Der Sandplatz

Klassiker und Allrounder: Der Sandplatz.
Klassiker und Allrounder: Der Sandplatz. Bild: Sportplatzwelt

Der Tennenplatz mit Belag aus Ziegelmehl, auch Sand- oder Ascheplatz genannt, gehört zu den beliebtesten und am weitesten verbreiteten Tennis-Systemen. Die Gesamtkosten für einen Tennisplatz mit Ziegelmehlbelag belaufen sich auf rund 30.000 Euro. Ein ausführliches Kostenbeispiel für den Neubau eines Tennisplatzes mit weiterer Ausstattung (u.a. Ballfangzaun, Beleuchtung, Beregnung) finden Sie in unserer Rubrik Kostenbeispiele.

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Das rötliche Material fügt sich mit seiner Ästhetik perfekt in die gartenbauerische Gestaltung von Club-Anlagen und verkörpert nicht zuletzt auch Tradition und klassischen Stil. Der Platz muss regelmäßig gewässert werden, vor allen Dingen an heißen Sommertagen schätzen die Spieler am Sandplatz, dass er im Gegensatz zu vielen Hartplätzen keine Hitze reflektiert. Auch, wenn es sich bei ihm im strengen Sinne nicht um ein Naturprodukt handelt, wie es ein organisches Spielfeld wie der Fußballrasen darstellt, „lebt“ ein Sandplatz und steht mit seiner Umwelt in einem harmonischeren Verhältnis als eine Asphalt- oder Kunstrasenfläche und wird in vielerlei Hinsicht als am angenehmsten empfunden. Dass die Spieleigenschaften ebenso positiv bewertet werden, liegt auf der Hand – eine gute Tritt-Dämpfung ergibt sich aus dem Schichtaufbau des Platzes, außerdem werden die Gelenke geschont, da der Spieler beträchtliche Strecken rutschen kann ohne, dass eine Bewegung abrupt gestoppt und damit der Bewegungsapparat in Mitleidenschaft gezogen wird.

Allrounder für jede Anlage

Das Ziegelmehl mit seinem hohen Reibungswiderstand gegen Ball und Spieler zählt zu den langsamsten Belägen – woraus nicht etwa resultiert, dass der Sandplatz im Profi-Tennis nicht vorkommt. Im Gegenteil, denn auch hier ist er der meist bespielte Belag. Im Spitzensport orientieren sich die jeweiligen Experten in Richtung von Turnieren mit dem favorisierten Belag – der Sandplatz ist aber nach wie vor ein optimaler und komfortabler Allrounder für jede Anlage, die sich Sportler aller Alters- und Leistungsklassen teilen.

Ein neu gebauter Sandplatz hat einen durchschnittlichen Lebenszyklus von 20 Jahren, bevor eine Grundüberholung erforderlich wird. Aber jeder Betreiber einer Tennisanlage mit diesem Spielfeldtyp muss wissen, dass eine kontinuierliche Pflege unbedingt erforderlich ist – der Aufwand hierfür ist nicht zu unterschätzen, auch verteilt sich das durch die Spieler abgetragene Ziegelmehl mit der Zeit im gesamten Club-Gebäude und verursacht entsprechende Reinigungskosten.

Pflege nicht vernachlässigen

Sandplätze, die nicht im Winter temporär, zum Beispiel mit einer luftgestützten Kuppel, überdacht werden und damit ganzjährig in Betrieb sind, müssen im Herbst auf die Winterpause vorbereitet werden und ruhen dann bis im Frühjahr, wo die Frühlingsinstandsetzung wartet. Hierbei wird vor allen Dingen die Nutzschicht erneuert und durch Wässerung und das Walzen innerhalb einiger Wochen auf die neue Saison vorbereitet. Von nun an ist das regelmäßige Wässern des Tennensystems sie wichtigste laufende Maßnahme. Darüber hinaus muss der Belag immer wieder egalisiert und von Moos befreit werden. Einen großen Teil hierzu tragen die Spieler bei, indem sie den Platz nach jeder Benutzung mit dem Schleppnetz oder -Besen abziehen. Auch ist auf geeignetes Schuhwerk zu achten. Sohlen mit tiefem Profil sind „auf Asche“ nicht geeignet, da sie die Deckschicht aufwühlen und Schäden verursachen, die aufwändig ausgebessert werden müssen.

Unter anderem das traditionelle, weit verbreitete Fischgrätenmuster hinterlässt hingegen kaum spürbare Veränderungen auf dem Platz – und es trägt zudem kaum Material ab. Die Verantwortung für den Zustand der Plätze trägt, meist auch unterstützt von externen Fachleuten, am Ende der Platzwart, ohne den keine Sandplatzanlage auskommt. An seinem Know-how und Feingefühl hängt ihr Schicksal – Fehler können zum Beispiel beim falschen Verhältnis von Wässerung gegenüber dem Walzen gemacht werden oder schon bei einer ungenügenden Frühjahrsinstandsetzung.

Angesichts der Bedeutung der Feuchtigkeit für den Systemaufbau des Tennenplatzes ist – mindestens bei größeren Anlagen – die Installation eines automatischen Bewässerungssystems angeraten und deren Betrieb mit einzukalkulieren.

Normkonform bauen

Schichtaufbau nach DIN 18035-5.
Schichtaufbau nach DIN 18035-5. Bild: Sportplatzwelt
Der Tennenplatz sollte nach den Vorgaben der DIN 18035-5 aufgebaut werden. Sowohl die Anordnung der Schichten des Systems wie auch deren jeweilige Materialeigenschaften stehen für einen langen Lebenszyklus unter Beibehaltung aller sportfunktionellen Eigenschaften. Spielraum, um auf örtliche Besonderheiten einzugehen, ist gegeben. Es ist nur bei Einhaltung der standardisierten Bauweise möglich, die turnusmäßig auszuführenden Pflege- und Instandsetzungsarbeiten fachgerecht auszuführen. Ausschreibungen öffentlicher Aufträge erfolgen ohnehin gemäß der DIN; hiervon sollte bei privaten Investitionen nicht abgewichen werden. Eine Reduzierung des Aufwandes beim Sportplatzbau führt unweigerlich zu kostenintensiven Nachbesserungen.