 Jahren. Nach Ablauf dieser Zeit muss der Kunststoffrasenteppich in den meisten Fällen ausgetauscht werden. Im Zuge einer Sanierung sollte zudem die darunter liegende Elastikschicht genau begutachtet werden, da diese häufig für einen zweiten Lebenszyklus wiederverwendet werden kann. Alle bei einer Sanierung anfallenden Materialien müssen fachgerecht getrennt und entsorgt werden.

M

Maschinen: Bei intensiven Pflegemaßnahmen sind verschiedene Spezialmaschinen (siehe Spezialmaschinen) von Nöten. Unter Umständen können Traktoren oder Aufsitz-Mäher, die bei der Pflege von Naturrasensportplätzen zum Einsatz kommen, durch verschiedene Anbauteile auch als Pflegemaschinen für Kunstrasensysteme genutzt werden. (Mehr zum Thema: Maschinen für die Pflege und Reinigung)

Maße: siehe Spielfeldgrößen.

Mikroplastik: Aktuell stehen Kunststoffgranulate als Infill von Kunstrasenplätzen in der Kritik. Der Grund: Das feine Granulat, das aufgrund seiner geringen Größe als Mikroplastik definiert wird, gelangt durch Verwehungen und Regen in den Umweltkreislauf. Die Debatte nahm mit einer Studie des Fraunhofer Instituts im Herbst 2018 seinen Anfang, mittlerweile haben viele Bundesländer die Förderung von Kunstrasenplätzen mit Granulatverfüllung eingestellt. Auch wenn noch keine endgültige Entscheidung seitens der EU getroffen wurde, gilt ein EU-weites Verbot als wahrscheinlich. Die Bundesregierung setzt sich für einen Übergangszeitraum von 12 Jahren ein, in dem Bestandsplätze weiterhin betrieben werden dürfen. (Einen ausführlichen Artikel zum Thema finden Sie hier: Kleine Körnchen – großes Problem? Ein Überblick zur aktuellen Mikroplastik-Debatte der ECHA)

N

Nachverfüllen: Durch sportliche Aktivitäten und Umwelteinflüsse wie Regen und Wind ist das Granulat im Kunstrasensystem in ständiger Bewegung: Es wird zu Teilen auch aus dem System ausgetragen bzw. -gespült und sammelt sich am Spielfeldrand. Deshalb kann es gelegentlich vorkommen – maximal einmal pro Jahr –, dass Granulat nachgefüllt werden muss, um die herstellerseitig empfohlene Füllhöhe beizubehalten.

Normen/Zertifikate: Der Anbieter muss aktuelle Prüfzeugnisse (nicht älter als ein Jahr) vorweisen, die die von Prüfinstituten anerkannte zertifizierte Qualität (z. B. RAL/DIN Certco/FIFA) etwa in Sachen Kraftabbau, Wasserdurchlässigkeit und Abrieb bestätigen. Maßgeblich für alle baurechtlichen Regelungen rund um den Kunstrasen in Deutschland sind die DIN EN 15330-1 und die DIN 18035-7 in der jeweils aktuellsten Fassung.

Nutzungsintensität: Der größte Vorteil eines Kunstrasensystems im Vergleich zu Naturrasenprodukten liegt in der deutlich höheren Nutzungsintensität von bis zu 2.000 Stunden pro Jahr gegenüber 800. Ein Kunstrasenspielfeld ist bei korrekter Pflege auch in den Wintermonaten – Frostperioden ausgenommen – bespielbar und kann generell deutlich intensiver genutzt werden als vergleichbare Naturprodukte – und ist deshalb gerade in Ballungsräumen eine beliebte Alternative. Um von den Vorteilen eines Kunstrasens profitieren zu können, sollte in jedem Fall eine geeignete Flutlichtanlage eingeplant werden, um den Platz auch in den Abendstunden bespielen zu können.

