Naturrasen

Der Naturrasen-Fußballplatz folgt einem Katalog von Anforderungen, die von den Spielfeldmaßen über den Bodenaufbau und die Rasensorten bis zur Unterhaltspflege viele Kriterien abdecken. Der Aufbau des Rasensportplatzes als Projekt von Unternehmen des Sportplatzbaus erfolgt u. A. nach DIN 18035-4.

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Planungsgrundlagen

Beim Bodenaufbau handelt sich um mehrere Rasentragschichten auf dem Erdplanum. Die Rasentragschicht ist dabei je nach Bauweise 8 bis 12 cm stark und liegt ein Stück unter der Wurzeltiefe eines gut angewachsenen Rasens. Diese Schicht muss wasserdurchlässig, gut durchwurzelbar und belastbar sein. Es handelt sich um eine Mischung aus mineralischen Gerüstbaustoffen, also Sand und Zuschlagstoffen mit mehr oder weniger an organischem Gehalt. Die exakte Zusammensetzung für jede Baustelle auf solche Weise festzulegen, dass die besten Ergebnisse möglich sind, ist eine Aufgabe für erfahrene Fachleute der Sportplatzbau-Branche.

Der einfachste Aufbau, etwa für einfache Bolzplätze, ist der Oberbodenplatz. Zwischen diesem und dem Profi-Spielfeld mit flächiger Dränschicht, Dränage und Rasenheizung liegen diverse bodennahe Bauweisen in unterschiedlichen Preisklassen. Die mittleren Herstellkosten einer Sportrasenfläche, also ganzjährig belastbarer Sportrasen gemäß den geltenden Regeln der Technik einschließlich aller Nebenflächen und Ausstattungen, belaufen sich auf etwa 34 €/m². Schwankungen in Abhängigkeit der objektbezogenen Gegebenheiten zwischen 25 €/m² sowie 45 €/m² sind durchaus üblich. Die Sanierungskosten für einen bestehenden Naturrasensportplatz mit Kunststofflaufbahn belaufen sich auf rund 430.000 Euro.

Sollte ein Spielfeld von Grund auf neu angelegt werden, landet auch ein abgefräster Fußballrasen nicht einfach auf der Müllkippe, sondern wird kompostiert. In Deutschland liegen die Kosten für eine Altrasen-Kompostierung bei rund 28.000 € pro Spielfeld. Die Kosten für eine Umwandlung eines Naturrasenplatzes in einen Kunstrasenplatz sind stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängig und können von rund 650.000 Euro bis zu knapp 1 Mio. Euro reichen, wie verschiedene Kostenbeispiele (Beispiel 1, Beispiel 2, Beispiel 3) verdeutlichen.

Rollrasen und Saatgut

Der Rollrasen wird vorwiegend in Profi-Stadien eingesetzt, kann aber auch auf dem kommunalen Fußballplatz zur kurzfristigen Ausbesserung von Problemzonen eingesetzt werden. Das übliche Verfahren zur Herstellung der Rasenfläche ist aber die Ansaat mit anschließener Einpflege. In der Saisonpause wird jeweils die Sommerrenovation durchgeführt. Neben der Auflockerung und Aerifizierung des Rasens wird unter anderem Rasen nachgesät.

Es werden spezifische, besonders strapazierfähige Sportrasenmischungen, so genannte Regelsaatgutmischungen (RSM), verwendet, wie z. B. RSM 3.1 (Neubau) und RSM 3.2 (Nachsaat/Regeneration). Es handelt sich aus Mischungen, die vorwiegend auf zwei Komponenten beruhen: auf ausdauerndem Weidelgras (Lolium perenne) und Wiesenrispe (Poa pratensis).

Pflege und Beregnung

Der Naturrasen ist auf vegetationsfreundliche Bedingungen angewiesen, um sich nach jeder Nutzung regenerieren zu können. Daher ist die Nutzung in Frostperioden tabu. Eine besondere Bedeutung kommt der Wässerung zu, im besten Fall durch eine Beregnungsanlage. Die Kosten für den Einbau einer Versenkregneranlage belaufen sich auf rund 10.600 Euro.

Die für Sportplätze gültigen Anforderungen bezüglich der Bewässerung sind in der DIN 18035-2 formuliert. So ist jeder Standort regionalen Zonen mit „sehr niedriger“ Niederschlagsmenge bis zu „hoher Niederschlagsmenge“ zugeordnet. Je nach Baugrund und Systemaufbau des Sportplatzes unterscheidet sich das Speichervermögen. Dem Platzwart stehen mit fortschreitender technologischer Entwicklung immer bessere Diagnose-Tools zur Verfügung, aber er kennt auch konventionelle Methoden zur Ermittlung des Wasserbedarfs. Fest auf dem Pflegeplan des Greenkeepers stehen zudem mehrmals im Jahr die Düngungen. Stickstoff ist das wichtigste Nährelement für Gräser.

Bei den regelmäßigen Maßnahmen zur Rasenpflege steht das Mähen ganz oben auf der Liste. Mittlerweile erfüllen Mähroboter diese Routine-Aufgabe bestens. Nach wie vor kommt aber vorwiegend noch der Traktor als Aufsitz- oder Handgerät mit verschiedenen Schleppgeräten zum Einsatz. Der Anschaffungspreis für einen einfachen Sichelmulcher, der für die regelmäßige Pflege geeignet ist, liegt bei rund 7.000 Euro, ab etwa 2.000 Euro sind Schleppgeräte wie Striegel und Düngerstreuer erhältlich.

Die Unterhaltungskosten für einen Rasensportplatz liegen jährlich inklusive Strom und Wasser etwa zwischen 3,50 Euro und 6,00 Euro pro Quadratmeter. Für die Sommerrenovation durch ein Fachunternehmen kommen rund 12.000 Euro hinzu.

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