Sportplatzbau: Solider Grund für sattes Grün

Zu den Voraussetzungen für ein perfektes Spielfeld gehört die Einhaltung von Standards beim Sportplatzbau und viel Fachwissen bei der Herstellung der Bodenschichten.

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Vorgaben für den Bau von Naturrasen-Sportplätzen gibt es die DIN 18035-4 (oder z.B. in Österreich die Ö-NORM 2606-1, eine Euronorm gibt es jedoch nicht). Sie beschreibt ausführlich die Anforderungen, die eine Sportrasenfläche zu erfüllen hat und mit welchen Bauweisen dies erreicht wird. Oberstes Ziel ist eine ausreichende Wasserdurchlässigkeit und Speicherfähigkeit von Feuchtigkeit und Nährstoffen und damit eine hohe Vegetationsfreudigkeit.

Zudem gewährleistet die Einhaltung der Norm, dass Sportplätze bundesweit nach einem Schema aufgebaut sind und somit regionale Unterschiede der Bodenbeschaffenheit oder des Klimas kaum noch bei der Wahl der Rasenmischung zu berücksichtigen sind. Ob ein sandiger Grund im Hamburg oder ein lehmig-steiniger im Sauerland – wird nach DIN gearbeitet, hat hier auch das Saatgut oder der Rollrasen des süddeutschen Herstellers optimale Bedingungen.

Im Sportplatzbau unterscheidet man nach DIN 18035-4 grundsätzlich unter drei Bauweisen, wobei die Übergänge zwischen diesen fließend sind und die Toleranzen innerhalb der Norm genutzt werden können, um auf die jeweils unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort reagieren zu können. Die bodennahe Bauweise – in verschiedenen Varianten – stellt den einfachen Typus dar und ist auf einen wasserdurchlässigen oder bedingt wasserdurchlässigen Baugrund angewiesen. Die Drainschichtbauweise ist aufwändiger und kann daher auch bei wasserundurchlässigem Grund angewendet werden.

Eine Basis-Lösung außerhalb der Norm ist der Oberbodenplatz. Er muss ohne Schichtaufbau auskommen und ist nur sehr dünn angelegt. Die Strapazierfähigkeit liegt hier am unteren Ende der Skala, Platzsperren im Winter und bei starken Niederschlägen sind die Regel. Je höher die Anforderungen an den Platz sind, desto aufwändiger ist auch sein Unterbau. So kommt die bodennahe Bauweise hauptsächlich bei der typischen kommunalen Anlage für den Breitensport und im Amateurfußball zum Einsatz. Je höher die Spielklasse und Nutzungsintensität im Trainings- und Spielbetrieb, desto häufiger ist die Bauweise mit flächiger Drainschicht und Drainage anzutreffen. Es liegt auf der Hand, dass hier auch der finanzielle Aufwand höher ist.

Um aber nicht am falschen Ende zu sparen, ist es wichtig, vor der Ausschreibung oder Auftragsvergabe genau zu prüfen, welchen Anforderungen der neue Platz gerecht werden muss. Niemandem ist geholfen, wenn ein Fußballplatz zum vermeintlichen Schäppchen-Preis nur eine Saison übersteht und Platzsperren die Regel sind.

Beim Einbau einer Rasenheizung sind zusätzliche Anforderungen an die Wärmeverteilung und an die physikalischen Bodeneigenschaften zu erfüllen. Eine fachgerechte Pflege des Bodens muss auch mit einer Rasenheizung möglich sein – hieraus ergeben sich Richtwerte für die Einbautiefe der Rasenheizung, die bei einer professionell durchgeführten Installation berücksichtigt werden. Auch ist eine Beregnungsanlage Teil des Spielfelds, diese muss aber nicht in dessen Unterbau integriert sein.

Beinhaltet das Projekt mehr Arbeiten als den Bau eines einzelnen Spielfelds, wird zum Beispiel eine ganze Anlage geplant, die auch Tribünen, Gebäude und weitere Freiflächen umfasst, tritt am besten ein Landschaftarchitekt oder auf den Sportplatzbau spezialisierter Fachplaner in Aktion. Er sorgt für die Einhaltung aller Normen und laut Beschreibung aufgestellten Anforderungen, kennt Lösungen für sämtliche Einzelgewerke und trägt mit seiner Erfahrung nicht zuletzt entscheidend dazu bei, dass neben den funktionellen Aspekten auch eine ansprechende Gestaltung zum Tragen kommt.

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Die Publikation informiert auf rund 160 Seiten über die Planung und den Bau sowie die Ausstattung und den Unterhalt von Außen-Sportanlagen. Das KOMPENDIUM SPORTPLATZ ist in mehrere Abschnitte untergliedert: Konzeption, Rasen, Kunststoffrasen, Leichtathletik und Infrastruktur.