Volleyball & Badminton: Das richtige Netz

Im Lehrplan hat Volleyball einen festen Platz. Wo im Schulsport eine Standardausrüstung ausreicht, sind für den Wettkampf zusätzlich diverse Regeln zu beachten. Im Freizeitsport liegt besonders Beachvolleyball im Trend.

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Die zwei Aluminium-Netzpfosten, die das Gerüst einer Volleyball-Anlage bilden, stehen in einem Abstand von elf Metern voneinander und müssen – wie alle anderen Geräte im Volleyball – der DIN 1271 entsprechen. Da bei gespanntem Netz enorme Kräfte auf die Pfosten ausgeübt werden, müssen die Säulen hohen Anforderungen an die Stabilität gerecht werden. Der Durchmesser der Netzpfosten sollte daher möglichst hoch sein, wenngleich für den Schulsport nicht zwingend Durchmesser von 105 Millimeter notwendig sind, sondern auch 80 Millimeter (Kosten: etwa 600 Euro) ausreichen.

Sind in einer Halle keine Bodenhülsen verarbeitet, kann unter anderem auf fahrbare Anlagen (circa 1.600 Euro) zurückgegriffen werden, die ein ausreichendes Gegengewicht integriert haben. Für den Wettkampf ist dies jedoch keine Alternative. Gegebenenfalls kann das Netz an einer speziellen Wandhalterung gespannt werden, je nach Größe der Halle ist dann nur eine oder gar keine Installation einer Bodenhülse vonnöten. Sind die Säulen nicht im Boden versenkbar, werden sie im Geräteraum auf speziellen Konsolen abgelegt.

Da die Herren im Volleyball die Bälle über Netze mit einer Höhe von 2,43 Meter schlagen, die Damen aber nur 2,24 Meter und in der tiefsten Jugendstufe 2,05 Meter überwunden werden müssen, ist es wesentlich, dass sich die Netzhöhe regulieren lässt. Um die Anlage – egal ob In- oder Outdoor – sowie besonders die Sportler zusätzlich zu schützen, empfiehlt es sich Säulen- und Spannseilschutzpolster (4 Stück: 100 Euro) zu verwenden. Im Wettkampfsport sind außerdem Netzantennen erforderlich, die dem Schiedsrichter, der von einem Schiedsrichterpodest die Partie beobachtet, die Spielbeurteilung erleichtern sollen.

Wettkampfnetze benötigen Prüfzeichen

Bei der Installation der Anlage bieten sich dem Sporthallenbetreiber verschiedene Möglichkeiten. Auf der einen Seite können Volleyballpfosten in Bodenhülsen montiert werden, es kann aber auch auf Multi-Spielpfosten zurückgegriffen werden, deren Höhenskala auch das Spielen von anderen Sportarten zulässt. Während beim Training und Breitensport keine Prüfzeichen des Deutschen Volleyball Verbandes (DVV) notwendig sind, dürfen bei Wettkämpfen nur Materialien verwendet werden, die ein DVV2 oder ein DVV1-Prüfzeichen (ab Oberliga erforderlich) haben.

Neben Netzstandards, die beispielsweise besagen, dass die quadratischen Maschen der 9,50 mal 1 Meter großen Netze zehn Zentimeter groß sein müssen, gilt es bei den Turniernetzen höhere Anforderungen zu erfüllen. DVV1-Netze (circa. 150 Euro) haben beispielsweise eine Sechs-Punkt-Aufhängung, sowie beidseitig jeweils drei Spannschnüre und Schnellverschlüsse. Bei DVV2-Netzen (etwa 130 Euro) reicht eine Vier-Punkt-Aufhängung. Zu Ausstattung von Netzen mit diesen Prüfzeichen zählen auch weiße Einfassbänder, die an Ober- und Unterkante des Netzes integriert sind. Diese Fläche darf im Übrigen als Werbefläche genutzt werden.

Um das Netz gleichmäßig hart zu spannen und die Netzhöhe auch im gespannten Zustand noch verändern zu können, empfiehlt sich eine Umlenkrolle. Die Netze aus Stahl, beziehungsweise Kevlar-Seilen, können über zwei verschiedene Systeme gespannt werden. Entweder über eine Netzspannvorrichtung oder ein Flaschenzugsystem. Bei der Netzspannvorrichtung gilt es zu beachten, dass sie bei Wettkämpfen zusammen mit der stufenlosen Höhenverstellung in die Pfosten eingearbeitet sein muss. Für den Trainingsbetrieb oder den Schulsport reicht es dagegen aus, wenn die Vorrichtungen außerhalb des Pfostens liegen. Dem Sporthallenbetreiber sollte daher bereits im Vorfeld klar sein, ob seine Wahl der Volleyballgeräte auch den Ansprüchen für den Wettkampf genügen soll. Gut geeignet für den Schulsport sind Flaschenzugsysteme, da die Netze durch die leichte Bedienbarkeit des Flaschenzugs auch von Schülern einfach zu spannen sind.

