Einführung: Sportgeräte für Außenanlagen

Ob Leichtathletik oder Fußball – wer die richtige Ausstattung erhalten will, muss seinen Bedarf definieren und wissen, welche Anforderungen zu erfüllen sind.

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Bei der Planung und Ausstattung mit Sportgeräten von Außenanlagen stellt sich die Situation für die beteiligten Parteien ein Stück weniger komplex dar als bei Sporthallen. Schließlich entfallen hier die punktgenaue und normgerechte Befestigung an Wänden und Decken, alle Einbaugeräte sind lediglich im Boden verankert. Dennoch: Wird ein Sportplatz instandgesetzt oder neu gebaut, werden Tatsachen geschaffen, die über Jahrzehnte Bestand haben. Meist stammen die Gelder aus der öffentlichen Hand, die weitaus weniger freigiebig ist, als es früher der Fall gewesen sein mag. So gilt auch hier, dass nicht am tatsächlichen Bedarf vorbei geplant werden darf und wohl überlegt sein will, welche Einrichtungen zu installieren sind.

Hauptsächlich ist bei den Anlagen unter freiem Himmel die Ausstattung von Fußballplätzen und Leichtathletik-Anlagen zu nennen. Hinzu kommen Kleinfelder, die zum Beispiel mit Basketballkörben oder Multisport-Toren versehen sind und die eine recht überschaubare Inventarliste mitbringen. Der mit Abstand größte Aufwand – auch in finanzieller Hinsicht – entsteht bei den Leichtathletik-Anlagen. Deren Merkmale sowie der aller Außensportanlagen sind in allen Belangen in der DIN 18035, Teil 1 bis 6, erfasst und standardisiert. Welches Sortiment an Sportgeräten zu einer Anlage gehört, folgt jeweils der Klassifizierung der Sportanlage. „Typ A“ bedeutet international wettkampftauglich, „Typ B“ ist geeignet für das Training im Hochleistungsbereich sowie Wettbewerbe auf nationaler oder regionaler Ebene, „Typ C“ ist für Schul- und Breitensport sowie den allgemeinen Trainingsbetrieb geeignet.

Hieraus ergibt sich, dass die Kampfbahn des Typs A hinsichtlich der Baumaßnahmen wie auch der Ausstattung am aufwändigsten ausfällt. Weiterhin maßgeblich bei der Planung ist aber auch die Frage, welche Wettkämpfe auf welchem Niveau auf einer Anlage stattfinden sollen. Bei internationalen Veranstaltungen verlangt der Weltverband IAAF ein spezifisches Geräte-Sortiment, und diese Anforderungen sind in einigen Punkten mit einer gängigen Breitensport-Ausstattung nicht zu erfüllen, insbesondere bei den Stabhochsprung- und Hammerwurf-Anlagen. Während beim Stabhochsprung nach Regeln des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ein Abstand der Ständer von fünf Metern reicht, sind nach IAAF-Regularien sechs Meter gefordert. Dementsprechend müssen die Bodenhülsen, die tief in Unterbau des Platzes reichen, passend eingeplant und gebaut werden.

Bekommen was man braucht

In früheren Zeiten wurde bei der Planung meist nach einem starren Schema gemäß den Anlagen-Typen verfahren, mittlerweile hat sich ein kundenorientierter Prozess bewährt, sodass der Auftraggeber im Dialog mit dem Fachplaner den Bedarf ermittelt und eine Entscheidung darüber trifft, welche Sportarten im Konzept wie stark gewichtet werden und ob die Anlage jeweils nach internationalen, nationalen oder regionalen Standards bestückt wird. Der Trend, die Sportanlagen durch Multi- oder Trendsport-Angebote attraktiver für die Allgemeinheit zu machen und zusätzliche Auslastung zu generieren, trägt ebenfalls dazu, dass bestehende Schemata Veränderungen unterliegen.

Im Gegensatz zu Sporthallen werden Freiluft-Sportanlagen von Beginn an fast ausschließlich von Fachplanern aus dem Sportstättenbau konzipiert, zur Ausschreibung gebracht und unter deren Aufsicht von Fachbetrieben mit entsprechenden Referenzen aus dem Sportanlagen-Bereich gebaut. Die Sportgeräte-Ausstattung ist ebenfalls Teil der Ausschreibung, könnte aber der Sportanlage qualitativ hinterherhinken, wenn kein Fachmann in enger Abstimmung mit den späteren Nutzern den exakten Bedarf bespricht und im Ausschreibungstext mit ausreichend differenzierten Angaben verankert. So reicht etwa die Angabe „Hürden“ allein nicht aus, um die tatsächlich benötigten Produkte zu erhalten. Ein kompetentes Unternehmen als Partner bei der Planung liefert anbieterneutrale aber qualitätsorientierte Ausschreibungstexte und ist dann auch in der Lage, die Material-Lieferung entsprechend zu überprüfen.

Die Ausstattung für den Fußballplatz fällt im Vergleich zur Leichtathletik überschaubar aus. Aber auch hier gibt es einige Punkte zu beachten, die sich im Trainings- und Spielbetrieb bemerkbar machen können. Ein Platz wird längs und quer bespielt, also gibt es verschiedene Positionen, an denen der Einbau von Bodenhülsen die Flexibilität in der Nutzung mit Toren unterschiedlicher Größe erhöhen kann. Ein umsichtiger Planer berücksichtigt auch, dass bewegliche Tore nicht permanent auf dem Feld stehen, sondern einen Lagerplatz benötigen und sicher sowie mit möglichst wenig Aufwand dorthin gebracht werden müssen. Auf Anlagen mit umzäunten Plätzen sollen die Sicherheits- und Auslaufzonen freigehalten werden – also müssen die Durchgangstore breit genug sein oder entsprechende „Parkbuchten“ am Spielfeldrand eingeplant werden. Es ist für jeden Verein empfehlenswert, sich schon in der Planungsphase zu vergewissern, dass Training und Spielbetrieb auf einer neuen Anlage wie vorgesehen stattfinden können.

Ist die neue Sportanlage gebaut und zur Zufriedenheit aller mit Sportgeräten bestückt, bleibt die Frage nach deren Lebenszyklus. Sportgeräte werden mechanisch stark beansprucht, sind oft den unterschiedlichsten Wetterbedingungen ausgesetzt und werden nicht immer pfleglich behandelt. So liegt es auf der Hand, dass möglicherweise sehr preisgünstige aber minderwertige Produkte ihren Zweck nicht lange erfüllen. Wertarbeit hat ihren Preis und verspricht eine lange Lebensdauer, ist aber auch auf sachgemäße Handhabung angewiesen.

Je nach Gerät gibt es also herstellerseitig Einführungen und/oder schriftliche Hinweise zur sachgemäßen Bedienung, Wartung und Pflege. Darüber hinaus sind regelmäßige Sicherheitsprüfungen durch den TÜV vorgeschrieben – ein solcher Check hilft, potenzielle Schwachstellen, die oft durch Reparaturen beseitigt werden können, zu erkennen. Es sollte jedoch nicht nur im Sinne der Werterhaltung ein Ansinnen des Betreibers sein, das Sportgerät in einem guten Zustand zu erhalten – Sicherheit geht schließlich immer vor.

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Die Publikation informiert auf rund 160 Seiten über die Planung und den Bau sowie die Ausstattung und den Unterhalt von Außen-Sportanlagen. Das KOMPENDIUM SPORTPLATZ ist in mehrere Abschnitte untergliedert: Konzeption, Rasen, Kunststoffrasen, Leichtathletik und Infrastruktur.