Sportboden Outdoor: Das "Sportplatzwelt-ABC" erklärt die Fachbegriffe

Rund um die Planung, den Einbau und den Unterhalt von Outdoor-Sportböden werden viele Begriffe genannt. Sportplatzwelt erklärt im "Sportplatzwelt-ABC Sportboden (Outdoor)“ die wichtigsten Begriffe in Kürze zur Orientierung für den Verein oder den kommunalen Betreiber.

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A

Anbieter: Die Auswahl an Anbietern und Fachunternehmen ist groß. Neben Unternehmen, die sich auf die Herstellung von Sportböden konzentrieren, sind auch solche aktiv, die sich auf den Einbau oder die Reinigung spezialisiert haben – neben diversen Full-Service-Anbietern, die Sportbodenprojekte von Anfang bis Ende betreuen. Eine Übersicht aller Unternehmen aus dem Netzwerk von Sportplatzwelt finden Sie hier.

B

Bahnenware: Während Insitu- und Hybrid-Bauweisen meist aufwändige Installationsarbeiten vor Ort erforderlich machen, stellt der komplett vorgefertigte Laufbahnbelag, der als Bahnenware geliefert wird, eine vollständig andere Bauweise dar. Auf die mit einer Gitterstruktur geprägten Unterlage wird synthetischer und gewalzter Kautschuk vulkanisiert. Die wasserdichte Oberflächenstruktur ist hier nicht mehr körnig, sie gleicht eher einer grob geknüpften Matte. In Deutschland hat sich dieses System nicht durchgesetzt, da hier traditionelle Bauweisen dominieren. Allerdings ist das Produkt von der Rolle fester Bestandteil bei Premium-Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen und auch eine feste Größe unter anderem bei IAAF-Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Es bietet sich zudem für temporäre Installationen an, die nach einem Sportfest wieder zurückgebait werden.

Baugrund: Bei den Anforderungen an den Baugrund und den Aufbau für Kunststoffbeläge gelten in der DIN 18035 genau definierte Anforderungen. Oberstes Ziel ist es, eine völlig plane Fläche ohne Dellen zu schaffen. Zu beachten ist immer auch ein Gefälle, das über alle Flächen eingebarbeitet wird, um den Ablauf von Regenwasser in die Entwässerungsrinne zu ermöglichen. Auf dem entsprechend vorbereiteten Erdplanum werden dann Schotterschichten demäß Norm aufgebracht. Wird diese Grundlage nicht korrekt ausgeführt, setzen sich die Fehler durch alle Schichten bis zur Oberfläche fort.

Bauweise: Es wird beim Einbau und der Renovierung von Kunststoffbelägen zwischen verschiedenen Verfahren unterschieden (Grundlage sind jeweils die normkonform eingebauten gebundenen, ungebundenen Tragschichten und ggf. eine Filterschicht): Der Insitu-Bauweise (vollständiger Ortseinbau), die Hybrid-Bauweise (Insitu-Belag auf vorgefertigter Elastikschicht) und die Verlegung von Gummi-Bahnen von der Rolle. Beim Retopping wird die Oberfläche abgefräst und geschliffen und anschließend neu aufgetragen.

Belagstypen: Die DIN 18035-6 sortiert die Kunststoffsportbeläge in sechs Belagstypen von „A“ bis „F“. Typ A, B und C sind wasserdurchlässig, Typ D, E und F wasserundurchlässig. Anhand ihrer Machart lassen sich die Belagstypen grob verschiedenen Einsatzgebieten zuordnen. Der wasserdurchlässige Typ eignet sich tendenziell eher für den einfachen Sportplatz denn für das große Stadion mit Wettkampfbetrieb auf höherem Niveau und ist zum geringeren Anschaffungspreis zu bekommen. Die Spritzbeschichtung nutzt allerdings schneller ab. Typ A bis C werden vorwiegend im Schul- und Breitensport verwendet, also auch für Spielfelder und die Mischnutzung. Die Spritzbeschichtung eignet sich zudem besonders gut für Sanierungen bzw. das Retopping. Während der Belagstyp A noch spikesfest und für die Leichtathletik gut geeignet ist und auch IAAF-zertifiziert sein kann, handelt es sich beim Typ C um einen einfachen einschichtigen Aufbau, der je nach Stärke (ca. 10 – 20 mm) für das Kleinspielfeld oder als Fallschutz geeignet ist.

Die Gießbeläge des Typs D bis F eignen sich für den Trainings- und Wettkampfsport auf höherem bis höchstem Niveau, sind widerstandsfähiger gegenüber mechanischer Einwirkung und den Einflüssen des Wetters, also jahrzehntelang verwendbar und mit allen ihren Eigenschaften für die Bezirkssportanlage ebenso empfehlenswert wie für das Olympiastadion. In der Praxis wird Typ D aus Gründen der Wirtschaftlichkeit meist gegenüber dem Typ E bevorzugt. Typ F ist in der DIN erfasst, findet in der Praxis mit seiner Bauweise als einlagiger bzw. massiver Belag allerdings kaum Verwendung. EPDM-Granulate auch ohne Elastikschicht gemäß DIN 18032-2 mit hoher Ballreflexion und gelenkschonenden Eigenschaften werden auch als Ball- und Mehrzwecksportfelder verbaut. Je nachdem, welche Sportart auf einer Anlage Priorität hat, sind auch Elastik- und Nutzschicht-Kombinationen verfügbar, die jeweils besonders gute spezifische beim Kraftabbau und der Ballreflexion erreichen. (Mehr zum Thema: Belagstypen nach DIN 18035-6)

