„Klimaaktiv Gold“-Auszeichnung für Wiener Rundsporthallen
Das Architekturbüro RAUMKUNST ZT wurde für seine nachhaltigen und innovativen Sanierungskonzepte für drei Rundsporthallen in Wien mit „Klimaaktiv Gold“ ausgezeichnet. Die Sporthallen wurden bauphysikalisch und funktional völlig erneuert.
2018 waren die fünf Wiener Rundsporthallen baulich am Ende und für einen modernen Betrieb nicht mehr geeignet. Nach vorangegangener langjähriger Diskussion über Abriss oder Sanierung wurde vom Sportamt Wien schließlich ein europaweiter Wettbewerb zur Sanierung der Sportstätten ausgeschrieben, den das Architekturbüro RAUMKUNST ZT GmbH für sich entscheiden konnte. Mittlerweile ist die dritte vollkommen neu gestaltete und baulich in die Gegenwart geholte Rundhalle in der Steinergasse im 23. Bezirk in Betrieb.
„Ein Gewinn für den Sport, für die Umwelt und die Steuerzahler:innen“, heißt es seitens RAUMKUNST. Die Architekt:innen DI Christine Diethör und DI Harald Fux konnten im Wettbewerb mit der Vorgabe punkten, dass eine oberflächliche Dämmung der Hülle auf Grund der strukturellen funktionalen und thermischen Mängel langfristig nicht zielführend gewesen wäre. Nur eine umfängliche, auch funktionale Erneuerung der Rundhallen – die sogenannte „Sanierung mit Mehrwert“ - würde eine nachhaltige Investition von Steuergeld rechtfertigen.
Rundhalle FLOH
944 von 1.000 Klimaaktiv-Punkten
Die Rundsporthalle in der Florian Hedorfer Straße in Wien-Simmering ist Teil des Wiener Sportstätten-Entwicklungsplans „Sport.Wien.2030“, in dessen Rahmen sechs Wiener Rundhallen umfassend saniert werden. Zeitgemäße Ausstattung, Dämmmaßnahmen und eine Photovoltaikanlage in Verbindung mit Fernwärme gehören zu den Maßnahmen, um den aktuellen Anforderungen an Nutzung und Betrieb gerecht zu werden.
Die Stahldachträger samt Dachhaut wurden komplett erneuert, die Stahlbetonstützen der Wandkonstruktion blieben erhalten, lediglich der wandbildende Teil wurde erneuert.
Nach den Plänen des Architekturbüros, das auch als Generalplaner fungierte, wurde 2020 mit dem Bau des Pilotprojektes in der Steigenteschgasse im 22. Bezirk begonnen, 2022 erfolgte die Fertigstellung. Die beiden Hallen in Simmering, Florian-Hedorfer-Gasse und in Liesing in der, Steinergasse wurden 2023 fertiggestellt und auf Grund des nachhaltigen und innovativen Sanierungskonzeptes mit „Klimaaktiv Gold“ ausgezeichnet. Die heruntergekommenen Sporthallen wurden bauphysikalisch und funktional völlig erneuert.
Der Mehrwert des Entwurfs und der vorausschauenden Planung von RAUMKUNST lässt sich an zahlreichen Parametern festmachen: Etwa an der Qualität der neuen Halle mit neuer Dachkonstruktion, an der neuen thermisch und lüftungstechnisch wirksamen Fassade, an der Neukonfiguration der Dreifachhalle oder am Einbau einer zusätzlichen kleinen Halle und der Erneuerung der Zuschauerplätze inkl. ausziehbarer Tribüne. Darüber hinaus wurden Umkleide- und Sanitärbereiche saniert und verbessert, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert sowie neue Lüftungs-, Heiz- und Lichtanlagen in Betrieb genommen. Auf diese Weise konnten nicht nur der Energieaufwand deutlich gesenkt und die Nutzungsmöglichkeiten wesentlich erweitert werden. Ressourcenverbrauch und CO2-Fußabdruck ließen sich durch die Weiterverwendung der belastbaren vorhandenen Bestandsstrukturen, wie z.B. dem Stahlbetontragwerk der Halle, niedrig halten. Die Hallen konnten mit der bereits 2018 erfolgten, innovativen Planung von Raumkunst auf einen Standard gebracht wurden, der nun mit der Auszeichnung „Klimaaktiv Gold“ prämiert wurde.
Rundhalle STEG
983 von 1.000 Klimaaktiv-Punkten
Im Zuge der umfassenden Sanierung im Rahmen des Wiener Sportstätten-Entwicklungsplans „Sport.Wien.2030“ konnten die aktuellen Anforderungen an Nutzung und Betrieb der im Jahr 1974 erbauten Sporthalle in der Steinergasse 22 in Wien-Liesing wieder sichergestellt werden.
Die Dämmmaßnahmen sowie die Installation einer PV-Anlage in Verbindung mit der Fernwärme reduzieren den Energieaufwand für den Betrieb. Die obere Belichtung sorgt für gute Tageslichtverhältnisse in der Halle. Die Temperierung der Halle erfolgt durch eine in der abgehängten Decke integrierte Strahlungsheizung. Eine mechanische Belüftung sorgt für ausreichende Frischluft bei Veranstaltungen, im Trainingsbetrieb kann die Belüftung auch ohne mechanische Unterstützung erfolgen.
Im Innenbereich erleichtert eine zeitgemäße Ausstattung sowie ein barrierefreies WV im Erdgeschoss die Nutzung des Gebäudes. Die versiegelten Flächen des Außenbereichs werden aufgebrochen, der großzügige Baumbestand auf dem Grundstück bleibt erhalten.
Sportvereine und Schulen freuen sich gleichermaßen, dass nach dem Konzept in der Steigenteschgasse im 22. Bezirk in weiterer Folge auch die Rundhallen in der Florian-Hedorfer-Straße im 11. Bezirk und in der Steinergasse im 23. Bezirk realisiert wurden. Den Wiener:innen stehen nun bereits drei der insgesamt fünf Rundhallen mit perfekten Bedingungen für sportliche Aktivitäten an den gewohnten Standorten zur Verfügung - und das ohne zusätzliche Bodenversiegelungen und ohne teuren Neubau von Erschließungswegen. (Stadionwelt, 22.09.2023)
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