O

Oberflächenreinigung: Laub, Äste und Verunreinigungen aller Art, die sich auf dem Kunstrasen sammeln, müssen täglich entfernt werden (etwa mit einem Laubbläser) – spätestens aber, bevor der Trainings- oder Spielbetrieb aufgenommen wird. Bei dieser Routinemaßnahmen kommen keine Spezialmaschinen zum Einsatz, es sollte kein Granulat entfernt werden oder mechanisch auf den Platz eingewirkt werden. (Mehr zum Thema: Pflege und Erhaltung eines Kunstrasenplatzes)

P

Pflege: Ohne regelmäßige Maßnahmen wie das Abschleppen des Platzes, um das Granulat zu egalisieren sowie das Aufbürsten und die Entfernung von Laub und weiteren eingetragenen Abfällen lassen sich die sportfunktionellen Eigenschaften des Systems nicht dauerhaft aufrechterhalten. Neben einer fachmännischen Beregnung können saisonal auch intensivere Reinigungsmaßnahmen erforderlich sein. (Mehr zum Thema: Pflege und Erhaltung eines Kunstrasenplatzes)

Pflegeverträge: siehe Dienstleistungsverträge.

Polschicht: Bei der Polhöhe (oder: Noppenschenkellänge über Grund) handelt es sich um die gemessene Länge der künstlichen Halme über dem Trägersystem. Abhängig von dieser sind Art und Menge der Verfüllung. Die Gesamtdicke hingegen bezeichnet die Höhe des Kunstrasens inklusive der Trägerkonstruktion. Bei einer Verfüllung mit Gummigranulat und Quarzsand liegt die Polhöhe bei Fußball-Produkten etwa zwischen 35 mm und 60 mm. Bei Hockey, Tennis und unverfüllten Kunstrasenystemen ist von 10 mm bis 35 mm auszugehen. Ein entscheidendes Kriterium ist mit der Poldichte die Anzahl der Stiche pro Längeneinheit, also, wie dicht die Fasern gewebt sind. Ein hochwertiges Produkt lässt sich ab einer Stichzahl von 16/10 cm (16 Stiche per 10 cm) erkennen. In Produktauslobungen wird oft anhand der Noppenanzahl die Anzahl der Stiche pro m² dargestellt. Um einen schüttereren Oberbelag ausschließen zu können, darf als Faustregel gelten: Je dichter, desto besser. Die Polschicht ist die oberste, aus Kunststoff-Fasern bestehende Schicht. (Mehr zum Thema: Systemaufbau und technische Kriterien)

PUR-umhülltes SBR (RPU): Diese Variante des SBR ist mit einer Polyurethan-Schicht ummantelt, die in erster Linie der Einfärbung des ansonsten schwarzen Recycling-Granulats dient. Diese Beschichtung wird durch die hohen mechanischen Belastungen in einem Kunstrasenplatz über die Zeit abgerieben. Dadurch kommt die ursprüngliche schwarze Farbe wieder zum Vorschein, und es herrschen wieder die konventionellen Eigenschaften eines SBR-Einstreugranulats vor. Das umhüllte SBR-Material empfiehlt sich daher weniger für Sportplätze mit intensiver Nutzung oder einen langen Zeitraum.

R

Reaktivierungsreinigung: Ein Vorgang, der ein verwahrlostes Spielfeld wieder nutzbar macht. Das Verfüllmaterial wird aufgenommen, gereinigt und wieder eingearbeitet, Verhärtungen im System werden gelockert. Auch die Reaktivierungsreinigung ist ein Auftrag für den Fachbetrieb. (Mehr zum Thema: Pflege und Erhaltung eines Kunstrasenplatzes)

Reinigung: Um eine lange Lebensdauer eines Kunstrasensystems zu gewährleisten und die sportfunktionellen Eigenschaften des künstlichen Grüns auf Dauer zu erhalten, müssen regelmäßig verschiedene Reinigungsmaßnahmen durchgeführt werden. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Formen der Reinigung hinsichtlich Regelmäßigkeit und Arbeitstiefe (siehe Oberflächenreinigung, Intensivreinigung, Unterhaltsreinigung, Reaktivierungsreinigung).