Beschädigungen: Mechanische Einwirkungen etwa durch Fahrzeuge oder mobile Tribünen sind neben einer unsachgemäßen Pflege wesentliche Faktoren, die zu Beschädigungen am Sportbodensystem führen können. Generell sollte eine Laufbahn nicht als Fahrbahn dienen. Ist dies, zum Beispiel bei der Wartung, erforderlich, sind die Empfehlungen bezüglich des maximalen Fahrzeuggewichts und der Radlast, die der Hersteller beziehungsweise Einbau-Betrieb gibt, zu befolgen. Werden etwa Tribünen oder andere Aufbauten installiert, können demzufolge Einrichtungen zur Lastverteilung nötig sein. Ferner darf im Winter der Schneepflug keine scharfen Grate aus Metall haben, auch müssen die Sportgeräte für die Verwendung auf Kunststofflaufbahnen geeignet sein.

Beschichtung: Je nachdem, ob die Nutzfläche struktur-, spritz-, schütt oder gießbeschichtet ist, erkennt das geschulte Auge die Unterschiede anhand der Oberflächenbeschaffenheit. Während bei der Spritzbeschichtung das Granulat wie in einer Glasur gebunden ist, treten bei im Schütt- der Gießverfahren entstandenen Nutzflächen die einzelnen Körner deutlicher hervor.

Die in der DIN 18035-6 kategorisierten Belagstypen A bis F unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Oberflächenstruktur: Belagstyp A ist ein strukturbeschichteter Belag, Typ B schüttbeschichtet. Typ C ist ein einlagiger Schüttbelag, Typ D ein gießbeschichteter Belag. Abweichend davon handelt es sich beim Belagstyp E um einen mehrlagigen Gießbelag (Massivkunststoffbelag). (Mehr zum Thema: Belagstypen nach DIN 18035-6)

Betreiberhaftung: Nicht zu vernachlässigen ist die Frage der Haftung, die gerade dort proaktiv geklärt werden sollte, wo Teile von Anlagen in unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche fallen, etwa die eines Vereins sowie die der Gemeinde. Die natürliche oder juristische Person, der die Betreiberverantwortung obliegt, ist für verkehrssichere Anlagen verantwortlich. Wird im Falle eines Unfalls ein Verstoß gegen die Verkehrssicherungspflicht festgestellt, kann der Verantwortliche unter Umständen persönlich in Haftung genommen werden.

Gemeinden sollten als Betreiber durch vergleichbare Verkehrssicherheitsüberprüfungen, wie solche für Spielplätze und Sporthallen, für die Inspektion von Sportfreianlagen sensibilisiert sein. Aber auch für Vereine darf das Thema kein Neuland sein. Die Verpflichtung zum Schadensersatz regelt § 823 BGB. Bei fahrlässiger Körperverletzung kommt sogar das StGB ins Spiel.

Es empfiehlt sich, bei Fragen zum Zustand des Laufbahnbelags einen unabhängigen Sachverständigen zu konsultieren.

Bodenhülsen: Bei der Planung einer Sportanlage ist es maßgeblich, welche Wettkämpfe dort später ausgetragen werden sollen. Für IAAF-Wettkämpfe wird demnach nicht nur eine Kampfbahn Typ A benötigt, auch die Sportgeräte-Ausstattung richtet sich nach den strengen Vorgaben des Weltverbands – insbesondere die Stabhochsprung- und Hammerwurf-Anlagen erheben deutlich höhere Ansprüche in puncto Qualität als es bei der gängigen Geräte-Ausstattung der Fall sein mag. Dementsprechend müssen etwa spezielle Bodenhülsen, die tief in den Unterbau des Platzes reichen, passend eingeplant und verbaut werden.

D

DLV: Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) ist der Dachverband aller deutschen Leichtathletikvereine und der sechstgrößte Fachverband im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Er ist maßgeblich für die Planungsgrundlagen und Zertifizierungen von Leichtathletik-Wettkampfanlagen auf nationalem Niveau verantwortlich (siehe Zertifikate).

E

Eigenschaften: Die in der DIN 18035-6 kategorisierten Belagstypen A bis F unterscheiden sich auch in ihren sportfunktionellen Eigenschaften: Typ A ist griffig, relativ verschleißfest und relativ unempfindlich gegenüber Spikes. Typ B ist relativ verschleißfest und relativ unempfindlich gegenüber Spikes. Typ C ist relativ verschleißfest, spikes-unempfindlich, es kommt außerdem zu keiner Farbveränderung durch Abrieb. Typ D und E sind griffig, verschleißfest und spikes-unempfindlich.

Einbauten: Die Installation vieler Leichtathletik-Sportgeräte erfolgt als separater Einbau. Dieser reicht je nach Qualität und Beschaffenheit der Anlage bis tief in den Baugrund hinab und sollte somit bereits im Planungsprozess berücksichtigt werden. Gängige Einbauten auf Leichtathletik-Anlagen sind beispielsweise die Einstichkästen von Stabhochsprunganlagen, die in ein bauseits zu erstellendes Fundament integriert werden müssen – abgesehen vielleicht von einigen mobilen Anlagen für den Trainingsbetrieb. Auch die Sprungbretter der horizontalen Sprunganlagen für die Weit- und Dreispringer sind als Wettkampf- oder Trainings- bzw. Schulsportbalken verfügbar. Die aus Massivholz oder Kunststoff gefertigten Absprungbalken werden in passende Einbaurahmen gelegt. Gerade in Kombination mit Holzbalken ist es besonders wichtig, bei den Einbauwannen auf einen ordnungsgemäßen Wasserablauf zu achten. Dieser kann durch eine Drainage oder eine Sickerschicht gewährleistet werden.

