Sportanzeigen: Die Daten klar im Blick

Wo die Anzeige statistischer Daten zum Spielverlauf wichtig ist, werden Sportanzeigen eingesetzt. Diese werden häufig auch in Videowalls oder -Würfel integriert, erfüllen für sich aber einzig die Funktion, statistische Daten aktuell anzuzeigen. Die Anforderungen an ein solches System sind insofern anders als die von Videowalls – es geht um eine klare, gut lesbare Darstellung von Buchstaben und Ziffern sowie die sportartspezifische Anordnung diverser Daten auf einer Fläche. Heute ist auch bei den Sportanzeigen die LED-Technik Standard. Die Steuerung erfolgt unmittelbar während des Geschehens vom Kampfgericht aus. Es ist, im Gegensatz zum Stadion-TV, keine Regie zwischengeschaltet, sodass auch das Bedienteil bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss.

Sie sind auf der Suche nach einer Anzeigetafel? Nutzen Sie unseren Service „Sie suchen – wir finden“ und erhalten Sie kostenlos, schnell und unkompliziert Angebote von renommierten Unternehmen aus dem Sportplatzwelt-Netzwerk.

So ist der gebotene Ablesewinkel zu beachten. Dieser sagt aus, aus welchem Winkel ein Zuschauer das Bild noch ablesen kann. Er ergibt sich aus den Eigenschaften der verwendeten Dioden selbst und nicht aus der Bauweise des Gehäuses. Bis zu 160° sind derzeit möglich. Dieses Kriterium wird umso wichtiger, je weniger Anzeigetafeln zum Beispiel in einer Sporthalle installiert sind. Gibt es dort zwei von ihnen, orientieren sich Zuschauer auch bei geringerem Ablesewinkel dorthin, wo er die beste Perspektive vorfindet. Ist dies nicht der Fall, muss das Gerät optimal platziert sein, damit möglichst viele Zuschauer – und auch die Sportler – einen günstigen Blickwinkel vorfinden. Ein weiter Parameter ist die Ziffernhöhe. Aus ihr ergibt sich die passende Ableseentfernung. Entsprechende Angaben sollten immer in den Datenblättern der Hersteller zu finden sein. Es lohnt sich, sich mit der optimalen Ziffernhöhe und Positionierung zu befassen; aus Preisgründen eine kleinere Ausführung zu wählen, erweist sich meist als Fehler.

Auch die Helligkeit der Anzeige gehört zu den Auswahlkriterien, insbesondere beim Outdoor-Einsatz macht sich die Leuchtkraft bemerkbar. Die Geräte können über Sensoren verfügen, anhand derer das System die Helligkeit automatisch an die gegebenen Lichtverhältnisse anpasst. Selbstverständlich ist hier auch daran zu denken, dass Outdoor-Anzeigen eine entsprechende Wetterfestigkeit mitbringen und eine Anlage nicht ohne Weiteres aus der Halle auf den Sportplatz versetzt werden kann.

Fakten kompakt: Sportanzeigen für Hallen
•    Die Ziffernhöhe und Positionierung sind relevante Auswahlkriterien in puncto Ableseentfernung.
•    Die Anzeigetafeln sollten so platziert werden, dass Zuschauer und Sportler einen günstigen Blickwinkel vorfinden.Betrachtungswinkel bis zu 160° sind (derzeit) möglich.
•    Bei Multisport-Varianten sind alle gängigen Sportarten bereits vorprogrammiert.
•    Im Wettkampf- und Ligabetrieb müssen die spezifischen Anforderungen der Verbände berücksichtigt werden.
•    Geräte in Hallen müssen mit einem Ballwurfschutz nach DIN 18032 versehen sein.
•    Es ist möglich, Anzeigen an unterschiedlichste räumliche Gegebenheiten anzupassen.
•    In Sportstätten, die nicht die benötigte Anzeige bereitstellen, kann man auf mobile Geräte zurückzugreifen.
•    Um im Wettkampfbetrieb Fehler bei der Bedienung zu vermeiden, ist eine möglichst intuitive und selbst erklärende Benutzerführung wichtig.
•    Die Verbindung zwischen Bedienteil und Scoreboard kann per Kabel oder kabellos per Funk erfolgen.

