Neustart für Spitzensportförderung
Gemeinsam mit dem DOSB hat das BMI im Rahmen der Sportministerkonferenz im September Maßnahmen für die künftige Spitzensportförderung in Deutschland präsentiert. Ziel ist es, den deutschen Spitzensport zukunftsfest zu machen, um weiterhin auf dem Niveau der Weltspitze konkurrieren zu können.
Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser: „Unsere Reform des deutschen System zur Spitzensportförderung ist ein großer Schritt, um den deutschen Spitzensport zukunftsfest zu machen. Wir wollen sportliche Höchstleistungen auf Top-Niveau ermöglichen. Dafür brauchen wir die besten Trainingsbedingungen, gezielte Förderung und weniger Bürokratie für die Verbände. Die Gründung einer unabhängigen Sportagentur wird ein Meilenstein. Das Potenzialanalysesystem werden wir weiterentwickeln und in die Sportagentur integrieren. Ich danke allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit und freue mich auf den gemeinsamen Weg.“
Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes: „Ein wichtiger Meilenstein zur Weiterentwicklung des Leistungssportsystems in Deutschland ist erreicht. Wir haben bei der Veröffentlichung des Grobkonzepts im November 2022 gesagt, dass die Spitzensportförderung in Deutschland flexibler, digitaler, innovativer und weniger bürokratisch werden soll. Diesem Ziel sind wir ein großes Stück nähergekommen. Durch den Abbau von bürokratischen Hemmnissen werden sich TrainerInnen und SportdirektorInnen wieder auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren können: Die AthletInnen zu entwickeln und in die Weltspitze zu führen. In den vergangenen neun Monaten haben wir gemeinsam um die bestmöglichen Lösungen gerungen. Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken, die sich in diesen sehr arbeitsintensiven Prozess so konstruktiv eingebracht und immer im Sinn der Sache, nämlich die Spitzensportförderung substanziell zu verbessern, gehandelt haben.“
Die Vorstellung des Konzepts der künftigen Spitzensportförderung erfolgte im Rahmen der 48. Sportministerkonferenz (SMK) in Herzogenaurach. Hierzu sieht das Konzept wesentliche Maßnahmen in den Bereichen des Stützpunktsystems, des Nachwuchses und beim Leistungssportpersonal wie auch den Athletinnen und Athleten vor. Zentrale Neuerung und zentraler Baustein ist die Gründung einer unabhängigen Sportagentur, die zukünftig die Steuerung und Förderung im Spitzensport übernehmen soll. Ziel ist es, in kohärentes Spitzensportfördersystem zu etablieren, das eine Förderung aus „einer Hand“ ermöglicht. Das bedeutet für den organisierten Sport: Leistungen wie die Verbändeförderung oder die vom Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) und dem Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) können einheitlich und vereinfacht vergeben werden und die Anerkennung von Bundesstützpunkten zielgerichtet und nach klaren Kriterien erfolgen. Zusammengefasst: Weniger Anträge, weniger Papier, mehr Flexibilität und mehr Transparenz.
Zudem soll das Potenzialanalysesystem PotAS weiterentwickelt und in die Sportagentur integriert werden. Noch im Jahr 2023 wird das BMI einen Entwurf für das erste Sportfördergesetz des Bundes vorlegen. Darin wird neben der Errichtung der Sportagentur auch ein verbindlicher Rahme für die künftige Spitzensportförderung geregelt werden.
Parallel dazu wird die eingerichtete Arbeitsgruppe aus Bund, Ländern und Sport ihre Arbeit fortsetzen und erste Umsetzungsschritte in die Wege leiten.
(Sportplatzwelt, 09.10.2023)