Soccerhallen: Ganzjähriges Modell für den Fußball

Maßgeblich für Spielfeldgrößen jeglicher Sportanlagen ist die DIN 18035. Entgegen der Norm werden Soccer Courts in verschiedensten Größen und Seitenverhältnissen, in etwa innerhalb der Bandbreite von 10 x 15 m bis 20 x 40 m, hergestellt. Um verschiedene Sportarten auf einem Feld ausüben zu können, sollten die Normgrößen beachtet werden.

Im Falle der Sporthallen sind alle Anforderungen inklusive derer für Sportböden in der DIN 18032 definiert. In Soccer-Hallen wird in aller Regel ein Kunststoffrasen verwendet. Die Eigenschaften von Kunststoffrasensystemen und deren Unterbau werden in der DIN V 18035-7 beschrieben. Zahlreiche Kunstrasentypen sind auf dem Markt, jedes von ihnen bringt andere Eigenschaften mit. Wird eine Soccer-Anlage komplett bei einem Anbieter bestellt, liefert dieser auch den Kunstrasen mit. Die Produktauswahl sollte in jedem Fall sorgfältig erfolgen, denn jeder Kunstrasentyp ist für unterschiedliche Einsatzbedingungen optimiert, und auch die Pflegemaßnahmen im laufenden Betrieb können sich unterscheiden.

Folgende Punkte sind bei der Entscheidungsfindung zuallererst zu berücksichtigen:
•    Wird die Anlage stationär oder mobil genutzt?
•    Ist eine Mehrzweck-Nutzung geplant oder geht es nur um Fußball?
•    Handelt es sich um eine Indoor- oder eine Outdoor-Anlage?
•    Wie viel Aufwand kann für die Unterhaltspflege betrieben werden – mit fachkundigem Personal, professionellem Gerät und entsprechenden Kosten

Am Ende wird die Entscheidung entweder für ein unverfülltes oder ein mit Granulat verfülltes Kunstrasensystem fallen. Bei einem mobilen System ist die Option des verfüllten Kunstrasens kaum interessant, da der Aufwand, das Granulat nach jedem Einsatz zu sammeln und am nächsten Aufstellort wieder korrekt einzubringen, in den meisten Fällen zu hoch wäre.

Fußballspezifische Systeme, ob verfüllt oder unverfüllt, orientieren sich am Ideal des „satten grünen Teppichs“. Texturierte und gekräuselte Monofilamente kommen dem Vorbild, einem gut gepflegten Naturrasen, optisch und hinsichtlich der Spieleigenschaften und des Kraftabbaus heute schon recht nahe.

Wird ein Kunstrasenplatz installiert, erwartet man in aller Regel auch eine hohe Nutzungsintensität und kalkuliert mit dem Betrieb über das ganze Jahr, auch im Winter. Bei Kälte und widrigen Wetterbedingungen auf einem einwandfreien Platz trainieren zu können, ist schließlich das Hauptargument für den Kunstrasen. Jedoch sollten Betreiber von Outdoor-Soccer-Courts bei ihrer Aufstellung berücksichtigen, dass, ebenso wie beim Naturrasen, eine Rasenheizung erforderlich ist, um im Winter Glätte zu verhindern, bei der auch ein Kunstrasen nicht bespielt werden kann. Ebenso hinderlich ist Schneefall. Die Räummaschine darf den Schnee nicht vollständig entfernen, um den Kunstrasen nicht zu beschädigen. Verfüllte Kunstrasenplätze müssen nach der Schneeräumung neu aufbereitet werden. Ebendies gilt auch bei Überflutungen. Die höchste Nutzungsintensität unter widrigen Wetterbedingungen ermöglicht die unverfüllte Machart.

Auch Kunststoff braucht Pflege

Die Lebenserwartung eines Kunstrasensystems hoher Qualität liegt, eine korrekte Pflege und Wartung vorausgesetzt, bei 12 bis 15 Jahren. Anschließend muss es kostenpflichtig entsorgt werden. Der Pflegebedarf eines Kunstrasens wird bei der Planung häufig unterschätzt. Mindestens einmal pro Woche muss er von Verschmutzungen aller Art gereinigt werden. Bei Plätzen im Freien ergibt sich eine besondere Problematik durch organische Verschmutzungen. Der Platzwart muss verhindern, dass sich Gräser, Flechten, Algen oder Moose verbreiten. Je nach Lage, Umgebung und Jahreszeit kann sogar eine tägliche Reinigung erforderlich sein.

