Rasenpflege – alles nach Plan

Ein Rasen ist nur so gut wie seine Pflege. Und es ist jedermann von vorneherein klar, was in etwa getan werden muss, um sich an einem satten Grün erfreuen zu können – vermeintlich. Denn Erfahrungen aus dem heimischen Garten sind nicht in jedem Fall auf einen Sportrasen mit seiner intensiven Beanspruchung, mit seiner spezifischen Gräsermischung, seiner Drainage und seinem DIN-gemäßen Unterbau zu vergleichen.
Wenn auch festzustellen ist, dass die Rasenpflege im Sportplatzbau ein Experten-Thema ist, bedeutet dies nicht, dass die Profis etwa geheime Rezepturen anwendeten oder gar bei Vollmond Zauberformeln aussprächen. Ganz im Gegenteil. Der Themenkomplex ist von wissenschaftlicher Forschung durchdrungen, und dementsprechend gibt es auf die vielen Fragen auch klare Antworten.

Experten bieten Schulungen an

Freilich ist eine Menge Erfahrung erforderlich, um alle Methoden des Maßnahmenkatalogs auch in kritischen Situationen mit Erfolg einzusetzen – eben deshalb geben erfolgreiche Profis der Branche ihre Erfahrungen in Schulungen weiter. Die Experten stehen bei Fachforen in ständigem Austausch, grundlegendes Wissen und neueste Erkenntnisse fließen in Lehrgänge und Fortbildungs-Workshops ein, die jedem Landschaftsgärtner, der einen oder mehrere Sportplätze betreut, anempfohlen werden.

Die Spezialisierung zum „Qualifizierten Platzwart“ etwa lässt sich in Seminaren erwerben, wer Greenkeeper werden will, muss sich mindestens ein Jahr ausbilden lassen und in der Hospitanz Praxiserfahrung sammeln.
Wenn zu beobachten ist, dass Sportrasenfelder offensichtliche Mängel vorweisen, kann dies an extremen äußeren Einwirkungen liegen oder an unsachgemäßer Pflege. Stadien moderner Bauweise bringen zudem häufig Bedingungen mit, die ihrem atmenden Herzstück das Leben durch Licht- und Luftentzug schwer machen. Der Greenkeeper in seinem Bundesliga-Stadion kann zum Beispiel drei Plätze in einem vorfinden: Ein Teil liegt meist in der Sonne, ein zweiter im Halbschatten und ein dritter fast dauerhaft im Schatten. Hier ist jede entsprechende Zone des Spielfelds unterschiedlich zu pflegen und zu düngen. Ein gewöhnlicher Platz aber kann mehr oder weniger einer Standard-Prozedur unterzogen werden. Ein Rasen auf fachgerechtem Baugrund hat, von „Frischzellenkuren“ in Form von Nachsaaten immer wieder renoviert, im Grunde eine unbegrenzte Lebensdauer.

Grundsätzlich wird durch die Baufirma dem Bauherrn respektive dem Nutzer oder Platzwart eine schriftliche Anleitung über die erforderlichen Pflegemaßnahmen übergeben. Ob sich im Einzelfall ein städtischer Facharbeiter, ein Angestellter des Vereins oder ein engagierter ehrenamtlicher Helfer des Rasen-Themas annimmt, sei dahingestellt. Die regelmäßigen Pflegearbeiten können durchaus im eigenen Hause organisiert werden. Ob dies bei allen darüber hinausgehenden Maßnahmen auch der Fall sein sollte, hängt von der Qualifikation des Mitarbeiters ab, der Personalstärke für umfassendere Maßnahmen sowie der Bereitschaft in Investitionen in einen Maschinenpark und dessen fachkundige Nutzung und Wartung.

Wartungs- und Pflegeverträge können sich lohnen

Üblich ist es, für die aufwändigeren Arbeiten, die in größeren Zeitabständen erfolgen sowie für Renovationen und Sanierungen, einen Betrieb des Garten- und Landschaftsbaus mit Spezialisierung im Sportplatz-Bereich hinzuzuziehen. Dessen Geräte sind auf dem neusten Stand, und der Fachmann wird gegebenenfalls erkennen, ob tiefgreifende Maßnahmen erforderlich sind, oder ob sich Probleme mit einfachen Mitteln beheben lassen.
Führende Betriebe der Branche bieten maßgeschneiderte Pakete für verschiedene Kategorien von Plätzen an, bei denen nach einer Platzanalyse gegen Ende der Winterpause ein Maßnahmenkatalog für das ganze Jahr inklusive mechanischer und chemischer Methoden erstellt und durchgeführt wird, mit dem eine gute Rasenqualität nahezu garantiert ist. Bei Neubauten gibt zudem das ausführende Unternehmen dem Nutzer eine Einweisung und Pflege-Leitfaden mit auf den Weg.