Sterne des Sports 2020: Corona-Projekte

Insgesamt 12 Vereine wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ des DOSB und des Bundesverbands der Volksbanken und Raiffeisenbanken für ihre kreativen Corona-Projekte ausgezeichnet.

Der Wettbewerb „Sterne des Sports“ ist eine Initiative des Deutschen Olympischen Sportbunds und des Bundesverbands der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Im Rahmen der jährlich stattfindenden Preisverleihung werden vor allem Vereine gekürt, deren gesellschaftspolitisches Engagement über das bloße Sporttreiben hinaus geht. Der Preis wird für kreative Ideen und Projekte in verschiedenen Bereichen gewährt, darunter: Bildung und Qualifikation, Ehrenamtsförderung, Familien, Gesundheit und Prävention, Gleichstellung, Integration und Inklusion, Kinder und Jugendliche, Klima-, Natur- und Umweltschutz und Seniorenarbeit. Das folgende Video des DOSB zeigt, wie Sie und Ihr Verein sich für den Wettbewerb im kommenden Jahr bewerben können.

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Der Preis „Sterne des Sports“ wird in drei Stufen vergeben. Sieger auf lokaler Ebene erhalten die „Sterne des Sports“ in Bronze sowie eine Prämie von 1.500 Euro. Im Anschluss konkurrieren alle Bronzesieger auf Landesebene um die „Sterne des Sports“-Silberplakette sowie eine Prämie von 2.500 Euro. Eine Jury kürt anschließend aus allen Landessiegern den Bundessieger, der die „Sterne des Sports“-Plakette in Gold sowie eine Prämie von 10.000 Euro erhält. Das auszuzeichnende Engagement kann sich dabei sowohl aus dem regulären Vereinsprogramm ergeben als auch aus einem langfristigen bzw. auf Dauer angelegten besonderen Projekt. Ebenso möglich ist eine Auszeichnung für ein Engagement, das kurzfristig auf aktuelle, besondere gesellschaftliche Herausforderungen reagiert.

Eine dieser aktuellen, besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen war in diesem Jahr zweifelsohne die Corona-Pandemie. Aufgrund dessen wurden in diesem Jahr insgesamt 11 Vereine sowie ein Fanclub als „Sterne des Sports 2020“ gekürt. Die Beteiligten haben mit verschiedenen kreativen Lösungsansätzen gezeigt, wie der gesellschaftspolitischen und vor allem gesundheitspräventiven Rolle des Sports auch in Krisenzeiten Rechnung getragen werden kann. Im Folgenden sind die „Sterne des Sports“ in der Sonderkategorie „Corona“ gelistet:

Boxclub Schaumberg (Saarland)

Boxer müssen schnell reagieren können. Das hat der Boxclub Schaumberg unter dem Stichwort „Zusammenhalt in der Corona-Krise“ gleich mit mehreren Aktionen bewiesen. Weil die Boxhalle geschlossen bleiben musste, verlagerte er sein Training ins Internet. Hier fanden die Sportler*innen zu den gewohnten Trainingszeiten immer wieder neue Übungen, die sie in 45 Minuten zu Hause absolvieren konnten. Die Mitgliedsbeiträge für Mai (in Höhe von 1.500 Euro) wurden komplett gespendet, damit die Gemeinde Schutzmasken für Pflegekräfte, Seniorenheime und kleine Gewerbetreibende kaufen konnte. In Sotzweiler engagierten sich Vereinsmitglieder auch als „Einkaufshelden“, um so vor allem ältere Menschen zu unterstützen.

Fechtcentrum Halle (Sachsen-Anhalt)

Das Fechtcentrum Halle hat in der Corona-Krise sein Trainingskonzept umgestellt. Unter dem Titel „Gemeinsam nicht einsam – Online-Training im Fechtcentrum Halle" gab es drei Mal pro Woche ein interaktives Training per Videokonferenz, das für alle offen war. Was so einfach klingt, brauchte viel Vorbereitung. Denn bei den Kindern zu Hause war weniger Platz als in der Fechthalle und auch bei den Trainingsgeräten musste improvisiert werden: Flaschen wurden zu Gewichten, Bettdecken zu Turnmatten. Die Trainer*innen arbeiteten bei den Online-Einheiten im Team. Einer machte die Übungen aktiv vor, der andere saß am Monitor, moderierte das Training und kontrollierte, ob die Übungen daheim richtig ausgeführt wurden. Das Wichtigste war es für alle, dass man sich während des Trainings austauschen und Gemeinschaft erleben konnte –ein tolles Mittel gegen Corona-Einsamkeit.