Recycling: siehe Rückbau und Recycling.

Regelbauweisen: Gängige Regelbauweisen für Kunststoffrasensysteme werden in der DIN 18035-7 beschrieben: Nach Definition ist eine Kunststoffrasenfläche „eine wasserdurchlässige, mehrschichtige Konstruktion. Sie besteht aus dem Kunststoffrasenbelag mit gefüllter oder ungefüllter Polschicht, der Elastikschicht auf gebundener Tragschicht (unter besonderen Bedingungen auch auf ungebundener Tragschicht) oder der gebundenen elastischen Tragschicht, der ungebundenen Tragschicht und gegebenenfalls einer Filterschicht.“ Unterhalb der beim Bau angelegten Schichten befindet sich das Erdplanum beziehungsweise der Baugrund. (Mehr zum Thema: Systemaufbau und technische Kriterien)

Reparatur: Jegliche Art von Verunreinigung schadet dem Kunstrasen, sodass zum Beispiel nach chemischer Einwirkung, etwa durch Öle, eine fachmännisch ausgeführte Spezialreinigung oder der Austausch von Teilstücken erforderlich sein kann. Durch die reguläre Nutzung, aber auch durch außerplanmäßige mechanische Einwirkungen, können ebenfalls Beschädigungen entstehen. Die Nahtstellen und besonders intensiv genutzten Spielfeldzonen sind diesbezüglich am anfälligsten. Im Rahmen eines Pflegevertrags überprüfen die Experten des beauftragten Unternehmens regelmäßig den Zustand des Kunststoffrasens und veranlassen bei Bedarf die optimalen Maßnahmen.

Rückbau und Recycling: Die Lebensdauer von Kunstrasensystemen ist begrenzt, sodass sich eines Tages die Frage nach dem Verbleib der einzelnen synthetischen Komponenten stellt. Der Rückbau des Kunstrasens, die Trennung der einzelnen Komponenten und das fachgerechte Recycling der Materialien sind oft unterschätzte Kostenpunkte, die bereits bei der Planung eines Kunstrasenplatzes bedacht werden sollten. Während der Kunstrasenteppich, die (möglicherweise vorhandene) Granulat und der Quarzsand voneinander getrennt und anschließend fachgerecht recycelt werden müssen, können die Elastikschicht und der Unterbau unter Umständen für einen weiteren Lebenszyklus von 12 bis 15 Jahren genutzt werden – in der Praxis sind aber vielerorts Ausbesserungsarbeiten von Nöten. Es existiert eine Vielzahl an Fachbetrieben, die sich auf den Rückbau und das Recycling von Kunstrasensystemen spezialisiert hat. Der RAL GGK e.V. definiert in allen Fragen rund um Kunststoffbeläge in Sportfreianlagen einheitliche Industrie-Standards. Während der Neubau eines Kunstrasenplatzes an selber Stelle in der Regel kein Problem darstellt, gestaltet sich der Rückbau zu einer natürlichen Vegetation oft schwierig (siehe: Bodenverdichtung). (Mehr zum Thema: Rückbau und Recycling)

Rückenausstattung: Bei der Rückenbeschichtung handelt es sich um das Material, das auf den Rücken zur Fixierung der Noppen aufgebracht wird. Das Trägermaterial (Vlies oder Gewebe, in das die Filamente eingetuftet werden) des Kunstrasens wird zum Beispiel mit einer Latexbeschichtung veredelt, damit die Fasern nicht aus dem Gewebe gelöst werden. Liegt der Wert bei mindestens 1.000 g/m², ist dies ein Hinweis auf ein hochwertiges Produkt. Perforationslöcher im Rücken sorgen für die Wasserdurchlässigkeit des Spielfeldbelags.

