„Mitarbeiter und Mitglieder für die Situation sensibilisiert“

Im Interview mit Sportplatzwelt spricht Jens Konerding, 2. Vorsitzender des Großflottbeker THGC, über die Auswirkungen der Energiekrise auf Tennisvereine und die Nachhaltigkeitsstrategie des Hamburger Tennis-, Hockey- und Golfclubs.

Jens Konerding
Jens Konerding Bild: Grossflottbeker Tennis-, Hockey-, und Golf-Club e.V
Sportplatzwelt: Mit „Flottbek Energy“ haben Sie gemeinsam mit den Stadtwerken Wedel ein innovatives Kooperationsprojekt geschaffen. Wie kam dieses Projekt zustande, was sind die wesentlichen Eckpfeiler der Kooperation und wie profitiert Ihr Verein von der Zusammenarbeit?
Konerding: Wir haben uns bewusst für einen zentralen Lieferanten für Strom und Gas entschieden, was uns eine höhere Flexibilität in den – auch zukunftsfähigen – Energieversorgungsentscheidungen gibt und geben wird. Wir erreichen so eine Energieberatung in Partnerschaft.

Gemeinsam haben wir mit dem Produktangebot Flottbeck Energy eine Win-Win-Situation geschaffen: Die Stadtwerke Wedel erhalten in der Mitgliedschaft eine besondere Aufmerksamkeit und die Mitglieder haben die Option zum Abschluss eines speziellen Preis-Angebots für Gas und/oder Strom.

Sportplatzwelt: Der DOSB hat an den organisierten Breitensport appelliert, in den kommenden Monaten mindestens 20 % Energie einzusparen. Ist dies aus Sicht Ihres Vereins ein realisierbares Ziel?
Konerding: Die Reduktion der Energieverwendung in gegebenen Infrastrukturen ist natürlich unsere Zielsetzung. Die genannten 20 % sind eine Zahl für ein grundsätzlich erstrebenswertes Ziel. Die Erreichbarkeit hängt aber natürlich von den spezifischen Umständen ab.

Sportplatzwelt: Inwieweit haben Sie bereits betriebliche Maßnahmen geplant bzw. umgesetzt, um den Energieverbrauch auf Ihren Tennisplätzen und in Ihren Tennishallen zu minimieren?
Konerding: Wir werden Temperaturanpassungen in den Tennishallen vornehmen und gegebenenfalls auch Reduktionen der Trainingszeiten in Kauf nehmen. Nach Gesprächen mit den Vorständen anderer Vereine sehen auch wir die Zukunft der aufblasbaren Hallen als nicht mehr nachhaltig an und werden ihren Gebrauch ab dem Winter 2023/24 generell auf den Prüfstand stellen.

Sportplatzwelt: In welchen anderen Bereichen planen Sie Energiesparmaßnahmen?
Konerding: Unsere Mitarbeiter sind ebenso wie unsere Mitglieder vollumfänglich für die Situation sensibilisiert. Eine Anpassung der Grundversorgung in den Bereichen Dusch- und Sanitärräume sowie in den Büros und Mitarbeiterräumen erfolgt daher auch im Rahmen der gegebenen Akzeptanz.

Sportplatzwelt: Welche energetischen Sanierungsmaßnahmen haben Sie in den vergangenen Monaten durchgeführt bzw. planen Sie für die kommenden Monate? Wo sehen Sie hier die größten Einsparpotenziale und wie bewerten Sie die diesbezügliche (finanzielle) Unterstützung der Politik?
Konerding: Wir haben beispielsweise die Küche der Gastronomie auch unter dem Aspekt der Energieeffizienz neugestaltet. Im Mittelpunkt steht außerdem die Überprüfung der bestehenden Heizungsanlagen auf Optimierungspotenziale sowie die Fortsetzung und Forcierung unseres Nachhaltigkeitskonzepts für alle Energiearten – sowohl Strom, als auch Gas und Wasser.

Erste umfänglich wirksame Schritte sind in der Planung und wir hoffen, sie kurzfristig und mittelfristig umsetzen zu können. Konkretes werden wir an dieser Stelle nicht kommunizieren, da uns ein vollumfängliches Mitgliedervotum als erster Schritt wichtig ist.

Zum Aspekt der staatlichen bzw. städtischen Unterstützung ist der Hamburger Senat ja bereits aktiv in Beratungen. Wir müssen abwarten, welche Unterstützungsoptionen die Stadt geben wird. Grundsätzlich aber werden wir unabhängig von den kurzfristigen politischen Entscheidungen alle uns zur Verfügung stehenden Unterstützungsoptionen im Rahmen der Umsetzung unseres Nachhaltigkeitskonzepts versuchen zu nutzen. (Sportplatzwelt, 12.10.2022)

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