Es sind fertige Lösungen auf dem Markt, die jeder denkbaren Anforderung gerecht werden. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Multisport-Anzeigen und Spezialanzeigen. Die Multisport-Varianten sind mit der Art und Anordnung der Anzeigefelder unter anderem auf die typische Nutzung kommunaler Dreifeld-Sporthallen ausgerichtet. Alle gängigen Sportarten sind dann bereits vorprogrammiert.
Auf eine Sportart zugeschnittene Spezialanzeigen kommen dort zum Zuge, wo Sport im Wettkampf- oder Ligabetrieb ausgeübt wird und spezifischen Anforderungen für Spielklassen der Verbände unterliegen. Beim Eishockey etwa ist die Anzeige unterschiedlicher Strafzeiten Standard, beim Basketball gibt es Vorgaben seitens der Bundesliga und des internationalen Verbands FIBA. Nach Spielklassen bestehen dort beispielsweise unterschiedliche Anforderungen an die Darstellung von Strafzeiten.

Für den Planer ist es also wichtig, mit dem kommunalen Auftraggeber und den Vereinen, die eine Sportstätte nutzen sollen, vorab den Bedarf zu klären, um den Anforderungen mit einer passenden Auswahl tatsächlich und nachhaltig gerecht zu werden – und ebenso können die zukünftigen Nutzer bereits im Planungsstadium entsprechend aktiv werden, um sicher zu gehen, dass die Installation für den Wettkampfbetrieb ausgelegt ist. Von Interesse kann auch sein, ob die Sportanzeige als Werbefläche vermarktet werden soll. Zu diesem Zweck sind Modelle im Angebot, die eigens hierfür ausgelegte Zusatzflächen vorhalten. Auch kann eine digitale Laufzeile für Textinformationen oder ein LED-Screen als belebendes Element eingesetzt werden. Darüber hinaus sind immer Sonderanfertigungen mit mehr oder weniger zusätzlichem Aufwand möglich.

Statik-Nachweise erforderlich

Neben den Elementen einer Anzeige, die der Darstellung dienen, sind auch hier konstruktive Komponenten zu beachten und bei stationären, also fest installierten Anzeigen, auch die Statik und Aufhängung. Der Aufbau der Systeme ist grundsätzlich modular und besteht aus Elementen, die sich in bestimmten Rasterabständen koppeln und erweitern lassen. So ist es möglich, Anzeigen an unterschiedlichste räumliche Gegebenheiten anzupassen und zum Beispiel auch vier- oder sechsseitige Würfel in verschiedenen Formaten an den Decken von Arenen abzuhängen. Schon heute ist klar: Zukünftige Generationen von Displays werden eine ungeahnte Flexibilität und Leichtigkeit bieten. Ob dies in Sporthallen gefragt ist, bleibt dahingestellt. Immer gilt: je aufwändiger die Konstruktion, desto teurer die Installation. Sie kann in Aluminiumprofiltechnik oder mit vergleichsweise schweren Stahlelementen gebaut werden, sodass Statik-Nachweise nicht zu umgehen sind. Im Planungsprozess ist üblicherweise nicht der Statiker der direkte Ansprechpartner, sondern der Elektro- und Schwachstromplaner, der sich hinsichtlich der im Datenblatt angegebenen Gewichte beim Baustatiker rückversichert und zuvor beim Auftraggeber Parameter wie die Größe des Geräts und die Art der Tragekonstruktion abfragt. Geräte in Hallen müssen auf jeden Fall auch durch eine Acrylglasverkleidung mit einem Ballwurfschutz nach DIN 18032 versehen sein.

Das Bedienteil als Schnittstelle

Dem Bedienteil als Schnittstelle zum Benutzer ist in Sachen Verarbeitung wie auch Anwenderfreundlichkeit besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Ein Qualitäts- und damit auch ein Preisfaktor ist das beim Gehäuse verwendete Material. Ob eine günstigere Ausführung aus Kunststoff ausreicht, ist im Einzelfall abzuwägen. Als Kriterien sind hierbei in die Überlegung einzubeziehen, dass das Bedienteil auf- und abgebaut sowie transportiert und gelagert wird. Ferner ist es in einigen Sportarten immer möglich, dass es am Spielfeldrand zum Zusammenprall mit Sportgeräten oder Aktiven kommt. Ein Metallgehäuse stellt hier die sicherere und langlebigere Lösung dar.