RPU: siehe PUR-umhülltes SBR.

S

Sachverständige: Als unabhängige Ansprechpartner bei Problemen in Planung, Bau und dem Unterhalt aller Sportflächen bieten sich die Sportbodenprüfer an. Für ganz Deutschland sind es allerdings derzeit nur drei bis vier. Die Experten prüfen in ihren Laboren sowie an eingebauten Systemen Produkte für deren Zertifizierung, sie arbeiten in den DIN-Ausschüssen mit. Und nicht zuletzt können sie bei Abnahmen oder in Fällen, bei denen es um die Gewährleistung geht, das betreffende Projekt auf den fachgerechten und normkonformen Einbau zertifizierte Produkte untersuchen lassen. (Mehr zum Thema: Prüfung/Sachverständige)

Sand: siehe Infill (Sand).

SBR: Dem SBR-Granulat bescheinigt man sehr gute funktionelle Eigenschaften, so unter anderem eine hohe Elastizität. Der Preis ist beim SBR deutlich günstiger als beim EPDM und TPE. SBR besteht zu fast 100 % aus wiederverwerteten Autoreifen. Qualitätsanforderungen, die das Material bei diesem ursprünglichen Verwendungszweck erfüllt, kommen auch im zweiten Lebenszyklus seiner Bestandteile auf dem Sportplatz zur Geltung. So ist es zum Beispiel hoch UV- und wetterbeständig. Das SBR-Einstreugranulat kann heutzutage eine gute, kostengünstige und zudem ressourcenschonende Lösung sein, wenn es aus einer güteüberwachten, dokumentierten Quelle stammt. Aktuell stehen aber gerade SBR-Granulate im Rahmen der europäischen Mikroplastikdebatte in der Kritik.

Schaden: siehe Reparatur.

Schwachstellen: Die mechanisch anfälligsten Bereiche des gesamten Systems sind immer die Nahtstellen der Bahnstöße und Linien. In den besonders stark genutzten Spielfeldzonen, insbesondere den Strafräumen, zeigen sich Verlegungsfehler und Verschleiß meist zuerst. „Wandernden“ Linien beugt man mit entsprechender Rückenverstärkung vor, doch ist auch diese nicht für Ewigkeit angelegt. Dort, wo sich die Verbindung zwischen den Bahnen auflöst, geht auch die Stabilität des gesamten Belags verloren, und ab einem gewissen Zeitpunkt lässt sich auch die Unterhaltspflege nicht mehr fachgerecht durchführen. Als Schwachstelle kann sich zudem die Latex-Rückenbeschichtung erweisen.

Shock Pads: siehe Elastikschicht.

Spezialmaschinen: Spezialmaschinen kommen bei intensiveren Pflegemaßnahmen, die in größeren Zeitabständen anstehen, zum Einsatz. aher befinden sie sich nicht immer im Inventar des örtlichen Vereins oder Grünflächenamtes. Oft werden solche Maßnahmen an Fachbetriebe vergeben, die ihre Maschinen dann mitbringen. Zu diesem Maßnahmenkatalog gehören beim Kunstrasen etwa das Auflockern, die Tiefenreinigung und das Nachfüllen von Einfüllmaterial während der Saisonpause. Der Naturrasenplatz erhält mindestens einmal im Jahr, bevorzugt in der Sommerpause, eine gründliche Renovation. Die Geräte für die intensiven Maßnahmen sind auch in der Lage, die regelmäßigen Aufgaben mit zu erfüllen, sodass eine Anschaffung beider Maschinentypen nicht nötig ist.

Spielfeldgrößen: Die Dimensionierung eines Kunstrasensportplatzes richtet sich nach der Sportart und sind in der Regel von den jeweiligen Verbänden vorgeschrieben. In niedrigeren Spielklassen sind Abweichungen möglich. (Mehr zum Thema: Spielfeldgrößen der Rasensportarten)

Systemaufbau: siehe DIN 18035-7 und DIN EN 15330-1.

