Drehkreuze & Co.: Produkte und Einsatzgebiete

Drehkreuze haben je nach technischer Ausstattung und Optik unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Unabhängig von Bauweise und Mechanik tragen sie aber zu einem unproblematischen und sicheren Zugang bei.

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Umfasst die Einfriedung eines Stadions ein größeres Areal, ist manchmal auch die Vorkontrolle in den Zaun oder die Mauer integriert – als mannshohe, vertikale Portaldrehsperre mit Bügeln oder Holmen. Weil bei dieser Eingangssituation unter Umständen nicht nur Personen passieren, sondern diese auch Lieferungen, Kinderwagen, Rollstühle oder Fahrräder mitführen, gibt es zu diesem Zweck Modelle mit Flügeltüren, die neben dem Drehtor über Schleusen der entsprechenden Größen verfügen. Weitere Optionen sind bei Drehtoren immer der Ein- oder Zweirichtungsbetrieb, die Durchgangszählung und auch der Einbau verschiedener Ticket-Leser oder die Integration von Alarm- und Gegensprech-Anlagen. Zudem sind Ausführungen mit oder ohne Dach sowie mit oder ohne Beleuchtung verfügbar sowie Doppeldrehsperren, durch die zwei oder mehr Reihen von Personen gleichzeitig Zutritt zum Gelände erhalten.

Drehkreuze – Vereinzelung und Durchgangsfrequenz

Für den Innenbereich, und oft werden die Vereinzelungsanlagen bei Stadien auch unmittelbar vor dem Zugang zum Gebäude installiert, ist das halbhohe horizontale Drehkreuz die bewährte Lösung. Hier ist die Achse des Mechanismus hüfthoch parallel zum Boden angebracht – im Gegensatz zur vertikalen Drehsperre, deren Achse stehend befestigt ist.

Horizontale Drehsperren werden vorwiegend dort eingesetzt, wo ein höherer Sicherheitsstandard gilt und mit mehr mechanischer Einwirkung beziehungsweise Personendruck zu rechnen ist. Es gibt bei beiden Typen eine Vielzahl von Modellen, die sich zum Teil in technischen Details unterscheiden. Ein Blick auf die Unterschiede verdeutlicht, welche Kriterien für welche Ausführungen sprechen. Eine geläufige Konstruktionsweise stellt die hüfthohe Horizontal-Drehsperre mit zwei oder drei Holmen, die einen Drehstern mit entsprechendem Winkelabstand von wiederum 120° oder 180° bilden, dar. Nach jeder Teilumdrehung bei der Passage eines Besuchers befindet sich diese Anordnung wieder in der gleichen Ausgangsposition und der nächste Besucher kann eintreten.

Wo der Durchgang unter anderem für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen barrierefrei sein muss oder zum Beispiel für einen Materialtransport temporär ganz freizugeben ist, auch etwa in Notsituationen, sind drei oder vier Holme problematisch. Systeme, bei denen ein abklappbarer Holm den Weg freigibt, sind technisch vergleichsweise aufwändig und im Falle einer Panik gegebenenfalls zu umständlich in der Bedienung. Die Lösung besteht in der zweiarmigen Drehsperre. Es kann sich um eine dreiarmige Sperre, bei der ein Holm nicht eingesetzt ist, handeln. Wird sie mit einem Handgriff oder elektronisch heruntergeklappt, ist der Durchgang vollständig freigegeben und kein dritter Holm ragt über die Breite der Apparatur hinaus. Dieses asymmetrische System ist auch für Fluchtwege geeignet.

Das horizontale Drehkreuz verkörpert eine schlankere Bauweise als die vertikale. Als Absperrelemente werden Bügel oder Glasscheiben verwendet, auch als Vierer-Sterne mit einem Winkel von 90°, die Gesamtkonstruktion besteht oftmals aus Rohren. Für verschiedenste Freizeiteinrichtungen und Bäder ist dies die favorisierte Bauweise. Alleinstehend oder in Kombination mit Drehsperren werden in vielen Fällen auch Schwenktüren eingebaut. Sie bieten die komfortabelste Lösung für beaufsichtigte Eingänge, wenn Kinderwagen oder Rollstühle passieren müssen oder das Sicherheitsniveau niedrig angesetzt ist.