Einsatzbereich: Die in der DIN 18035-6 kategorisierten Belagstypen A bis F haben unterschiedliche, den Materialeigenschaften geschuldete Einsatzgebiete: Typ A kommt überwiegend bei Laufbahnen, Anlaufbahnen, Kleinspielfeldern und Kombinationsanlagen zum Einsatz, Typ bei Kleinspielfeldern, kombinierten Anlagen und Tennisplätzen. Typ C wird überwiegend bei Kleinspielfeldern und kombinierten Anlagen – vor allem aber bei Tennisplätzen – verwendet. Typ D und E finden bei ausschließlich bei Lauf- und Anlaufbahnen Verwendung.

Entwässerungsrinnen: Entwässerungsrinnen sorgen dafür, dass Regenwasser, das sich im und auf dem Laufbahnbelag sammelt, schnell ablaufen kann. Dadurch werden nicht nur die sportfunktionellen Eigenschaften sondern auch die Lebensdauer des gesamten Systems erhalten. Entsprechende Systeme sollten bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden, da ein nachträglicher Einbau oft mit kostenintensiven baulichen Maßnahmen einhergeht. Auch mussdie Laufbahn ein in der Norm festgelegtes Gefälle zur Innenbahn hin haben. Ein einfaches System ist die sogenannte offene Rinne (Mulde). Eine regelmäßige Reinigung ist unabdingbar, da sich schnell Laub und anderer Unrat in der Rinne ansammeln und somit die Entwässerung beeinträchtigen kann. Gedeckte Systeme sind hier weniger anfällig, doch auch diese sollten regelmäßig gereinigt werden, um entsprechenden Verstopfungen vorzubeugen. Beschädigte Rinnen bedeuten ein Verletzungsrisiko. Daher muss auch dieser Teil der Anlage regelmäßig überprpft werden.

F

Farbgebung: Die rote Farbgebung der meisten Kunststoff-Laufbahnen und -Sportbodenbeläge ist historisch bedingt, ist sie doch der klassischen Tennenlaufbahn mit Belag aus Ziegelmehl nachempfunden. Prinzipiell ist herstellerseitig aber jede nur erdenkliche Farbgebung möglich – sowohl die Bahn selbst als auch die Markierungen können individuell eingefärbt werden. Eine Laufbahn, die von der Standardfärbung abweicht, stellt zwar häufig einen zusätzlichen Kostenfaktor dar, kann sich aber auch schnell zum Charakteristikum entwickeln, wie zum Beispiel bei der blauen Laufbahn im Olympiastadion Berlin. Die Farbgebung ergibt sich aus dem in der obersten Schicht verwendeten Kunststoffgranulat.

Fallschutzböden: Auch wenn Fallschutzböden keinen Wettkampfbestimmungen folgen, gilt es auch hier, die strengen Anforderungen der entsprechenden DIN-Normen zu erfüllen. Der Übergang von regeloffenen Anlagen oder gestalteten Spiel- und Freizeitflächen nach DIN 18034 hin zu Fallschutzböden ist dabei oft fließend. Fallschutzböden aus Teppichvlies und Rindenmulch kommen meist auf Spiel- und Freizeitflächen zum Einsatz, aber auch in Verbindung mit Fitness-Parcours oder Calisthenics-Anlagen. Letztere erhalten meist eine deutlich weichere Variante des klassischen Laufbahnbelags.

Je nach Stärke (ca. 10 bis 20 mm) eignet sich ein einfacher, einschichtiger Kunststoffsportbodenbelag des Typs C auch als Fallschutz. Der Einbau wird bei einigen Produktarten erleichtert, indem handliche Kacheln verlegt werden. Es sind alle Varianten der Gestaltung mit Motiven und Farben möglich, die von spezilisierten Unternehmen individuell ausgeführt werden. (Mehr zum Thema: Sicherheitsfaktor Fallschutzboden)

Flächen für regeloffene Anlagen: Anlagen für regeloffene Sport- und Spielaktivitäten werden nach DIN 18035-1 mit Flächen zwischen 300 und 2.500 m² geplant: Flächen Typ I (300 m² bis 600 m²) eignen sich am besten für Badminton, Fußball-Tennis oder Volleyball. Flächen Typ II (600 m² bis 1.000 m²) sind die ideale Größenordnung für Kleinfeld-Fußball, -Handball oder -Hockey. Flächen Typ III (1.000 m² bis 2.500 m²) eignen sich am besten für Wurfspiele, sowie Ball- und Rückschlagspiele gemäß Flächentyp I und II. Die aufgeführten Flächentypen können auch zu einer Fläche mit 4.000 m² bis 5.000 m² zusammengeführt werden. Als Bodenbelag wird oft das Kunststoffsystem des Typs C mit seinen multisport-tauglichen Eigenschaften und Wetterunabhängigkeit verwendet(Mehr zum Thema: Kleinspielfelder und regeloffene Anlagen)

H

Hybrid-Bauweise: Bei der Hybrid-Bauweise wird die ab Werk gelieferte Elastikschicht auf dem Asphalt verklebt und die Nutzschicht im Anschluss an die Verteilung einer Schicht für den Porenschluss flüssig aufgebracht, indem das EPDM-Granulat in die PU-Schicht gegeben wird. Je nachdem, ob die Nutzfläche struktur-, spritz-, schütt- oder gießbeschichtet ist, erkennt das geschulte Auge die Unterschiede anhand der Oberflächenstruktur. (Mehr zum Thema: Leichtathletik-Anlagen: Planungsgrundlagen)

I

IAAF: siehe World Athletics.

