Leichtathletik: Umfangreiche Geräteausstattung

Die Vielfalt der Leichtathletik, sie umfasst über 25 verschiedene Disziplinen, resultiert in umfangreichen Inventarlisten an passenden Sportgeräten. Je nachdem, ob es sich um Breitensport oder ambitionierte Wettkämpfe handelt, gibt es für jede Disziplin verschiedene Geräteausführungen.

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Bei der Planung ist maßgeblich, welche Wettkämpfe auf welchem Niveau auf einer Anlage stattfinden sollen. Bei Veranstaltungen unter seiner Regie – auf einer großen Kampfbahn des Typs A – verlangt der Weltverband IAAF ein spezifisches Geräte-Sortiment. Diese Anforderungen sind in einigen Punkten mit einer gängigen Breitensport-Ausstattung nicht zu erfüllen, insbesondere bei den Stabhochsprung- und Hammerwurf-Anlagen. Dementsprechend müssen etwa spezielle Bodenhülsen, die tief in Unterbau des Platzes reichen, passend eingeplant und gebaut werden. Fast jedes Leichtathletik-Equipment, auch bei Trainingseinheiten sowie Wettbewerben ohne IAAF-Status, muss TÜV-geprüft und zertifiziert sein. Darüber hinaus sind die einschlägigen Vorgaben der DIN 7900 zu beachten.

In früheren Zeiten wurde bei der Planung meist nach einem starren Schema gemäß den Anlagen-Typen verfahren, mittlerweile hat sich ein kundenorientierter Prozess bewährt, sodass der Auftraggeber im Dialog mit dem Fachplaner den Bedarf ermittelt und eine Entscheidung darüber trifft, welche Sportarten im Konzept wie stark gewichtet werden und ob die Anlage jeweils nach internationalen, nationalen oder regionalen Standards bestückt wird. Die Sportgeräte-Ausstattung ist Teil der Ausschreibung, und es ist zu empfehlen, dass ein Fachmann in enger Abstimmung mit den späteren Nutzern den exakten Bedarf bespricht und im Ausschreibungstext mit ausreichend differenzierten Angaben verankert und bei Lieferung überprüft, ob die Anforderungen erfüllt wurden.

Anschließend bleibt die Frage nach deren Lebenszyklus. Sportgeräte werden mechanisch stark beansprucht, sind oft den unterschiedlichsten Wetterbedingungen ausgesetzt und werden nicht immer pfleglich behandelt. So liegt es auf der Hand, dass möglicherweise sehr preisgünstige aber minderwertige Produkte ihren Zweck nicht lange erfüllen. Wertarbeit wiederum hat ihren Preis und verspricht eine lange Lebensdauer, ist aber auch auf sachgemäße Handhabung angewiesen. Je nach Gerät gibt es also herstellerseitig Einführungen und/oder schriftliche Hinweise zur sachgemäßen Bedienung, Wartung und Pflege. Darüber hinaus sind regelmäßige Sicherheitsprüfungen durch den TÜV vorgeschrieben – ein solcher Check hilft, potenzielle Schwachstellen, die oft durch Reparaturen beseitigt werden können, zu erkennen. Es sollte jedoch nicht nur im Sinne der Werterhaltung ein Ansinnen des Betreibers sein, das Sportgerät in einem guten Zustand zu erhalten – Sicherheit geht schließlich immer vor.

Hürden, Balken, Käfige

Die Mutter aller Disziplinen ist das Laufen. Bis zu einer Distanz von 400 Metern starten die Athleten aus Startblöcken. Diese müssen in der Laufbahn verankert sein, ohne aber den Belag zu beschädigen. Im Hürden- und Hindernislauf müssen die Barrieren aus Metall beziehungsweise die Hürdenlatte aus Holz oder einem anderen geeigneten Material gefertigt und durch mehrere Querstäbe stabilisiert sein. Die höhen- und gewichtsverstellbaren Hürden müssen außerdem in kräftigen Kontrastfarben lackiert sein. Die Hersteller erfüllen dabei die zahlreichen erforderlichen Standards in punkto Höhe, Breite sowie Hürdenlast.