T

Technologien: Der Kunstrasen soll dem natürlichen Vorbild immer ähnlicher werden. Hauptargumente in der Entwicklung sind dabei, die Verletzungsgefahr zu minimieren und das Rückstellverhalten der Halme zu fördern. Die Hersteller verwenden in ihrem System patentierte Technologien, etwa spezielle Gemische der Polymere, die die Sliding-Eigenschaften, aber auch die UV-Beständigkeit, die Feuchtigkeitsspeicherung und Wärmeregulierung der Halme verbessern.

TPE: TPE-Granulate sind Thermoplastische Elastomere die erst seit einigen Jahren als Einstreugranulate eingesetzt werden. Während es verschiedene TPE-Materialien für den Einsatz bei technischen Produkten gibt, wird als Einstreugranulat aufgrund des Preis-Leistungsverhältnisses momentan nur TPE-S verwendet. Verschiedene Typen von TPE-Granulaten können auf den Verwendungszweck, insbesondere hinsichtlich der Elastizität und des Alterungsverhaltens, zugeschnitten werden. Jedoch ist die Stabilisierung von thermoplastischen Materialien gegen Temperatur und Alterungseinflüsse sehr aufwändig. Dies hat Hersteller dazu bewogen TPE-Granulate nicht für Regionen zu empfehlen, die eine hohe UV-Belastung und hohe Temperaturen aufweisen. Die hochstabilisierten TPE-Granulate haben ihren Preis: TPE ist der teuerste Granulat-Typus.

Tragschicht: Der Kunstrasenteppich wird entweder auf einer Elastikschicht aus PUR-gebundenem Gummigranulat oder Schaumstoff-Bahnen oder -Platten installiert. Günstigere Systeme kommen ohne Elastikschicht aus, dann wird der Kunstrasenteppich direkt auf dem wasserdurchlässigen Drainasphalt verlegt.

Tufting: Das Tuften bzw. Tufting ist eine Technik zur Herstellung von technischen Textilien, Teppichböden oder eben Kunstrasenflächen. Vergleichbar mit der Arbeitsweise einer Nähmaschine wird das Filament in die Trägerschicht eingearbeitet.

U

Umwandlung: Neben dem Neubau eines Kunstrasenplatzes denken viele Vereine und Kommunen auch über die Umwandlung eines Tennen- bzw. Naturrasenplatzes in ein Kunstrasenspielfeld nach, um von den positiven Eigenschaften des Systems (z.B. die ganzjährige und intensivere Bespielbarkeit) zu profitieren. Die Kosten für eine Umwandlung belaufen sich je nach Bestand und örtlichen Gegebenheiten auf rund 1 Mio. Euro. Allerdings sollten Faktoren wie die zwingend notwendige Installation einer Flutlichtanlage (um auch von der höheren Anzahl an Nutzungsstunden im Vergleich zu natürlichen Systemen zu profitieren) oder Folgekosten für Pflege und Bewässerung unbedingt in die Kalkulation einfließen. (Mehr zum Thema: Umwandlung eines Naturrasenplatzes in einen Kunstrasenplatz: Kostenbeispiel 1, Kostenbeispiel 2, Kostenbeispiel 3 / Kostenbeispiel: Umwandlung eines Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz)

Umwelt: Kunstrasensysteme stehen ob der ihnen nachgesagten umweltschädlichen Eigenschaften vielerorts in der Diskussion (siehe: Mikroplastik/ECHA-Verfahren). Vordergründig werden das Austragen von Gummigranulat in Form von Mikroplastik und das aufwändige Recycling der einzelnen Komponenten moniert. Hersteller wirken dieser Kritik durch immer umweltfreundlichere Infills, nachhaltigere Recycling-Verfahren und technische Innovationen (z.B.: CO2-neutraler Kunstrasen) entgegen.