Beachvolleyball: Das sandige Vergnügen

Der Volleyballsport genießt im Freizeitsport eine besonders große Beliebtheit, wenn statt auf dem Hallenboden auf Sand – ob im Park, am Strand oder im Schwimmbad – gespielt wird. Beim Beachvolleyball wird auf etwas kleineren Spielfeldern, mit den Maßen 16 mal 8 Meter statt 18 mal 9 Meter gespielt, da der internationale Volleyballverband (FIVB) im Wettkampf den Spielrhythmus erhöhen wollte. Die Pfosten können wie in der Halle stationär oder mobil aufgestellt werden. Die fest installierten Beachvolleyballpfosten (Paar: etwa 600 Euro) werden in ein Betonfundament aufgedübelt oder in Bodenhülsen eingestellt. Wer etwa in der Stadt ein Beach-Turnier veranstalten möchte, kann die Anlage nicht über einen Erdaushub stabilisieren.

Spezielle Bodenhülsen mit T-Fuß können auf jedem Untergrund frei aufgestellt werden, indem aus allen drei Richtungen des T-Fußes Kanthölzer mit einer Länge von circa 1,50 bis circa drei Meter herausragen. Die dadurch entstehende Auflagefläche ermöglicht bei der Sandausschüttung einen hohen Anpressdruck und sorgt für die Stabilität der City-Anlage. Bei transportablen Netzanlagen (zwischen 200 und 400 Euro) bestehen die beiden Pfosten aus drei Rohren, die zusammengesetzt werden. Über vier Verankerungspunkte werden Erdnägel in den Sand geschlagen. Abgesteckt wird die Spielfläche mit Gurtbändern, die durch Erdanker im Boden fixiert werden. Bei einer Sandtiefe von 40 bis 50 Zentimetern – mindestens 40 sind für FIVB-Wettbewerbe notwendig – werden pro Feld gut 200 bis 300 Tonnen Sand benötigt.

Gerade bei öffentlichen Freizeitflächen sollte die Volleyballanlage nicht nur stabil und wetterfest, sondern auch vandalensicher sein, weshalb die Netze der Anlage aus schnittfesten Materialien, wie etwa verzinkten Stahldrahtseilen oder Herkules-Tauwerk gefertigt sein sollten.

Bei der Planung einer Beach-Anlage ist es von Bedeutung, zu wissen, das eine Beach-Anlage nicht nur dem Beachvolleyball vorbehalten sein muss, sondern auch als multifunktionale Spielfläche genutzt werden kann, auf der unter anderem auch Beach-Soccer und -Handball gespielt werden können. Hierzu muss neben einer erforderlichen Platzgröße auch beachtet werden, dass die multifunktionalen Bodenhülsen der Netzpfosten abnehmbar sind.

Badminton-Ausstattung

Beim Badminton werden ähnliche Sportgeräte genutzt wie beim Volleyball. Da das Spielfeld jedoch nur 13,40 Meter lang und 6,10 Meter breit ist, werden in der Regel eigene Spielfelder angelegt. Dies geschieht entweder über Spielpfosten (Kostenpunkt: in etwa 270 Euro) die in eigene Bodenhülsen gestellt werden oder über transportable Pfosten (circa 700 Euro), deren Zusatzgewichte für das erforderliche Kontergewicht sorgen. Fahrrollen erleichtern den Transport der etwa 65 bis 110 Kilo schweren Pfosten. Die Spielanlagen im Badminton müssen der DIN EN 1509 entsprechen. Im (internationalen) Wettkampfbetrieb ist außerdem die Einhaltung der Badmintonregeln der International Badminton Federation (IBF) und der Deutschen Badminton-Verband (DBV) erforderlich.

Sporthallenbetreiber, die auf eine separate Spielfeldanlage verzichten möchten, können über ein Mehrzweckpfostensystem (Preis: rund 1.500 Euro) das Spielen von Volleyball, Tennis, Faustball und Badminton an einer Anlage ermöglichen. Die Standard-Badmintonnetze sind bei dieser Variante allerdings zu kurz. Stattdessen werden Universal-Netze verwendet.

Die Netzoberkante muss an den äußeren Bezugslinien des Doppelspielfeldes eine Höhe von 1,55 Meter haben. In der Mitte des Feldes geben die Regeln eine Höhe von 1,524 Meter vor. Um das Netz, das aus feiner dunkelfarbiger Kordel mit einer Maschengröße zwischen 15 und 20 Millimetern besteht, wettkampfgerecht zu spannen, ist eine Spannvorrichtung notwendig – die gegebenenfalls auch nachträglich an das Netz montiert werden kann.

Damit im Trainings- und Schulbetrieb größere Gruppen gleichzeitig den Federball über das Netz schlagen können, empfiehlt es sich auf Badminton-Netze zu setzen, die für Mehrfachspielfelder entwickelt wurden. Ausgerollt greifen diese Netzsysteme, die etwa 100 bis 200 Euro kosten, über zwei, drei oder vier Spielfelder. Die erforderliche Netzhöhe auf den einzelnen Feldern wird durch Stützpfosten oder rollbare Mittelpfosten erreicht.

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