Konjunkturpaket: Fördermittel für Sportstätten aufgestockt
Mit den Beschlüssen vom 12. und 16. Juni hat die Bundesregierung das größte Konjunkturpaket in der Geschichte der Bundesrepublik auf den Weg gebracht. Auch Sportstätten können profitieren.
„Angesichts der Corona-Krise, die in unterschiedlicher Ausprägung alle Staaten rund um den Globus erfasst hat, ist die Wirtschaftsleistung weltweit stark zurückgegangen“, heißt es im Ergebnispapier des Koalitionsausschusses vom 3. Juni. „Entsprechend steht Deutschland als global vernetzte Exportnation vor der Herausforderung, die direkten Folgen der Pandemie für die Wirtschaft im Inland zu bekämpfen, Lieferketten wiederherzustellen und auf die verschlechterte weltwirtschaftliche Lage zu reagieren.“
Das von der Bundesregierung geschnürte Konjunkturpaket soll dabei nicht nur in Zeiten von Kontaktbeschränkungen Arbeitsplätze erhalten, den Fortbestand von Unternehmen sichern und soziale Notlagen vermeiden, sondern im zweiten Schritt vor allem „auf einen nachhaltigen Wachstumspfad […] führen, der Arbeitsplätze und Wohlstand sichert“. Vor allem sollen die einzelnen Länder und Kommunen gestärkt werden.
In der Ursprungsversion vom 12. Juni umfasst das Paket 57 Punkte und stellt Betroffenen der Corona-Krise insgesamt 130 Mrd. Euro in Aussicht. Das Konjunkturpaket deckt dabei nicht nur wirtschaftlich höchst relevante Bereiche wie etwa Industrie und Handel ab, sondern unterstützt auch gesellschaftliche relevante Einrichtungen – wie zum Beispiel Sportstätten.
Sportstättenprojekte in ganz Deutschland können ab sofort direkt von einem erhöhten Förderetat profitieren: Für die Jahre 2020 und 2021 wird der Investitionsplan Sportstätten der Bundesregierung um 150 Mio. Euro von 110 auf 260 Mio. Euro aufgestockt.
Zudem stellt die Bundesregierung insbesondere finanzschwachen Kommunen in diesem und nächstem Jahr insgesamt 50 Mio. Euro in Aussicht, um den kommunalen Eigenanteil in einzelnen Programmen der nationalen Klimaschutzinitiative in Aussicht.
Auch das CO2-Gebäudesanierungsprogramm wird für die kommenden Jahre um 1 Mrd. Euro auf 2,5 Mrd. Euro aufgestockt. „Auch die Förderprogramme des Bundes zur energetischen Sanierung kommunaler Gebäude werden aufgestockt und ein Programm zur Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen wird aufgelegt“, heißt es im Beschluss. Auch die Themen 5G und Digitalisierung will der Bund mit seinem Konjunkturpaket weiter vorantreiben. Damit kommunale Unternehmen den bereits um die Möglichkeit der Betriebsmittelfinanzierung ergänzten KfW-Förderkredit „IKU – Investitionskredit Kommunale und Soziale Unternehmen“ noch besser nutzen können, wird außerdem die bisherige Deckelung der jeweiligen Kreditsumme von 50 Mio. Euro aufgehoben.
Auch andere Länder reagieren
Nicht nur in Deutschland wurden große Konjunkturpakete geschnürt, um betroffenen Unternehmen, Bürgern und Kommunen finanziell unter die Arme zu greifen. Auch in Großbritannien hat man die gesellschaftliche Bedeutung von Sportstätten und die finanziellen Probleme, mit denen sich viele Vereine und Betreiber während der Corona-Krise konfrontiert gesehen hatten, erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Die Premier League, die FA sowie die Football Foundation wollen mit einem Gesamtetat von 7,8 Mio. Euro Sportplätze in ganz Großbritannien sanieren. Innerhalb von zweieinhalb Wochen hatten sich rund 3.000 Vereine und Organisationen beworben. Insgesamt sollen so 9.588 Sportplätze saniert werden, hiervon würden 33.153 Vereine profitieren. (Stadionwelt, 17.06.2020)