Unterhaltsreinigung: Diese Maßnahme mit Tiefenwirkung erfolgt (ähnlich der Intensivreinigung) einmal monatlich bzw. quartalsweise. Spezielle Anbaugeräte mit Kehrsaugvorrichtung führen mehrere Arbeiten parallel aus. Unter anderem wird das Einfüllgranulat aufgenommen, gefiltert und an das System zurückgegeben. (Mehr zum Thema: Unterhalt von Kunstrasenplätzen)

Unverfüllter Kunstrasen: Der unverfüllte Kunstrasen (auch „Vollkunststoffrasen“), eine Machart, bei der die auf spezielle Weise miteinander verknüpften Fasern sich gegenseitig stützen, hat ihre Stärken vor allem im geringen Pflegeaufwand und der Tauglichkeit unter allen Wetterbedingungen. Es muss kein Granulat aufgefüllt oder egalisiert werden, es kann auch nicht in die Umwelt gelangen. In Deutschland hat sich der unverfüllte Kunstrasen in der Vergangenheit nicht in der Breite durchgesetzt; etwa in der Schweiz ist die Verbreitung an Standorten höher, an denen Eis und Schnee über längere Zeiträume Einfluss auf den Sportstättenbetrieb haben. Auch bei Überflutungen liegen die Vorteile auf der Hand. Das Preisniveau liegt bei der Anfangsinvestition höher; dies kann sich aber anhand einer Betrachtung der Unterhaltskosten relativieren. Vollkunstrasen wird auch für mobile Fußballplätze verwendet, die für Sonder-Events schnell auf- und abbaubar sein müssen und keine Spuren durch ausgetragenes Granulat hinterlassen sollen. Während sich verfüllte Plätze anhend ihres Gewichtes selbst stabilisieren, müssen unverfüllte Systeme fixiert werden.

UV-Stabilisatoren: Ein hochwertiger Kunstrasenteppich zeichnet sich durch eine Materialmischung mit UV-Stabilisatoren aus, die aber nicht die Flexibilität des Garns beeinträchtigen. Sie sind wichtig, um zu vermeiden, dass UV-Strahlen in die Faser eindringen. Ohne diesen Schutz würde das Material schnell spröde werden und die Farbe verblassen.

V

Verbrennungen: Verbrennungen und Schürfwunden sind zwei der häufigsten Verletzungen, mit denen sich Sportler auf Kunstrasenplätzen konfrontiert sehen. Eine professionelle und regelmäßige Bewässerung des Platzes kann dazu beitragen, das Verletzungsrisiko entscheidend zu minimieren.

Verletzungsgefahr: Moderne Kunstrasensysteme nutzen verschiedene technische Innovationen, um das Verletzungsrisiko für Sportler zu verringern. Auch eine fachmännische Pflege kann dazu beitragen, dieses Risiko zu minimieren. Die elastische Tragschicht und Granulatverfüllung sorgen neben dem Erhalt der sportfunktionellen Eigenschaften auch dafür, dass das Risiko von Stauchungen, Prellungen und Zerrungen minimiert wird. Während unverfüllte Plätze, wie sie etwa beim Hockey zum Einsatz kommen, ausschließlich nass bespielt werden, kann auch die korrekte Bewässerung eines verfüllten Kunstrasenplatzes dazu beitragen, das Risiko von Schürfwunden bei Tacklings oder Grätschen zu verringern.