Insitu-Bauweise: Im Insitu-Verfahren werden alle Schichten vor Ort angemischt und aufgetragen und auf die gewünschte Schichtstärke verdichtet. Schon die Elastikschicht geht auf diese Weise eine dauerhafte Verbindung mit dem Asphalt ein.

Intensivreinigung: Die Intensivreinigung erfolgt turnusmäßig nach Verschmutzungsgrad. Da für diese – im Vergleich zur Unterhaltsreinigung – deutlich intensivere Pflegemaßnahme Spezialmaschinen benötigt werden, wird diese Aufgabe in der Regel von einem Fachbetrieb übernommen. Eine Grund- und Intensivreinigung erfolgt mit Spezialmaschinen, in die nur sehr wenige Betreiber selbst investieren, da diese Maßnahme kaum öfter als einmal jährlich erfolgt. Der beste Zeitpunkt liegt im Frühjahr. Anschließend präsentiert sich auch eine Bahn, die über den Winter oder durch längere Vernachlässigung einen Schleier angenommen hat, fast wie neu. In mehrjährigen Abständen kann auch eine Grundreinigung gewünscht oder erforderlich sein, die mit Spezialmaschinen im Schwemm-Saugverfahren durchgeführt wird und auch hartnäckige Rückstände aus dem Belag entfernt.

Möglicherweise befinden sich nach einigen Jahren die Oberfläche sowie die Markierung in einem Zustand, der weitergehende Maßnahmen der Überarbeitung erfordert. Dies sollte rechtzeitig mit einem Sachverständigen oder Vertreter des Herstellers geklärt werden, denn werden fällige Maßnahmen zulange hinausgezögert, hilft unter Umständen nur noch eine weitaus aufwendigere Sanierung. (Mehr zum Thema: Reinigung von Kunststofflaufbahnen)

K

Kampfbahn Typ A: Leichathletik-Anlagen werden nach DIN 18035 in vier grundlegende Kampfbahntypen unterteilt. Eine Kampfbahn Typ A ist geeignet für überregionale bis internationale Leichtathletik-Wettkämpfe. Sie besteht aus 8 Rundbahnen, 8 Kurzstreckenbahnen, einem innenliegenden Großspielfeld mit Auftreff-Flächen für die Stoß- und Wurfdisziplinen sowie Einzelanlagen innerhalb und außerhalb der Kampfbahn. (Mehr zum Thema: Leichtathletik-Anlagen: Planungsgrundlagen)

Kampfbahn Typ B: Leichathletik-Anlagen werden nach DIN 18035 in vier grundlegende Kampfbahntypen unterteilt. Eine Kampfbahn Typ B ist für regionale Wettkämpfe geeignet. Sie besteht aus 6 Rundbahnen sowie 6-8 Kurzstreckenbahnen. Die übrigen Bestandteile gleichen denen einer Kampfbahn Typ A. (Mehr zum Thema: Leichtathletik-Anlagen: Planungsgrundlagen)

Kampfbahn Typ C: Leichathletik-Anlagen werden nach DIN 18035 in vier grundlegende Kampfbahntypen unterteilt. Eine Kampfbahn Typ C ist geeignet für geringe leichtathletische Aktivitäten wie Training in Schule und Verein sowie Freizeitsport. Einzelanlagen für Wurf-, Stoß- und Sprungdisziplinen werden nach Bedarf innerhalb der Kampfbahn angelegt. (Mehr zum Thema: Leichtathletik-Anlagen: Planungsgrundlagen)

Kampfbahn Typ D: Leichathletik-Anlagen werden nach DIN 18035 in vier grundlegende Kampfbahntypen unterteilt. Eine Kampfbahn Typ D besteht aus leichtathletischen Einzelanlagen und Kurzstreckenbahnen ohne Rundlaufbahn um ein Großspielfeld. Die Wettkampfanlage Typ D besteht in der Regel aus Sprung- und Wurfanlagen. (Mehr zum Thema: Leichtathletik-Anlagen: Planungsgrundlagen)

Kleinspielfelder/Multisportfelder: Wo man sich an Regelmaßen orientiert, gelten für ein Kleinspielfeld nach DIN 18035-1 die Abmessungen 27x45 m. Diese Fläche ermöglicht die Ausübung verschiedener Sportarten wie Badminton, Basketball, Kleinfeldfußball, Tennis und Volleyball in Längs- und in Querrichtung des Spielfelds. Wo, dies ist ein typisches Arrangement, die Basketball- und Handball-Markierung aufgebracht wird gehören auch besonders robust gefertigte Korbanlagen sowie Bolzplatztore mit zum Programm, ggf. in mobiler Ausführung. Beim Kleinfeld-Fußball werden die Handball-Markierungen verwendet. Volleyball-, Tennis- und Badminton-Plätze hingegen erfordern austauschbare Netzanlagen und entsprechen damit nicht mehr gänzlich der Idee des unkomplizierten Multisport-Felds.

