Vereinsreport 2021: Infrastruktur deutscher Großsportvereine

Im dritten Teil des Vereinsreport 2021 wirft Sportplatzwelt einen Blick auf die Infrastruktur deutscher Großsportvereine: Besitzverhältnisse, Zustand und Kapazität und Investitionen.

Im Schnitt verfügen die im Vereinsreport 2021 befragten Großsportvereine über rund 16 verschiedene Abteilungen und bieten ihren Mitgliedern ein vielfältiges Sportangebot mit durchschnittlich rund 28 verschiedenen Sportarten. Dementsprechend hoch ist die Anzahl an Sportstätten, die jeder der befragten Vereine für die Bereitstellung seiner Sportangebote benötigt.

Angebote befragter Großsportvereine (Sportarten, Abteilungen, Mannschaften). Bild: Sportplatzwelt

Nur wenige Vereine können sich deshalb im Rahmen ihrer Sportangebote ausschließlich auf vereinseigene Sportstätten stützen – die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Kommune ist hier in vielen Bereichen Standard. Viele Vereine sind deshalb Untermieter in städtischen Sportstätten – vorzugsweise Sport- und Schulsporthallen. Im Schnitt befinden sich 39,75 % der genutzten Sportstätten in Besitz des Vereins, 60,25 % gehören der jeweiligen Kommune und werden den Vereinen gegen die Entrichtung von Sportstättennutzungsgebühren überlassen.

Zustand und Kapazität

In der deutschen Sportstättenlandschaft besteht seit Jahren ein Sanierungsstau – egal ob in kommunalen oder vereinseigenen Sportstätten. Dieser macht auch vor den im Vereinsreport 2021 befragten Großsportvereinen keinen Halt. Den Zustand ihrer Sportstätten bewerteten die Vereine auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) im Schnitt mit 5,26. Die Werte reichen hierbei von 2/10 im schlechtesten Fall bis hin zu einer Bestwertung von 8/10.

Bewertung des Zustands und der Kapazität der verfügbaren Sportstätten. Bild: Sportplatzwelt

Doch nicht nur der Zustand der den im Vereinsreport 2021 befragten Vereinen zur Verfügung stehenden Sportstätten lässt insgesamt zu wünschen übrig: Auch die verfügbaren Kapazitäten – also sowohl die Anzahl als auch die Größe der zur Verfügung stehenden Sportstätten – sind vielerorts bei weitem nicht ausreichend, um ein ausreichendes Angebot für Vereinsmitglieder bereitstellen zu können. Unabhängig vom Zustand ihrer Sportstätten bewerteten die Vereine die Kapazitäten der Ihnen zur Verfügung stehenden Sporthallen und -plätze im Schnitt nur mit 3,26 auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht ausreichend) bis 10 (mehr als ausreichend). Die einzelnen Bewertungen reichen hierbei von 1/10 im schlechtesten Fall bis hin zu einer Bestwertung von 8/10.

Investitionen

Der Unterhalt einer vereinseigenen Sportstätte ist vor allem auch ein finanzieller Aspekt, den es nicht zu unterschätzen gilt. Im Schnitt investierten die im Vereinsreport 2021 befragten Großsportvereine im vergangenen Jahr rund 1,27 Mio. Euro in den Erhalt ihrer Sportstätte. Hierbei wurden unter anderem auch große, außerordentliche Instandhaltungsmaßnahmen und Modernisierungsarbeiten miteingerechnet, die diesen Schnitt allerdings deutlich nach oben ziehen – die Ausgaben im Jahr 2020 schwanken hier pro Verein zwischen niedrigen 5-stelligen Beträgen bis hin zu Großinvestitionen von 4,5 Mio. bis 10 Mio. Euro. Abzüglich dieser überdurchschnittlich hohen Investitionen beträgt der bereinigte Mittelwert für den Unterhalt vereinseigener Sportstätten durchschnittlich rund 323.000 Euro.

Zuzüglich zu den Investitionen in Instandhaltungsmaßnahmen kamen im Jahr 2020 selbstverständlich noch diverse Sonderausgaben für Hygienekonzepte und die damit verbundene Ausstattung hinzu: Hier haben die im Vereinsreport 2021 befragten Vereine durchschnittlich 38.382 Euro investiert.