Die vertikalen Sprungdisziplinen erfordern einen großen Aufwand für die sichere Landung – auf großen, weichen Kunststoffmatten, die in verschiedenen Qualitätsstufen erhältlich sind – je nachdem, welche nationalen und internationalen Vorschriften eingehalten werden müssen. Die Oberseite der Hülle ist spikefest. Empfohlen werden auch Vorlegematten und Abdeckungen der in Hülsen befestigten Stabhochsprungständer. Alternativ stehen diese auf Laufschienen. Auf diesen Schienen können die Sportler nach Wunsch bis zu 80 cm von der Null-Linie abweichen und den Stabhochsprungständer beziehungsweise die Latte nach hinten verschieben. Dies kann per Hand oder mit einem Nachrüstsatz zur elektronischen Verstellung der Sprunghöhe und der Null-Linie geschehen. Mit den Stäben aus Fiberglas zielen die Athleten in den Einstichkasten, um sich in die Höhe zu katapultieren. Die Kästen müssen daher besonders robust sein. Sie sind aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt und sollten rutschfest sein. Abgesehen von mobilen Einstichkästen für den Trainingsbetrieb werden die Geräte für Außenanlagen in ein bauseits zu erstellendes Fundament integriert. Optional verfügen diese Geräte über einen Revisionsschacht für eine problemlose Entwässerung. Beim Hoch- wie beim Stabhochsprung bilden fahrbare oder stationäre Rasterbauten aus Aluminiumprofilen oder aus einer Kombination aus Holz und Aluminium das Fundament der Anlage. Regenplanen bis hin zu fahrbaren Aluminium-Containern schützen die Matten vor Wind und Wetter sowie Vandalismus.

Die Sprungbretter der horizontalen Sprung-Anlagen für die Weit- und Dreispringer sind als Wettkampf- oder Trainings-, beziehungsweise Schulsportbalken verfügbar. Die aus Massivholz oder Kunststoff gefertigten Absprungbalken werden in passende Einbaurahmen gelegt. In Kombination mit Holzbalken ist es besonders wichtig, bei den Einbauwannen auf einen ordnungsgemäßen Wasserablauf zu achten. Dieser kann durch eine Drainage oder eine Sickerschicht gewährleistet werden. Die Hersteller empfehlen außerdem, die Geräte in den Wintermonaten trocken zu lagern. Die Sprungbretter können durch Blindbalken ausgetauscht werden, um beispielsweise eine Weitsprunganlage auch für die Dreisprung-Disziplin nutzbar zu machen.

Die Wettkampfbalken sind entweder bereits mit Kontrollstreifen ausgestattet oder können gegebenenfalls nachgerüstet werden. Diese Streifen werden in Wettbewerben zur Kontrolle, ob der Athlet übergetreten ist oder nicht, benötigt. Manche Anbieter haben Absprungbalken in ihrem Sortiment, die nach einem drehbaren Drei- beziehungsweise Zwei-in-Ein-System (Wettkampf-, Trainings- und Blindbalken in einem) funktionieren. Die Sprunggruben können durch speziell der Grubengröße angepasste Planen abgedeckt werden, damit bei starken Wind die Kunststoffbahnen nicht beschmutzt werden oder sich Laub in der Sandgrube sammelt.

Beim Diskus- und Hammerwurf sind große Schutzgitter-Käfige erforderlich, aus denen die Würfe ausgeführt werden, um die Sicherheit der Zuschauer, der Offiziellen und der anderen Wettkämpfer zu gewährleisten. Sie bestehen aus mehreren Aluminium-Pfosten, an denen die Netze von unten problemlos herauf- und herabgelassen werden können Hammerwurfanlagen verfügen vorne über zwei Flügel. Für jeden Athleten wird der erforderliche Flügel in Position gebracht. Relevant ist, in welche Richtung sich der Sportler bei seinem Wurf dreht. Beim Kauf ist zu entscheiden für welche Wettkämpfe die Käfige zugelassen werden sollen. Für IAAF-Wettkämpfe sind Käfige von einer Höhe von 7 m auf 10 m, die Netzhöhe steigt von hinten nach vorne, erforderlich. Kleinere Käfige, beispielsweise 5,5 m hohe, sind dagegen für Trainingseinheiten sowie für Wettkämpfe ohne internationalen Status geeignet. Die Netze müssen so gefertigt sein, dass sie unter anderem den bis zu 32 m/Sekunde schnell fliegenden, über 7 kg schweren Hammer stoppen können. Von den Gittern darf des Weiteren keine Gefahr durch Querschläger und Abpraller ausgehen. Für den Hammerwurf geeignete Schutzgitter können auch für den Diskuswurf umfunktioniert werden. Diskus- und Hammerwerfer können aus ein und demselben Betonring werfen. Die unterschiedlichen Radien (Diskus: 2,5 m, Hammer: 2,135 m), in denen sich die Sportler bewegen, können durch Einlagen angepasst werden. Kugelstoßer bewegen sich ebenfalls auf einer Betonplatte mit einem Durchmesser von 2,135 m. Der Stoßkreis verfügt über eine Konsole für einen erforderlichen weißen Stoßbalken. Alle Ringe sollten über Revisionsschächte verfügen, über die Regenwasser ablaufen kann.

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Die Publikation informiert auf rund 160 Seiten über die Planung und den Bau sowie die Ausstattung und den Unterhalt von Außen-Sportanlagen. Das KOMPENDIUM SPORTPLATZ ist in mehrere Abschnitte untergliedert: Konzeption, Rasen, Kunststoffrasen, Leichtathletik und Infrastruktur.