Für Mehrzweck-Kombinationsanlagen im Freien eignen sich die schüttbeschichteten, wasserdurchlässigen Belagstypen B und C nach DIN 18035-6. Sie sind bedingt spikefest, sodass auf entsprechenden Flächen auch Lauf- und Sprungübungen durchgeführt werden können. Häufig werden, besonders für den Schulsport, auch Weitsprunganlagen mit verkürztem Anlauf in einem Sektor der Rundlaufbahn oder neben dem Großspielfeld eingebaut. Der Übergang zu regeoffenen Anlagen ist mitunter fließend. (Mehr zum Thema: Kleinspielfelder und regeloffene Anlagen)

Kunststoffbelag: Außer im Wurfring aus Beton und der sandgefüllten Sprunggrube ist auf einer modernen Leichtathletik- und Mehrzweck-Sport-Anlage heutzutage standardmäßig die Kunststofflaufbahn als Bodenbelag verbaut; auf Spielplätzen dient dasselbe Material in anderer Zusammenstellung als Fallschutz. Bei Indoor-Produkten gelten, bis auf Produkteigenschaften, die auf äußere Wettereinflüsse hin eingestellt sind, im Wesentlichen dieselben Produkteigenschaften. Der Tennenbelag aus Ziegelmehl – wie er überwiegend bei Tennisplätzen zum Einsatz kommt – ist in Deutschland zwar nach wie vor als Laufbahnbelag vertreten, wird allerdings nach und nach durch Kunststoffbeläge abgelöst. (Mehr zum Thema: Belagstypen nach DIN 18035-6)

L

Lebensdauer: Kunststoff-Laufbahnen und -Multisport-Flächen bieten einen langen Lebenszyklus. Hierzu tragen die Materialeigenschaften ebenso bei wie die Qualität der handwerklichen Arbeit beim Einbau – für spritzbeschichtete Beläge wird eine Lebensdauer von rund 7 Jahren angegeben, andere Belagstypen können auch gut und gerne doppelt so lang zum Einsatz kommen. Ist der Einbau erfolgt, beginnt für den Betreiber die Pflege damit, alles zu unterbinden, was der Bahn durch chemische oder mechanische Einwirkungen Schäden zufügen könnte. Bei der Elastikschicht geht man von der doppelten Lebensdauer aus, sodass diese zwei Zyklen von Oberbelägen überdauern. (Mehr zum Thema: Reinigung von Kunststofflaufbahnen)

M

Markierung: Von allen möglichen Abweichungen von den Regelbauweisen unberührt, müssen neben der Leichtathletik-Ausstattung insbesondere auch die entsprechenden Markierungen den Norm- und Verbandsvorgaben entsprechen. Werden hier Abweichungen festgestellt, können auf einer Anlage keine Wettkampfergebnisse nach Regularien der Verbände erzielt bzw. anerkannt werden. Diese Vorgaben können den jeweiligen DIN-Normen und Verbandsregularien entnommen werden. So gilt für 400-Meter-Rundbahnen, dass die einzelnen Laufbahnen eine Breite von je 1,22 m besitzen müssen inklusive der 5 cm breiten Markierung selbst. Die entsprechenden Markierungen werden herstellerseitig beim Bau der Anlage aufgetragen. Von provisorischen Farbmarkierungen ist abzusehen, da sich diese negativ auf die Nutzschicht des gesamten Systems auswirken können. Schäden an der Markierung sollten schnellstmöglich von einem versierten Fachunternehmen ausgebessert werden, da ansonsten nur noch eine aufwendigere Sanierung Abhilfe schaffen kann.

Die Kombination verschiedener sportartspezifischer Markierungen kann gerade bei Kleinspielfeldern und regeloffenen Anlagen ein Mittel sein, die Nutzungsvielfalt zu erhöhen. Typische Arrangements sind etwa die Kombination von Basketball- und Handballmarkierungen. Letztere eignen sich auch für Kleinfeldfußball.

Maße (Laufbahn): Die Maße für Laufbahnen auf Leichtathletik-Anlagen nach Regelbauweise sind genau definiert: Während sich die Anzahl der einzelnen Laufbahnen nach dem Kampfbahntyp richtet, ist eine einzelne Laufbahn in jedem Fall auf eine Breite von 1,22 m anzulegen (inklusive der 5 cm breiten Markierung). Der Umfang der Innenbahn entspricht 400 m. Die Geraden werden gleichzeitig als Sprintstrecke für den 100m-Lauf genutzt. Die Installation einer 110m-Strecke für den Hürdenlauf hat indes zur Folge, dass die Sprintstrecke aus dem Grundriss der Rundbahn herausragt.

N

Nutzungskonzept: Der Bau einer Leichtathletik-Anlage erfordert genaue Kenntnisse über die spätere Nutzung bzw. das Wettkampfniveau. Auch wenn die Regelbauweisen hier vielerorts Abhilfe schaffen, kann eine exakte Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten und Verwendungszwecke der Tatsache vorbeugen, dass die vielerorts nur selten genutzten Spezialanlagen aufgrund mangelnder Nutzung und Pflege schnell in einen untauglichen Zustand verfallen. Für viele Standorte ist eine Anlage mit Einrichtungen für alle Sportarten deutlich überdimensioniert – so kann vielerorts auf den Einbau von Stabhochsprunganlagen oder Wassergräben für den 3.000m-Hindernislauf verzichtet werden. Im Schulsport mag es beispielsweise sinnvoller sein, in einem Sektor der Laufbahn (Bereich zwischen Spielfeld und Kurve der Laufbahn) ein Multisportfeld mit Fallschutzboden einzurichten.

