Die Frühjahrsinstandsetzung

Die Frühjahrsinstandsetzung trägt einen maßgeblichen Anteil daran, in welchem Zustand sich ein Platz während der gesamten Saison und in den Folgejahren befindet, also ist es unabdingbar, alle Schritte mit der nötigen Sorgfalt und Geduld durchzuführen. Eingeleitet wird sie vor der Winterpause, indem Netze, Pfosten, Bänke und sonstige Ausstattung entfernt und eingelagert werden. Auch sollte der Platz vor der Winterruhe noch einmal gründlich abgezogen werden. Um Moosbildung entgegenzuwirken kann es sinnvoll sein, entsprechende Mittel aufzutragen. Viele Platzbetreiber decken auch die Linien ab und fixieren diese.

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Nach wie vor geben viele Vereine die Frühjahrsinstandsetzung bei externen Fachunternehmen nach VOB (Verdingungsordung für Bauleistungen) in Auftrag. An dieser Stelle zu sparen macht nur dort Sinn, wo im Verein geschulte und erfahrene Kräfte bereitstehen, die die Arbeiten sachkundig ausführen können. Ist dies nicht der Fall, besteht immer die Gefahr, das Bodensystem zu beschädigen.

Der Maßnahmenkatalog in der Saisonvorbereitung erfordert viel Sachverstand und Feingefühl, beginnend bei der Entscheidung für den richtigen Zeitpunkt zum Start der Arbeiten.

Die Frühjahrsinstandsetzung darf keinesfalls zu früh vorgenommen werden. Die Plätze dürfen nicht durchweicht sein – in diesem Zustand ist sogar das Betreten untersagt – und der Unterbau hat komplett frostfrei zu sein. Ist dies nicht der Fall, fließt überschüssiges Wasser nicht durch den Baugrund und die Drainage ab, sondern bleibt im System stehen.

Somit ist unter Umständen auch mit Verzögerungen zu rechnen, wenn der Zeitpunkt für die Instandsetzung eigentlich festgelegt wurde, die Witterungsbedingungen aber wieder umschlagen und der Platz erneut friert oder im Regen versinkt. Jeder Platz hat trotz DIN-gemäßen Aufbaus individuelle Eigenschaften – unter anderem je nach Alter und Lage.

Geht am selben Ort ein anderer Club schon die Saison, muss dies noch nicht der richtige Zeitpunkt für eine benachbarte Anlage sein. Die Deckschicht aus Ziegelmehl ist ein Gefüge, das sich erst durch die Anwendung gezielter Maßnahmen festigt. Durch den Abtrag der obersten Deckschicht Millimeter für Millimeter wird es bei der Frühjahrsinstandsetzung aber zunächst zerstört.

Dieser Teil der Instandsetzung wird gelegentlich unterschätzt, in der Tat kommen aber 1,5 bis 2,5 Tonnen an zu entsorgendem Abfall pro Platz zustande, und in etwa dieselbe Menge an frischem Ziegelmehl wird neu aufgetragen. Exakte Angaben können im Voraus meist nicht gemacht werden, da die Abtragmenge von Platz zu Platz, je nach Verunreinigungen und Witterungseinflüssen, unterschiedlich sein kann. Ein Container für das Altmaterial in möglichst großer Nähe zu den Plätzen und Zufahrtsweg für die Zugmaschine sind auf jeden Fall einzuplanen.

Zwischen Abtrag und dem Einstreuen des neuen Ziegelmehls erfolgen das Einschleifen und die Egalisierung der gesamten Fläche (Einschleifen und Abziehen). In bestimmten Zonen eines Platzes, die dann auch eine Sonderbehandlung erfahren, bilden sich durch die intensivere Bespielung Mulden, dies insbesondere an den Grundlinien und an den T-Linien. Hier kann in jeweils einem Arbeitsgang nur eine begrenzte Menge an Ziegelmehl eingestreut werden, da zu dicke Anhäufungen des neuen Sandes keine Bindung eingehen und nicht dauerhaft bestehen.

Das Einstreuen per Hand und die Verdichtung der Deckschicht ist die schwierigste Aufgabe im Rahmen der Frühjahrsinstandsetzung und wird entweder trocken vorgenommen, mit anschließender Wässerung und Walzung oder per Einschlämmung unmittelbar nach dem Streuen. Es kann als Richtlinie gelten, dass bei trockenen Platzverhältnissen bevorzugt auch trocken gearbeitet und bei hoher Feuchtigkeit eingeschlämmt wird.

Zentrales Ziel aller Maßnahmen ist es, dass die Deckschicht bindet und sich ausreichend verdichtet. In diesem Sinne wird mit einer Walze kreuzweise über den Platz gefahren. Bei diesem Punkt warnen Experten davor, Vorgänge mit der Walze zu erzwingen, die nur das richtige Zusammenspiel von Bewässerung und Wärme durch die Sonneneinstrahlung sowie ein wiederholtes Abschleppen mit dem Netz leisten können.

Je nach Bedingungen vor Ort müssen Auftrag und Verfestigung in mehreren Durchgängen beziehungsweise Schichten erfolgen. Die Motorwalze soll aber nicht mehr verwendet werden, wenn der Platz ausgehärtet ist, weil der Materialverbund sonst wieder gelöst werden könnte. Zwei Wochen oder länger kann es letztendlich dauern, bis der Platz bespielbar ist. Aber auch dann ist die Frühjahrsinstandsetzung noch nicht vollständig abgeschlossen.

Für etwa zwei Monate, nachdem der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde und der Aushärtungsprozess der Decke läuft, muss weiterhin Sand eingestreut und eingeschwemmt werden – insbesondere an den Grundlinien.

Sonst besteht die Gefahr, dass sich Vertiefungen bilden, die in einer abgebundenen Spielfelddecke nicht mehr behoben werden können. Bei allen Arbeiten am Sandplatz kommt ein ganzes Arsenal an kleinen und größeren Geräten zum Einsatz; es sind jedoch auch Kombi-Geräte erhältlich, die am Schlepper viele Arbeitsschritte in einem Durchgang erledigen können.

Wenn der Platz für die Freiluft-Saison eröffnet wird, müssen auch die Linien wellenlos verlegt sein. In der Regel handelt es sich hier um Kunststoff-Profile, die an den Ecken im Boden verankert sind. Es ist ratsam, die Linien bei Außerbetriebnahme eines Platzes im Herbst gleichmäßig zu beschweren und abzudecken. So kann in einem gewissen Maße verhindert werden, dass die Markierungen frieren und sich Hohlräume bilden oder Schäden entstehen.

Während der Frühjahrsinstandsetzung gehört die Kontrolle und gegebenenfalls Ausbesserung der Linien oder deren Austausch zum Programm. Sie werden, sofern erforderlich, vorsichtig mit einer Walze behandelt. Auch die Säuberung der Entwässerungsrinnen ist in den meisten Fällen Bestandteil des Auftragspakets.