Beregnung von Tennisanlagen

Ohne Wasser ist der Sandplatz nicht bespielbar. Um die erforderliche Feuchtigkeit zu erreichen, werden Beregnungsanlagen empfohlen.

Beim Neubau einer Tennisanlage ist mit Kosten von ca. 2.500 Euro pro Platz für eine Beregnungsanlage zu rechnen. Ein ausführliches Kostenbeispiel für den Neubau eines Tennisplatzes mit weiterer Ausstattung (u.a. Ballfangzaun & Beleuchtung) finden Sie in unserer Rubrik Kostenbeispiele.

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Bei Ziegelmehl-Belägen handelt es sich um wassergebundene Systeme. Viele ihrer Eigenschaften, die für das Tennis und einen langen Lebenszyklus wichtig sind, erhalten sie durch die Feuchtigkeit – vor allen Dingen die Bindung und Festigkeit.

Bild: Sportplatzwelt
Ein zu trockener Platz verliert seine Festigkeit, er versandet schnell, ist nicht mehr trittfest und das Material wird vom Wind ausgetragen. Schon während des Neubaus oder der Frühjahrsinstandsetzung ist die ausreichende Wässerung entscheidend.

Erst, wenn die erforderliche Bindung erreicht ist, kann der Court für das Tennis freigegeben werden. Das Bodensystem ist unter anderem durch seinen Anteil an Lava-Gestein so eingestellt, dass es Feuchtigkeit speichert und an dann kontinuierlich an die Nutzschicht aus Ziegelmehl abgibt.

Nur wenn dieser Kreislauf stets aufrecht erhalten wird, bleibt das Gesamtsystem intakt und der Platz bespielbar. Bei zu viel Nässe wiederum muss der Platz gesperrt werden, weil sich sonst durch die mechanische Einwirkung der Fußbewegungen Mulden bilden, die mühsam auszubessern sind.

Die Grundwässerung muss also regelmäßig erfolgen, dies geschieht bevorzugt nachts oder am frühen Morgen, weil zu diesen Zeiten die Verdunstungsrate am niedrigsten und oft der Wasserdruck am höchsten, die Maßnahme also am effizientesten ist. Zusätzlich empfehlen Experten dringend, den Platz auch nach jedem Match zu berieseln. Einen Anhaltspunkt für den richtigen Grad an Feuchtigkeit bietet schon das optische Erscheinungsbild: Der Platz muss jederzeit dunkelrot sein. Eine blassere Farbe weist darauf hin, dass die Oberfläche bereits beginnt einzutrocknen. Eine Pfützenbildung wiederum weist darauf hin, dass zu viel Wasser auf den Platz gegeben wurde.

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Der Bedarf an zusätzlicher Wässerung hängt selbstverständlich auch von den Niederschlägen beziehungsweise der Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit ab. Bei großer Hitze steigt der Bedarf, an Regentagen kann die natürliche Zufuhr ausreichen. Es ist jedoch auch zu berücksichtigen, dass jeder Platz eine eigene Charakteristik hat und somit sogar zwei benachbarte Courts möglicherweise eine unterschiedliche Behandlung erfordern. Vom Platzwart werden also Fingerspitzengefühl und Erfahrung gefordert.

Als Mittelwert für den jährlichen Wasserbedarf eines einzelnen Tennenplatzes mögen 1.400 bis 1.500 Liter gelten. Aber wie gelangt die Flüssigkeit an Ort und Stelle? Weit verbreitet sind nach wie vor Gartenschläuche mit mobilen Regnern auf Stativen. Zwar bedarf diese Lösung keiner nennenswerten Investitionen in die Infrastruktur, doch sind einige Einwände zu nennen: Die rein manuelle Bewässerung ist personal- und zeitintensiv und damit nur vordergründig günstig. Zudem lauert immer die Gefahr der Vernachlässigung der wichtigsten aller Pflegemaßnahmen und damit die schleichende Versandung der Anlage.

Nachtarbeit inklusive

Die Installation einer Beregnungsanlage lohnt sich – nicht nur mit Blick auf die hiermit erreichbare Platzqualität, sondern unter der Zielvorgabe der Effizienz und langfristigen Wirtschaftlichkeit. Eine solche Anlage kann manuell oder vollautomatisch (die Kurzberegnung tagsüber kann auf Knopfdruck erfolgen) betrieben werden und bei geringem Geräuschpegel bevorzugt nachts arbeiten.

Letztere Variante ermittelt mit Sensoren, ob überhaupt eine Berieselung erforderlich ist, um den voreingestellten Sollwert zu erreichen. Bei Bedarf wird dann nur die nötige Wassermenge über das aktuelle Regenwasser hinaus abgegeben. Im anderen Fall, bei Hitze und Trockenheit, muss sich der Betreiber keine Sorgen darüber machen, dass der Platz erdfeucht bleibt und Überstunden des Platzwartes zu bezahlen sind. Die Investition in eine Beregnungsanlage verspricht also deutliche Ersparnisse beim Wasserverbrauch und den Personalkosten.

Einige Vereine speisen ihr System zudem aus Zisternen, die Regenwasser zum Beispiel über die Dachrinnen des Vereinsheims sammeln. Andere wiederum nutzen einen nahe gelegenen Bachlauf, um die Trinkwasser-Vorkommen zu schonen.

Pro Court werden entweder vier oder sechs Regner eingesetzt – pro Spielfeldhälfte also zwei oder drei. Die Wirkungsradien überscheiden sich in solcher Weise, dass die gesamte Fläche mit den Auslaufzonen beregnet wird, das Spielfeld selbst aber höhere Anteile erhält. Eine solche Verteilung lässt sich manuell mit dem Schlauch oder verschiebbaren Stativen kaum erreichen.

Beregnungsschema für einen Tennisplatz mit 6 Regnern.
Beregnungsschema für einen Tennisplatz mit 6 Regnern. Bild: Sportplatzwelt

Die Komponenten der modernen Anlagen bietet zahlreiche Optionen, eine eingehende Beratung erfolgt über den Beregnungsfachmann. So unterschieden sich die Regnerköpfe unter anderem hinsichtlich der Materialwahl, des Durchflusses und des Betriebsdrucks. Eine grundsätzliche Entscheidung ist die, ob Versenk- oder Oberflurregler installiert werden.

Versenkregner verschwinden außerhalb ihrer Betriebszeiten selbsttätig unter Bodendeckeln, entfallen dann als potenzielle Stolperfallen und sind weniger der Gefahr der Beschädigung ausgesetzt als Modelle, die permanent in der Betriebsposition verharren.

Je nach Wahl des Steuerungssystems gibt es mehr oder weniger Möglichkeiten, auf voreingestellte Programme zurückzugreifen oder die Regner manuell beziehungsweise mit Fernbedienung zu betätigen Ein aufwendigeres Gerät kann beispielsweise mehrere Plätze anhand jeweils verschiedener Vorgaben beregnen. Vor dem Einbau sind einige Voraussetzungen zu prüfen, insbesondere, ob ein Ortsnetz-Anschluss, eine Zisterne oder ein Brunnen als Wasserquelle zur Verfügung steht und ob bereits eine Pumpe vorhanden ist und der erforderliche Betriebsdruck erreicht werden kann. Zudem ist an den Stromanschluss mit 230 V zu denken.

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