Zu einer intuitiven, selbst erklärenden Benutzerführung gehört die Reduktion von Eingabemöglichkeiten und Bedienelementen. Auch deren Erkennbarkeit ist wichtig. Wenn alles nach Plan läuft, das Kampfgericht die Gerätschaft beherrscht und sicher bedient, nimmt niemand Kenntnis davon, dass Spielstände, Strafzeiterfassung und die Spielzeitmessung manuell bedient werden. Die falsche Bedienung einer Taste in hektischen Situationen kann zum Eklat oder Skandal führen, wenn zum Beispiel der Schiedsrichter vor dem alles entscheidenden Siebenmeter das Handzeichen gibt, die Uhr zu stoppen, stattdessen aber die Zeit weiter läuft und die Schluss-Sirene ertönt.

Die Verbindung zwischen Bedienteil und Scoreboard kann per Kabel erfolgen oder kabellos per Funk. Mittlerweile funktioniert diese Möglichkeit auch in Hallen mit reichlich Störpotenzial unter anderem durch Mobilfunkeräte und andere Übertragungen mit dem Einsatz einer geeigneten Frequenz recht zuverlässig. Wer unter allen Bedingungen auf der sicheren Seite sein möchte, entscheidet sich womöglich eher für das konventionelle Kabel und achtet dabei auf eine Verlegung, die nicht zur Stolperfalle wird sowie auf stabile Steckverbindungen am Gerät. Es besteht grunsätzlich auch die Möglichkeit, auf mobile Geräte zurückzugreifen. Ob Outdoor-Event oder Hallensport – beinahe jede Veranstaltung kann auch auf diese Weise professionell präsentiert werden.

Kalkulation und Service

Da die meisten Standardlösungen im Multi- und Spezialbereich ab Werk fertig angeliefert werden können, sind auch die Gerätepreise per Preisliste einsehbar und transparent. Eine Multisportanzeige, die für die gängigsten Ballsportarten ausgelegt ist, kostet im Mittel rund 4.000 Euro. Abweichungen nach unten und oben ergeben sich durch unterschiedliche Größen und maximale Ableseentfernungen. Somit ist der Kauf die übliche Vorgehensweise und kaum die Miete beim Hersteller. Soll ein Gerät angemietet werden, geschieht dies vorzugsweise über eine Veranstaltungsagentur, die sich dann auch mit weiteren organisatorischen Dienstleistungen in einen Event einbringt.

Sehr wohl ist beim Kauf noch auf das Serviceangebot des Herstellers zu achten. Sportveranstaltungen finden vorzugsweise am Wochenende statt – also ist es im Fall der Fälle, sollte eine Reparatur nötig sein, kaum möglich, kurzfristig einen Techniker zu bestellen. Hat der Anbieter aber ein Vertriebsnetz mit Service-Partnern in der Region, steht auch ein Notdienst bereit, der die Veranstaltung noch retten kann. Alternativ kann der Kunde den Support vor Ort auch mit dem Elektro-Betrieb seines Vertrauens regeln. Hilfreich ist hierbei ein Gerät, bei dem sich Module einfach mit einem Schraubenzieher austauschen lassen, sofern sie auf Lager bereitstehen. Die Modelle einiger Anbieter bieten die Fehleridentifikation gleich am Gerät. So lässt sich schnell feststellen, welche Komponente betroffen ist und ausgetauscht werden muss. Viele Ausfälle sind indes bei einer hochwertigen Spielstandsanzeige nicht zu erwarten, und die Lebensdauer der zuverlässigen LED-Technologie wird für den Normalbetrieb mit zehn Jahren und mehr angegeben. Damit relativiert sich auch der höhere Anschaffungspreis für eine Anzeige bester Qualität. Ob beim Preis nur die Anschaffung berücksichtigt wird oder der Lebenszyklus, ist immer eine Entscheidung des Käufers gemäß dessen Prioritäten.

Mehr zum Thema finden Sie in unserem KOMPENDIUM Sporthalle
Die Publikation informiert auf über 150 Seiten über die Planung und den Bau sowie die Ausstattung und den Unterhalt von Sporthallen. Das KOMPENDIUM SPORTHALLE ist in mehrere Abschnitte untergliedert: Konzeption, Ausstattung und Gebäudetechnik.