Sportplatzbau: Rasentragschichten und Bauweisen

Vorgaben für den Bau von Naturrasen-Sportplätzen liefert in Deutschland die DIN 18035-4. Sie beschreibt ausführlich die Anforderungen, die eine Sportrasenfläche zu erfüllen hat und mit welchen Bauweisen dies erreicht wird. Oberstes Ziel ist immer sowohl eine ausreichende Wasserdurchlässigkeit als auch Speicherfähigkeit von Feuchtigkeit und Nährstoffen.

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Hieraus resultiert eine hohe Vegetationsfreudigkeit. Die Norm gibt vor, welche Bauweisen und Baustoffe in Ausschreibungen für Bauprojekte gelangen. Zudem gewährleistet die Einhaltung der Normvorgaben, dass Sportplätze bundesweit nach bekannten Schemata aufgebaut sind und hinsichtlich der baulichen Qualität sowie der Pflege und Renovation bewertet und behandelt werden können. Ein wichtiger Effekt ist, dass somit regionale Unterschiede der Bodenbeschaffenheit oder des Klimas kaum noch bei der Wahl der Rasenmischung und der Pflegemaßnahmen zu berücksichtigen sind. Ob ein sandiger Grund im Hamburg oder ein lehmig-steiniger im Sauerland – wird nach DIN gearbeitet, hat hier auch das Saatgut oder der Rollrasen des süddeutschen Herstellers optimale Bedingungen.

Wichtig: die Wasserdurchlässigkeit!

Im Sportplatzbau unterscheidet man nach DIN 18035-4 grundsätzlich unter drei Bauweisen, wobei die Übergänge zwischen diesen fließend sind und die Toleranzen innerhalb der Norm genutzt werden können, um auf die jeweils unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort reagieren zu können. Dies sind insbesondere die Boden- und Wasserverhältnisse sowie die klimatischen Bedingungen in Verbindung mit der Beanspruchung durch die Sportnutzung.
Die bodennahe Bauweise – in verschiedenen Varianten – stellt den einfachen Typus dar und ist auf einen wasserdurchlässigen oder bedingt wasserdurchlässigen Baugrund angewiesen. Die Dränschicht-Bauweise ist aufwändiger und kann daher auch bei wasserundurchlässigem Grund angewendet werden. Eine Basis-Lösung weitgehend außerhalb der Norm ist der Oberbodenplatz. Er muss ohne Schichtaufbau auskommen und ist nur sehr dünn angelegt. Die Strapazierfähigkeit liegt hier am unteren Ende der Skala, Platzsperren im Winter und bei starken Niederschlägen sind die Regel.

Je höher die Anforderungen an den Platz sind, desto aufwändiger ist auch sein Unterbau. So kommt die bodennahe Bauweise hauptsächlich bei der typischen Anlage in ländlichen Gebieten mit geringerer Nutzungsintensität als in Ballungsräumen für den Breitensport zum Einsatz. Je höher die Spielklasse und Nutzungsintensität im Trainings- und Spielbetrieb, desto häufiger ist die Bauweise mit flächiger Dränschicht und Drainage anzutreffen. Es liegt auf der Hand, dass hier auch der finanzielle Aufwand höher ist. Um aber nicht am falschen Ende zu sparen, ist es wichtig, vor der Ausschreibung oder Auftragsvergabe genau zu prüfen, welchen Anforderungen der neue Platz gerecht werden muss. Niemandem ist geholfen, wenn ein Fußballplatz zum vermeintlichen Schäppchen-Preis den Winter nicht übersteht und nicht die erhofften Nutzungsstungen ermöglicht.

Beim Einbau einer Rasenheizung – aus Kostengründen vor allen Dingen bei den Verbrauchswerten ist eine solche fast nur bei Profi-Stadien und Traingsplätzen verbaut – sind zusätzliche Anforderungen an die Wärmeverteilung und an die physikalischen Bodeneigenschaften zu erfüllen. Eine fachgerechte Pflege des Bodens muss auch mit einer Rasenheizung möglich sein – hieraus ergeben sich Richtwerte für die Einbautiefe der Rasenheizung, die bei einer professionell durchgeführten Installation berücksichtigt werden. Auch ist eine Beregnungsanlage Teil des Spielfelds, diese muss aber nicht in dessen Unterbau integriert sein.

In der Regel führt ein auf den Sportplatzbau spezialisierter Landschaftsarchitekt mit einem ebenfalls spezialisierten Sportplatzbau-Betrieb das Projekt für den Bauherren durch. Er sorgt für die Einhaltung aller Normen und laut Beschreibung aufgestellten Anforderungen, kennt Lösungen für sämtliche Einzelgewerke und trägt mit seiner Erfahrung nicht zuletzt entscheidend dazu bei, dass neben den funktionellen Aspekten auch eine ansprechende garten- und landschaftsbauliche Gestaltung der gesamten Anlage zum Tragen kommt. Je größer der Umfang der Arbeiten ist, etwa wenn ein Funktionsgebäude errichtet wird, desto mehr Gewerke sind zu koordinieren und desto mehr Fachplaner, wie etwa für das Flutlicht, arbeiten mit.

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