O

Oberbelag: Die Oberschicht bzw. Nutzschicht ist nicht nur maßgeblich für die sportfunktionellen Eigenschaften des gesamten Systems verantwortlich, die Zusammensetzung der in der Oberschicht zum Einsatz kommenden Kunststoffgranulate wirkt sich auch auf die Oberflächenstruktur und Farbgebung der Kunststofflaufbahn bzw. des Sportbodens aus. Böden des Belagstyps A setzen dabei auf EPDM-Granulate und eine aufgespritzte PUR-Schicht. Typ B und C nutzen ebenfalls EPDM-Granulate und PUR, allerdings in geschütteter und vorgefertigter Form. Typ D und E setzen auf eine gegossene PUR-Schicht, in die das EPDM-Granulat eingestreut wird. (Mehr zum Thema: Belagstypen nach DIN 18035-6)

R

Regeloffene Anlagen: Bei der Bodenausstattung wie auch der Konzeption der Nutzungen ist der Übergang von Multisportfeldern bzw. Kleinspielfeldern zu Fallschutzböden bzw. regeloffenen Sportanlagen (also solche, die keinen Wettkampfbestimmungen folgen müssen) bis zu gestalteten Spiel- und Freiflächen nach DIN 18034 fließend. Je mehr eine Sportanlage in eine öffentliche Freianlage eingebettet ist, desto fließender ist dieser Übergang – wobei im Einzelnen die Betreiberverantwortung bezüglich der jeweiligen Anlagen aber geregelt sein muss.

Die Gestaltungsoptionen sind unbegrenzt – und wer eine Sportanlage plant, ist gut beraten, sich intensiv Gedanken über die bevorzugten Nutzungsmöglichkeiten solcher Flächen zu machen. Vielleicht sind an dem einen Standort Soccer-Käfige besonders vielversprechend, vielleicht aber auch ein Geräte-Parcours für das Fitness-Training. Dieser würde allerdings eine weichere Variante des Laufbahnbelags, einen Fallschutzboden, erhalten oder auch einen mit Mulch simulierten Waldboden, der ebenfalls Stürze gut abfedert. (Mehr zum Thema: Kleinspielfelder und regeloffene Anlagen)

Reinigungsmaschinen: Eine Reinigungsmaschine (Preis: ab ca. 28.000 Euro) zur Hochdruckreinigung und Schmutzwasseraufnahme besteht zum Beispiel aus einem Reinigungsvorsatz im Frontanbau und einer Behälter-Pumpen-Einheit im Heckanbau eines Traktors. Eine Hochdruckpumpe saugt das Frischwasser an und befördert es über Schläuche zum Frontreinigungsvorsatz. Hier wird Wasser effektiv über Düsen an kreisenden Rotoren auf den Boden gebracht. Gleichzeitig wird der Frontreinigungsvorsatz unter Vakuum gesetzt und das Wasser mit dem gelösten Schmutz aufgenommen. Über eine Pumpe wird das Schmutzwasser in den hinteren Behälter befördert. Bei starken Verschmutzungen ist zusätzlich ein gegenläufiger Waschbürstensatz zu empfehlen. (Mehr zum Thema: Reinigung von Kunststofflaufbahnen)

Regelbauweisen: Leichtathletik-Anlagen bieten eine Kombination von Trainings- und Wettkampf-Einrichtungen für zahlreiche Disziplinen, wobei das Spielfeld im Innenraum in aller Regel auch für weitere Sportarten, insbesondere den Fußball, genutzt wird. Verschiedene Regelbauweisen sind gemäß DIN 18035 in diverse Kampfbahntypen kategorisiert. Die DIN 18035-6 definiert die Regelbauweisen für den Schichtaufbau von Laufbahnen. (Mehr zum Thema: Leichtathletik-Anlagen: Planungsgrundlagen)

S

Schäden: Oberstes Ziel der Pflege von Kunststofflaufbahnen und -sportböden ist es, die Qualität des Produkts über die angestrebte Lebensdauer zu erhalten. Erreicht wird dies durch sofortiges Ausmerzen etwaiger chemischer oder mechanischer Einflüsse, die zu Schäden am System führen können. So kann eine provisorische Farbmarkierung auf der Bahn deren Nutzschicht abträglich sein, aber auch Ölrückstände von Fahrzeugen führen zu chemischen Reaktionen, die den Belag angreifen. Beim Einsatz von Maschinen, Fahrzeugen oder mobilen Tribünen sollte darauf geachtet werden, dass der Untergrund die entsprechende Belastung auch tragen kann. In der Unterhaltspflege sind Anlagen, die an einen Baumbestand mit Laub und Schattenwurf grenzen oder von Industrie-Emissionen betroffen sind, anspruchsvoller als andere. Laub und Unrat sollten entfernt werden, um der Moosbildung vorzubeugen. (Mehr zum Thema: Sanierung einer Sportanlage mit Naturrasen und Kunststofflaufbahn (Kostenbeispiel)

Schichtaufbau: Der Schichtaufbau von Laufbahnen ist in der DIN 18035-6 festgelegt und richtet sich unter anderem nach den verwendeten Belagstypen. Der gewählte Belagstyp wird in einer Dicke von mindestens 13mm auf einer mindestens 200 mm dicken ungebundenen Tragschicht sowie einer mindestens 40+25mm dicken, 2-lagigen Asphalttragschicht bzw. einer mindestens 50mm dicken 1-lagigen Asphalttragschicht installiert.