In etwa in derselben Frequenz verlangt bei verfüllten Systemen das Granulat spezifische Arbeiten. Es wird beim Fußballspiel an der einen Stelle abgetragen, an einer anderen Stelle aufgehäuft. Um die Unebenheiten auszugleichen, erfolgt die regelmäßige Granulatverteilung mit dem Fächerbesen oder der Abziehmatte. Mindestens einmal im Monat müssen die Rasenhalme gebürstet und aufgestellt werden.
Betreiber kleinerer Soccer Courts kommen ohne einen Maschinenpark aus, wie sie etwa von Bundesligisten unterhalten werden. Dennoch muss für einmal jährlich angesetzte Tiefenreinigung des Granulats eine Spezialmaschine bestellt werden. Da sich die Gummi-Kügelchen auch in den Schuhen und der Kleidung der Sportler festsetzt und auf vielen Wegen das Spielfeld verlässt, muss zudem regelmäßig der Füllstand kontrolliert und gegebenenfalls das Material adäquat ersetzt werden.

Die Verfüllung mit dem Gummi-Granulat sorgt für einen nennenswerten Pflegeaufwand. Und je nach Wahl des Einfüllmaterials ändern sich nicht nur die sportfunktionellen Eigenschaften des Systems, sondern auch sein Preis. Damit ist klar, dass ein genauer Blick auf die technischen Angaben zu allen verfügbaren Produkten wichtig ist. Günstiges Recyklat verfügt übrigens über sehr gute Eigenschaften für die Sportler.
Die verfüllten Kunstrasensysteme der neuesten Generation erfüllen – zum Teil für hohe Wettbewerbsklassen zertifiziert – höchste Ansprüche an den Komfort und die Sicherheit der Spieler und werden im Trainings- und Spielbetrieb erfolgreich eingesetzt. Allerdings können die Betreiber von Sportanlagen auf Profi-Niveau auch auf eine tägliche Betreuung ihrer Natur- und Kunstrasenplätze durch hoch qualifizierte Platzwarte oder umfassende Service-Verträge zurückgreifen. Ob der Betreiber eines Soccer-Centers oder eines einzelnen Platzes dem Pflegebedarf gerecht werden kann, sollte gewissenhaft geprüft werden. Schließlich ist das Spielfeld das Herzstück einer Anlage und die wichtigste Schnittstelle zum Kunden.

Wenn bei den Soccer Courts auch viele Argumente für den unverfüllten Kunstrasen sprechen, ist dieser in der Anschaffung teurer. Die Entscheidung für das eine oder das andere System sollte unter unabhängiger Beratung und Berücksichtigung aller relevanten Kosten getroffen werden. Ferner empfiehlt es sich, Erfahrungsberichte aus erster Hand auszuwerten und vor Ort in verschiedenen Anlagen die unterschiedlichen Systeme und Produkte zu testen.

Die gesamte Anlage sollte, nach DIN EN 15312 gebaut werden. Zusätzlich sind für die Sicherheit Zertifikate wie das „GS“-Siegel des TÜV relevant. Eine Soccer-Anlage muss sehr robust gebaut sein, zusätzlich sind bei den meisten Aufstellorten die Immissionsschutzrichtlinien zu beachten – siehe Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und ggf. Sportanlagenlärmschutzverordnung – 18. BImSchV. Der Aufprall von Bällen auf die Banden erzeugt einen hohen Schalldruckpegel. Dieser kann durch gezielte Bandenkonstruktion deutlich gemindert werden.

Alle die Sportstättenbeleuchtung betreffenden technischen Details sind in der DIN EN 12193 geregelt. Grundlegend für die zu schaffende Beleuchtungsstärke ist, auf welchem Niveau in einer Sportstätte Trainings- oder Wettkampfbetrieb stattfindet. Neben der Beleuchtungsstärke ist die Gleichmäßigkeit des Lichts ein wichtiger Faktor sowie die Blendfreiheit einer Anlage. Alle Punkte sind in Norm-Werte gefasst und klar definiert. Einsparungen bei den Stromkosten sind durch den Einbau von Systemen für das Lichtmanagement möglich.