Die Mechanik – sensibel und kraftvoll

Hinsichtlich der Steuerung von Drehkreuzen unterscheidet man zwischen drei Bauweisen, die zum Teil in unterschiedlichen Betriebszuständen eingesetzt werden können. Ein rein mechanisches System verfügt an den Endpunkten, die eine Teil-Umdrehung markieren, elektrische Sensoren, die erkennen, wenn sich die Drehsperre in „Nullstellung“ befindet, nachdem ein Besucher eingetreten ist, und veranlasst die Sperrung. In einem elektrischen System läuft ein Elektromotor, der die Sperre dreht.

Als Premium-System gilt die motorische Drehsperre, in der ein kleinerer Elektromotor arbeitet, die eigentliche Arbeit aber einer kraftvollen Getriebeübersetzung überlässt. Wenig Stromaufnahme und eine lange Lebensdauer sind Merkmale dieser Bauart. Ist die Sperre in der Nullstellung geschlossen, gibt ein manuell betätigtes oder durch die Authentifizierung einer Eintrittskarte ausgelöstes Signal einen Befehl an den Motor, das Kreuz zu drehen, sofern es mit einem zuvor definierten Mindestdruck angeschoben wird. Sensoren können zudem erfassen, wenn der Druck nicht mehr dem Regelbetrieb entspricht, sondern dem einer Panik und dann die Sperre wieder lösen. Ist dies voreingestellt, wird dann ein Signal ausgelöst, das Sicherheitspersonal alarmiert. Läuft das System ohne Strom, sorgt die Mechanik dafür, dass sich der Stern bei leichtem Druck weiterbewegt.

Insbesondere bei Eingangssituationen mit hohem Andrang innerhalb eines kleinen Zeitfensters rückt der Fokus auf die maximale Durchgangsfrequenz sowie die minimale Vereinzelungsdauer einer Sperre. Diesbezügliche Angaben sind Bestandteil der Produktbeschreibungen von Herstellern, enthalten meist aber Variablen, die sich unter anderem durch die Art der Schnittstelle zum Zutrittskontroll-oder Informationssystem (ZK- bzw. IKT-System) ergeben. Ferner ist hierbei relevant, ob die Priorität der Sperre anhand ihrer Bauweise auf Komfort oder Geschwindigkeit liegt. Als Mittelwert kann bei den Drehsperren von 30 Besuchern pro Minute ausgegangen werden.

Offenes Tor

Einen weiteren Betriebsmodus des Drehkreuzes bezeichnet man als „Open Gate“. Hier nähert sich der Besucher einer Sperre, die im Normalzustand geöffnet ist und sich erst dann kurzfristig – selbstverständlich ohne Verletzungsgefahr – schließt, wenn die geforderte Zutrittsberechtigung nicht gegeben ist, zum Beispiel also keines oder ein ungültiges Ticket vor den Leser gehalten wurde. Ein vergleichbares Prinzip liegt der Sensorschleuse zu Grunde. Es erfolgt keine Berührung, das System erkennt einen herannahenden Besucher anhand eines Transponder-Signals, eines Barcodes, eines Magnetstreifens oder den Daten auf einem Chip und gibt die Sperre, zum Beispiel zwei (Glas-)Flügel, augenblicklich frei.

In VIP- und Hospitality-Bereichen ist ein klarer Trend in Richtung der Sensorpassage zu erkennen. Die Vereinzelung mag hier bei höherer Publikumsfrequenz nicht so effektiv sein wie bei anderen Systemen, aber die physische Kontrolle durch eine Apparatur, die sich dem Besucher in den Weg stellt, wird hier eher als störend beziehungsweise wenig einladend empfunden.

Neben der Funktion spielt bei allen Zutrittskontrollen immer auch die Optik eine Rolle. Die Systeme erfüllen eine zentrale Funktion, müssen sich aber auch in architektonische Konzepte fügen. Aus diesem Grund ist auf dem Markt eine hohe Bandbreite von Designs verfügbar, bei denen sich vor allen Dingen die Gehäuse unterscheiden. Mancherorts kann aus Platzgründen nur eine auf das Notwendigste reduzierte Variante eingebaut werden, woanders fügen sich geschlossene Edelstahl-Gehäuse oder solche mit durchleuchtetem Glas in jedes anspruchsvolle Ambiente. Sonderanfertigungen sind immer möglich, um auf spezielle räumliche Situationen oder gestalterische Anforderungen einzugehen.