T

Tartanbahn: Der Begriff „Tartanbahn“ hat sich im Volksmund als Synonym für Kunststofflaufbahnen jedes Typs eingebürgert. Es handelt sich aber um einen Markennamen eines US-amerikanischen Herstellers, mit dessen Erfindung seit den 1960er Jahren die Kunststofflaufbahn ihren Siegeszug um die Welt antrat, und der von einem deutschen Hersteller übernommen wurde. Während der Olympischen Sommerspiele 1968 in Mexiko stieg die Zahl der Rekorde in den Sprint- und Sprung-Disziplinen rapide an – beflügelt wurden die Athleten durch die technische Revolution unter ihren Füßen. Die aus vielen Gründen – so die Sicherheit für die Athleten, die der einfachen Pflege und der Schaffung gleicher Wettkampfbedingungen – vorteilhafte Erfindung wurde schnell von anderen Herstellern aufgegriffen, die rote Farbgebung und körnige Oberflächenstruktur der Kunststoffbahn vermittelt nach wie vor das historische Erscheinungsbild.

Tennenbelag: Der Tennenbelag auf Laufbahnen – auch als „Asche“ bezeichnet – ist heute wohl die unbeliebteste Belagsart – wo immer möglich, gibt man dem Kunststoff den Vorzug. Dass ein Tennenbelag allerdings bei richtiger und vor allem regelmäßiger Pflege auch ein langlebiges Qualitätsprodukt darstellen kann, zeigt der Tennissport. Nach DIN 18035-7 werden Laufbahnen mit Tennenbelag im Schichtsystem verbaut. Die Schichtdicke für den Tennenbelag sollte für Lauf- und Anlaufbahnen bei 40 mm (+5 mm) liegen. Seperate Kugelstoß- und Wurfanlagen sollten mit einer Dicke von 60 mm (+10 mm) angelegt werden. Besteht das Spielfeld aus Kunstrasen, wird wegen des Schmutzeintrags dringend von der Tennenbahn abgeraten.

Teppichvlies: Der Einsatz von Teppichvliesen im Bereich Multisport wird in den letzten Jahren immer beliebter. Hierdurch eröffnen sich für Kommunen und Vereine neue Möglichkeiten bei der Planung von Sportfeldern. Nadelgelochte und mit Quarzsand verfüllte Teppichvliese stellen vielerorts eine nachhaltige, kostengünstige und vergleichsweise pflegeleichte Alternative zu gängigen Kunststoff-Sportboden- oder -Rasen-systemen dar. Die meisten Produkte sind PAK-frei. Je nach Belagstyp wird mit Teppichvliesen eine Ballreflexion (Basketball) von bis zu 96 % und damit der hohe Standard der FIBA erreicht. Gleichzeitig erfüllen Teppichvliesbeläge aber auch andere sporttechnische Kriterien für Hockey, Badminton, Fußball oder Tennis. Der bereits gelenkschonende Kraftabbau des Belags kann als System mit passenden Elastikschichten sogar noch verstärkt werden. Polhöhe, Fasergewicht und Oberflächenstruktur sollten entsprechend dem späteren Nutzungszweck gewählt werden. Der wohl größte Vorteil besteht aber in der vergleichsweise leichten Pflege und Langlebigkeit solcher Systeme: Die Teppichvliese weisen eine hohe thermische Stabilität vor, erfüllen zumeist die Anforderungen der RAL GZ943:2018 in puncto Abriebfestigkeit und bestechen durch niedrige Unterhaltskosten. Ein regelmäßiges Abbürsten des Felds ist völlig ausreichend und kann dementsprechend auch von kleinen Vereinen oder Schulen in Eigenregie übernommen werden.

U

Unterbau: Unabhängig von tieferen Schichten des Unterbaus (zum Beispiel dem Schotter) beginnt das System der Kunststoffbahn gemäß DIN 18035-6 mit einer unteren und einer oberen Asphaltschicht, gefolgt von einer Elastikschicht und schließlich der Nutzschicht. Bei bestimmten Belagstypen entfällt die Elastikschicht, deren Funktion von einer stärker aufgetragenen Nutzschicht übernommen wird. Die unterschiedlichen Eigenschaften verschiedener Produkttypen und Marken gehen aus der Stärke der Materialschichten hervor sowie der Verarbeitung des Materials. Die Zusammenstellung seiner Komponenten beeinflusst zudem Eigenschaften wie die Unempfindlichkeit gegen UV-Strahlung sowie Kälte und Hitze und die allgemeine Strapazierfähigkeit.