Verunreinigungen: Ein Kunstrasensystem kann von Einflüssen der unmittelbaren Umgebung stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine angrenzende Laufbahn mit Tennenbelag ist ebenso ungeeignet wie eine Sprunggrube, aus der Sand auf den Kunstrasen gelangt. Sehr ungünstig ist es auch, ein Kunstrasenfeld unmittelbar an einen Baumbestand grenzen zu lassen. Jeglicher Eintrag von systemfremden organischen oder nichtorganischen Komponenten führt zu Problemen. Und ein großer Teil der regelmäßigen Erhaltungsmaßnahmen zielt darauf, ebensolche Einträge wieder zu entfernen. Weil die Fremdkörper zur Moosbildung oder zu Verhärtungen im Schichtaufbau des Systems führen und damit die sportfunktionellen Eigenschaften beeinträchtigen sowie den Lebenszyklus verkürzen. (Mehr zum Thema: Pflege und Erhaltung eines Kunstrasenplatzes)

Vollkostenrechnung: Im Sinne der Vollkostenrechnung und Kalkulation mit allen Variablen muss über die Anfangsinvestition hinaus auch ein Budget für die laufenden Pflege- und Reparaturarbeiten bereitstehen – und zu guter Letzt muss man schon zu Beginn an das Ende denken und den Betrag einplanen, der in etwa anfallen wird, um das Kunststoffrasensystem nach Ende seines Lebenszyklus wieder zu entfernen. Auch die Flutlichtanlage gehört zu Vollkostenrechnung sowie der Wasserverbrauch, wenn Wässerungen (wie empfohlen) durchgeführt werden.

W

Wasserdurchlässigkeit: Zu verhindern, dass sich auf der Oberfläche und im gesamten Aufbau Feuchtigkeit anstaut, ist eines der obersten Ziele. In der Polschicht geht es darum, Verhärtungen aufzulockern, die zudem das Rückstellverhalten des Filaments beeinträchtigen. Der Rücken des Kunstrasenteppichs ist perforiert, und die mineralischen Schichten im Unterbau haben eine Körnung, die Stabilität mit Wasserdurchlässigkeit verbindet. Je nach Standort unterscheiden sich die Bodenverhältnisse, sodass ggf. beim Einbau hierauf noch reagiert werden muss. Ferner unterstützt das Gefälle des Spielfelds zu den Rändern hin den Abfluss von Wasser an der Oberfläche. In der Tiefe sorgen Dränrohre dafür, dass große Wassermengen ungehindert und kanalisiert abfließen können.

Winter: siehe Nutzungsintensität.

Z

Zertifikate: Kunstrasensysteme können einerseits durch nationale und internationale Verbände hinsichtlich ihrer Eignung für verschiedene Wettkampfniveaus zertifiziert werden (siehe Zulassungen durch Verbände). Andererseits können die Produkte selbst bzw. die zugrundeliegenden Herstellungsprozesse durch nationale und internationale Prüfinstitute hinsichtlich Umwelt-, Qualitäts- oder Energiemanagement zertifiziert werden – beispielsweise im Rahmen der international anerkannten Normen ISO 9001, ISO 14001 und ISO 50001.

Zulassungen durch Verbände: Wenn ein Kunststoffrasen in offiziellen Wettbewerben eingesetzt werden soll, muss zuvor geklärt werden, ob der jeweilige Typus zugelassen ist. Auf internationaler Ebene lässt die FIFA vom Weltverband zertifizierte Produkte zu. Bauherren können sich an „FIFA Preferred Producer“ wenden, wobei Produkte anderer Hersteller keineswegs weniger qualifiziert sein müssen. Das FIFA-Zertifikat ist nicht gleichbedeutend mit der DIN-Konformität. In FIFA-Endrunden sind Produkte des Typs „FIFA RECOMMENDED 2 STAR“ erforderlich, in Vorrunden reicht „1 STAR“ aus. In den UEFA-Topwettbewerben muss ebenfalls „2 STAR“ verwendet werden, während in allen anderen UEFA-Wettbewerben „1 STAR“ ausreichend ist. In Deutschland sind bis hinab in die Regionalliga lediglich Naturrasenprodukte erlaubt. Im Amateurfußball von der Regionalliga bis in die Landesliga sind die Belagstypen B, D, E und G nach DIN 18035-7 zugelassen, in tieferen Spielklassen auch der Belagstyp A. (Mehr zum Thema: Spielfeldgrößen der Rasensportarten)

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