Beleuchtung von Tennisplätzen

Mit einer entsprechenden Beleuchtung kann die Nutzungsintensität eines Tennisplatzes erhöht werden.
Mit einer entsprechenden Beleuchtung kann die Nutzungsintensität eines Tennisplatzes erhöht werden.

Eine gute Spielfeldbeleuchtung steigert die Attraktivität einer Anlage und deren tägliche Nutzungszeiten. Spezielle Tennis-Systeme erfüllen die spezifischen Anforderungen der Sportart.

Beim Neubau einer Tennisanlage ist mit Kosten von ca. 12.000 Euro pro Platz für das Flutlicht zu rechnen. Ein ausführliches Kostenbeispiel für den Neubau eines Tennisplatzes, sowie Kostenschätzungen für Beleuchtungslösungen für Sportplätze aller Art  haben wir in der Rubrik Kostenbeispiele für Sie zusammengefasst.  

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Tennis zu spielen, das ist Präzisionsarbeit. Schnelle Ballwechsel, bei denen zwischen einem Fehler und einem Punktgewinn oft nur Millimeter an der Aus-Linie entscheiden, fordern den Spielern höchste Konzentration ab. Eine mangelnde Beleuchtung in der Dämmerung oder Abendstunden ermüdet die Augen zusätzlich. Tennisanlagen gehören zu den schwierigeren Aufgabenfeldern bei der Sportstättenbeleuchtung, eben weil die diese so angelegt sein muss, dass die Spieler den Ball jederzeit, auch bei hoher Geschwindigkeit im Blick behalten können und es dabei auf höchste Konzentration und Zielgenauigkeit ankommt.

Nähert sich der Ball von oben, darf er weder plötzlich aus dem Dunklen auftauchen, noch darf eine Blendung entstehen. Solche spezifischen Anforderungen werden in der Fachsprache als Sehaufgaben bezeichnet. Und beim Tennis ist die Sehaufgabe ebenso schwierig wie essenziell für ein erfolgreiches, präzises und schnelles Spiel. Wichtig für ein komfortable Bespielen des Platzes ist die Begrenzung der Direktblendung.

Um diese zu bewerten hat die internationale Beleuchtungskommission CIE das GR-Verfahren (Glare Rating) definiert. Dabei wird die Helligkeit der beleuchteten Sportfläche in Beziehung zur Helligkeit der Lichtquellen gesetzt. Das errechnete Verhältnis reicht auf einer Skala von 10 für „keine Blendung“ bis 90 für „unerträgliche Blendung“. Für Sportfelder wird ein Wert von unter 50 angestrebt. Einen zentralen Katalog an Anforderungen für die Außen- und Innenbeleuchtung verschiedenster Sportarten definiert die DIN EN 12193 für Sportstättenbeleuchtung.

Unter anderem ordnen hier Tabellen das Wettbewerbsniveau (von Schulsport und Freizeit bis hinauf zum internationalen Wettkampf) drei Beleuchtungsklassen (aufsteigend von III bis I) mit unterschiedlicher Beleuchtungsstärke zu. Beim Tennis empfohlene Werte pro Court sind 200 bis 750 Lux. Die fernsehgerechte Ausleuchtung ist freilich eine Aufgabe, die noch über die beschriebenen Anforderungen hinausgeht. Die Beleuchtung von Außenanlagen erfolgt durch Flutlichtstrahler auf Masten, wie unter anderem vom Fußballplatz bekannt.

Für den kleineren Tennisplatz ist jedoch eine Lichtpunkthöhe von 12 Metern ausreichend, während die Strahler ebenfalls über eine Leistung von 2.000 Watt verfügen. Die sparsamste Variante, mit der etwa 200 Lux (Beleuchtungsklasse III) erzielt werden, besteht aus zwei Leuchten an zwei Masten, die jeweils eine Spielfeldhälfte ausleuchten und diagonal angeordnet sind.

Mit jeweils vier Leuchten pro Platz steigt das Flutlicht in die Beleuchtungsklasse I mit 500 Lux auf. Ein gleichmäßigeres Ergebnis wird freilich mit vier Masten erzielt; ein Zweifach-Platz lässt sich mit Strahlern an vier Masten ausleuchten. In Hallen bzw. wandelbaren Anlagen ist auch auf die Ballwurfsicherheit der Leuchten zu achten. Bei LEDs ist dieses Thema aber unproblematischer als bei herkömmlicher Technik.

Der Tennenplatz sollte nach den Vorgaben der DIN 18035-5 aufgebaut werden. Sowohl die Anordnung der Schichten des Systems wie auch deren jeweilige Materialeigenschaften stehen für einen langen Lebenszyklus unter Beibehaltung aller sportfunktionellen Eigenschaften. Spielraum, um auf örtliche Besonderheiten einzugehen, ist gegeben. Es ist nur bei Einhaltung der standardisierten Bauweise möglich, die turnusmäßig auszuführenden Pflege- und Instandsetzungsarbeiten fachgerecht auszuführen. Ausschreibungen öffentlicher Aufträge erfolgen ohnehin gemäß der DIN; hiervon sollte bei privaten Investitionen nicht abgewichen werden. Eine Reduzierung des Aufwandes beim Sportplatzbau führt unweigerlich zu kostenintensiven Nachbesserungen.