Unterhaltspflege: Die Unterhaltsreinigung ist eine der Pflegemaßnahmen, die regelmäßig erfolgen sollte und in der Regel auch vom örtlichen Platzwart übernommen werden kann – insofern entsprechendes Gerät zur Verfügung steht. Im Rahmen der Unterhaltsreinigung werden die Kunststoffbeläge von groben Verunreinigungen befreit. In der Unterhaltspflege sind Anlagen, die an einen Baumbestand mit Laub und Schattenwurf grenzen oder von Industrie-Emissionen betroffen sind, anspruchsvoller als andere. Besonders in den Randbereichen sammelt sich Unrat, auch bildet sich Moos. Hier, sowie an den Fugen der Randeinfassung, sollte auch Unkraut mechanisch entfernt werden, um zu verhindern, dass dessen Wurzeln den Unterbau und den Laufbahnbelag beschädigen. Auch die Regenrinne ist regelmäßig von Berunreinigungen zu befreien.

Viele Kommunen und Vereine verfügen zudem über Hochdruckreiniger, mit denen eine Bahn zusätzlich abgespült werden kann – wohlgemerkt mit reinem Wasser, denn jegliche Zusätze könnten eher schaden denn nutzen. Ist ein wasserundurchlässiger Belag nach starken Regenfällen nass, kann dieser zum Beispiel mit Schwammwalzen getrocknet werden. Entsprechendes Gerät sollte also dort bereitstehen, wo Wettkämpfe oder wichtige Trainingseinheiten stattfinden. (Mehr zum Thema: Reinigung von Kunststofflaufbahnen)

V

Vorgaben durch Verbände: Sollen regionale, überregionale oder gar internationale Wettkämpfe abgehalten werden, gilt es, die Regularien der entsprechenden Verbände, also in Deutschland des DLV, genaustens zu beachten. Abseits möglicher Abweichungen von der Regelbauweise müssen in diesem Zusammenhang auch die Leichtathletik-Ausstattungen und -Markierungen exakt den Norm- und Verbandsvorgaben entsprechen. Werden hier Abweichungen festgestellt, können auf einer Anlage keine Wettkampfergebnisse nach Regularien der Verbände erzielt bzw. anerkannt werden.

W

Wettkampftauglichkeit: Siehe Vorgaben durch Verbände.

World Athletics: World Athletics, bis 2019 noch International Association of Athletics Federations (IAAF), ist der Dachverband aller nationalen Leichtathletik-Verbände. Der 1912 gegründete und aus aktuell 214 Mitgliedern bestehende Weltverband ist maßgeblich für die Organisation internationaler Leichtathletik-Wettkämpfe sowie für die Zertifizierung der entsprechenden Leichtathletik-Anlagen und Sportbodenbeläge verantwortlich (siehe: Zertifikate).

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Zertifikate: Um Wettkämpfe auf regionaler bzw. nationaler Ebene regelkonform durchführen zu können, müssen Leichtathletik-Anlagen und deren Sportgeräte-Ausstattung in Deutschland nach den aktuell gültigen DIN-Normen gebaut werden. Zwei DIN-Ausschüsse, der für die mobilen Teile einer Leichtathletik-Anlage (DIN 79004, DIN 79006, DIN 79007 und DIN 12503) und der für die DIN 18035-1 Sportplätze für fest verbaute Infrastruktur, haben dahingehend zuletzt aktualisierte Fassungen der jeweiligen Norm erarbeitet, um den stellenweise nicht immer eindeutigen Formulierungen der IAAF-Vorgaben – gerade in puncto Sicherheit und Nachhaltigkeit – Rechnung zu tragen. „Nach DIN zu bestellen soll sicherstellen, dass alle relevanten Punkte bezüglich Regelkonformität, Sicherheit, Materialbeschaffenheit sowie Unfall- und Verletzungsrisiken auf ein Minimum reduziert werden“, so Klaus Schneider, langjähriger Vorsitzender der Fachkommission Wettkampfanlagen und Geräte beim DLV.

Eine Zertifizierung durch World Athletics ermöglicht internationale Leichtathletik-Wettkämpfe auf höchstem Niveau. World Athletics betrachtet dabei die Sportbodenbeläge und Leichtathletik-Anlagen unabhängig vom Stadion, in der sie angelegt wurden. Der Fokus liegt ausschließlich auf den sporttechnischen Eigenschaften der verwendeten Sportbodensysteme. Die Dimensionen der Zuschauerbereiche richten sich in der Praxis eher nach dem zu erwartenden Aufkommen an Publikum, Medienvertretern und Vermarktung. Somit müssen die größten Leichtathletikstadien nicht automatisch über eine „Class-1“-Zertifizierung der World Athletics verfügen. Der wesentliche Unterschied der höchsten Kategorie besteht darin, dass der Betreiber per dezidiertem Protokoll eines unabhängigen Sachverständigen nachweisen muss, dass beim Einbau alle vorgegebenen Maße für Sportanlagen exakt eingehalten wurden. Nur auf diesem Wege lässt sich, wo es um Tausendstel-Sekunden und Millimeter geht, eine Konsistenz der Rahmenbedingungen gewährleisten. Der Zertifizierungsprozess unterliegt einem festgelegten Preiskatalog, der von 50 US-Dollar für Kleingeräte über 500 US-Dollar für diverse Installationen bis zu 2.000 US-Dollar für eine Sprunganlage in der Erstzertifizierung reicht. Erneuerungen sind in der Folge günstiger – eine beträchtliche Summe kommt dennoch zustande und für die Class 1 muss noch eine Pauschale von 10.000 US-Dollar aufgewendet sowie die Mess- und Protokollierungsaufträge bezahlt werden. Das Zertifikat für die Class 2 liegt nur noch bei 1.000 US-Dollar (Angaben ohne Gewähr, Stand 2021).

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