Judoabteilung MTV Elze (Niedersachsen)

Die Judo-Sparte vom MTV Elze ist in der Corona-Krise zur Bestform aufgelaufen. Mit einem Feuerwerk aus kreativen Ideen hat sie auf jede neue Situation reagiert. Das Ziel: „Elzer Judoka vereinigt Euch – Gemeinsam stark durch die Corona-Zeit". Im Lockdown gab es in einer WhatsApp-Gruppe täglich neue Aufgaben, mal sportlich, mal kreativ, mal für die gute Laune. Man organisierte Nachhilfestunden und engagierte sich als „Einkaufshelfer*innen“ für Senioren und Risikogruppen. Nach Ostern wurden dann Trainingsvideos produziert und auf eine Dropbox gestellt. Später kam ein eigener YouTube-Kanal dazu. Einmal pro Woche gab es außerdem Online-Training per Videokonferenz. Sogar Gurtprüfungen wurden in Absprache mit dem Dachverband online abgenommen, und der Verein richtete das erste virtuelle Himmelfahrtsturnier aus. Mitte Mai fing das gemeinsame Training im Freien wieder an, parallel dazu entwickelten die Judoka ein Hygienekonzept für die Halle, so dass sie zu den ersten gehörten, die dort wieder trainieren durften.

Reiterverein St. Georg Heek-Nieborg (Nordrhein-Westfalen)

Das Engagement: „#Vereine Für Senioren“. Die Kontaktsperre wegen der Corona-Pandemie hat vor allem ältere Menschen hart getroffen. Wer in einem Seniorenheim lebt, durfte während des Lockdowns keinen Besuch bekommen. Genau hier hat der Reiterverein St.Georg Heek-Nienborg mit seiner Aktion #VereineFürSenioren angesetzt. Um gerade Heimbewohner*innen eine Freude zu machen, und ihnen zu zeigen, dass man sie nicht vergessen hat, rief der Verein seine eigenen Mitglieder und die von drei anderen Vereinen zu einer Challenge auf: Alle sollten zu Hause etwas backen oder basteln und es dann am 20. April beim Verein abstellen. Der brachte die Geschenke zum Seniorenheim in Heek, wo sie glückliche Abnehmer fanden.

Schwimmabteilung SC Potsdam (Brandenburg)

Wenn die Sportler*innen nicht zum Verein kommen können, dann kommt der Sportverein zu ihnen nach Hause. So lässt sich die Reaktion des SC Potsdam auf die Corona-Krise zusammenfassen. Unter dem Motto „Bleib mit un saktiv – und trotzdem zu Hause!" versorgt der Verein alle, die sich bewegen und Spaß haben wollen, über einen eigenen YouTube-Kanal mit Sportvideos und Spielideen. Das technische Equipment wurde kurzerhand angeschafft. Die Fertigkeiten zum Videoschnitt brachte man sich im Selbststudium bei. Herausgekommen ist ein breites Online-Angebot, das ständig erweitert und begeistert angenommen wird. Es reicht von Live-Reha-Sport-Kursen für Senioren über Kids-Athletik bis hin zu Bastelideen und Zaubertricks.

Tangermünder Elbdeichmarathon (Sachsen-Anhalt)

Der Elbdeichmarathon in Tangermünde hat viele Fans. Am 19. April sollte die 13. Auflage starten –doch das hat die Corona-Pandemie verhindert. Der Verein Tangermünder Elbdeichmarathon wollte das Event aber nichtabsagen und hat es kurzerhand ins Internet verlegt. Das Ergebnis: Die erste dezentrale, virtuelle Laufveranstaltung in Deutschland und Europa! Die Original-Strecke wurde per Video gefilmt und online gestellt. Unter„#Coronathon – Virtueller Tangermünder Elbdeichmarathon" konnten alle, die mitmachen wollten, sich im Internet anmelden und eine Startnummer ausdrucken. Am Veranstaltungswochenende absolvierten dann mehr als 1.200 Läuferinnen und Läufer aus der ganzen Welt die gemeldete Distanz –Marathon, Halbmarathon oder zehn Kilometer. Sie gaben ihre Zeit ins System ein und schickten Beweisfotos. Dieses Echo war so überwältigend, dass es auch nächstes Jahr wieder einen virtuellen Lauf geben soll.

Vereinigte Turnerschaft Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)

Die Corona-Krise hat uns alle völlig unvorbereitet getroffen. Auch die Vereinigte Turnerschaft Zweibrücken musste im Lockdown ab Mitte März das gemeinsame Training aussetzen und die Hallen dicht machen. Mit der Initiative „Corona – Sport mit Abstand aber kein Abstand vom Sport" hat der Verein sein Angebot aber immer wieder neu an die Situation angepasst und darüber auf seiner Homepage informiert. Die Verantwortlichen wollten ihre Mitglieder nicht im Stich lassen und stimmten sich regelmäßig per Videokonferenz ab. Zuerst wurden auf der Website Übungen für zu Hause eingestellt. Ab Ende März gab es einen eigenen YouTube-Kanal für Online-Training. Einige Kurse konnte man ins Freie verlegen. Inzwischen ist der Sportbetrieb größtenteils wieder angelaufen. Die befürchtete Kündigungswelle blieb aus.

Fanszene VFC Plauen Fußball (Sachsen)

Die Corona-Krise hat das Jahr 2020 geprägt. Das öffentliche Leben stand still. Auch im Sport ging nichts mehr. Für die jungen Fans des VFC Plauen war schnell klar, dass sie sich in dieser Ausnahmesituation engagieren wollten. Mit ihrer Initiative „Badkurve hilft“ gehörten sie in Plauen zu den ersten, die alle kostenlos und unbürokratisch unterstützten, die sich bei ihnen meldeten. Einkäufe erledigen, Medikamente aus der Apotheke holen, Nachhilfe geben oder mit dem Hund Gassi gehen –die Fußballfans kümmerten sich darum. Natürlich hielten sie alle Abstands- und Hygieneregeln ein. In der ganzen Stadt wurden Plakate aufgehängt, Flyer verteilt und Anzeigen geschaltet, mit denen die Fans auf ihre Initiative aufmerksam machten, sich bei den Helden der Krise bedankten und zum Durchhalten motivierten. Der Erfolg war so groß, dass „Badkurve hilft“ auch nach der Corona-Krise weitergeht.

Triathlon Jena (Thüringen)

Die Corona-Krise verlangt kreative Lösungen. Weil der 30. Paradiestriathlon abgesagt werden musste, hat der Verein Triathlon Jena zum „Quarantathlon2020"eingeladen. Triathlon-Fans sollten so die Chance haben, Wettbewerbe im Schwimmen, Radfahren und Laufen dezentral zu absolvieren. Über 14 Wochen gab es neun verschiedene Challenges, bei denen alle kostenlos mitmachen konnten. Pro Aufgabe standen zwei Termine zur Auswahl. Nachdem die Starterinnen und Starter online die Ausschreibung für die aktuelle Challenge gelesen hatten, zeichneten sie ihre Strecke per Handy-App oder GPS-Uhr auf und stoppten selbst ihre Zeit. Anschließend konnten sie beides auf der Internet-Plattform eintragen, die der Verein extra für den Quarantathlon in Kooperation mit dem Weimarer Triathlon Team erstellt hatte. Dazu gab es Bastelanleitungen für Urkunden und Medaillen. Von Ende April bis Mitte Juli gingen 3.500 Startmeldungen beim Verein ein, rund 700 Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren mit Begeisterung dabei.

Tao Te Weimarer Land (Thüringen)

„Tao Te goes online – Sportverein der Zukunft"-Unter diesem Motto hat der Verein Tao Te Weimarer Land den Shutdown in Corona-Zeiten als Chance für sich genutzt. Weil er die Trainingsräume schließen musste, stellte er zuerst auf Live-Training per Videokonferenz um. Kurz darauf wurde ein eigener YouTube-Kanal eingerichtet. Alles was der Verein für seine „Sportstätte 2.0" brauchte, waren eine Kamera und ein eigener Server. Inzwischen machen ganze Familien bei kostenlosen Online-Kursen in Karate, Zumba und Fitness-Training mit. Der Verein hat immer mehr Fans und Follower, deshalb soll das Online-Training auch nach der Corona-Krise weitergehen.

Verein für Sport und erlebnisorientierte integrative Zusammenarbeit (VSS) Ilmenau (Thüringen)

Der Verein feiert dieses Jahr sein 25. Jubiläum. Er ist in Ilmenau für seine vielseitigen Sport- und Freizeitangebote bekannt, die Sport und Pädagogik kombinieren und sich besonders an Familien richten, denen es finanziell nicht so gut geht. Unter der Devise „Getrennt und doch zusammen" hat er sie auch in Corona-Zeiten weiter unterstützt, obwohl kein direkter persönlicher Kontakt möglich war. Über eine Hotline konnten sich Eltern und Kinder beraten lassen. Auch auf der Website fanden sie aktuelle Informationen. Damit das Sportangebot für Kinder zwischen zwei und zehn Jahren nicht ganz ausfallen musste, hat der Verein 10-Minuten-Übungen zum Nachmachen für zu Hause online gestellt. Außerdem konnten die Kinder mit Videoanleitung einen Tanz lernen, den alle zusammen aufführen wollen, wenn die Corona-Krise vorbei ist.

IcanDo (Niedersachsen)

Der Sportverein will mit seiner Initiative „IcanDo@School“ Grundschulen in der Corona-Krise schnell und unkompliziert helfen. Die jüngsten Schüler*innensollen spielerisch den richtigen Umgang mit Nähe und Distanz lernen. Gleichzeitig will der Sportverein dafür sorgen, dass die Kinder sich wieder mehr bewegen, weil für viele Sportunterricht und Training ausfallen. Er hat ein 'Ad Hoc Unterstützungsprogramm zum Thema „Nähe und Distanz“ entwickelt. Es liefert Spiel- und Bewegungsangebote mit Abstand, die sich leicht in den Schulalltag einbauen lassen, zum Beispiel in den Pausen oder als neue Rituale für die Begrüßung und Verabschiedung. Drei IcanDo-Trainer*innen sind seit Mai in Grundschulen der Region unterwegs, spielen mit den Kindern und beraten die Lehrkräfte. Als Ergänzung dazu gibt es eine Online-Handreichung mit Spielanleitungen und praktischen Tipps, damit sich auch andere Schulen Anregungen holen können. Der Verein ist ein Stützpunktverein im DOSB-Bundesprogramm Integration durch Sport. (Sportplatzwelt, 18.11.2020)

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