Die Halle für Alle: Ein Prototyp für Eishallenprojekte

Der DEB Facility Pool, also die ISS GmbH und HUDSON GmbH, unterstützt von SCHLENKER ARCHITEKTEN, will mit seinem Projekt „Die Halle für Alle“ einen Prototyp an den Start bringen, der sich in den kommenden Jahren zu einem „Referenzprojekt Eissportzentrum“ entwickeln soll.

Schon vor mehr als 20 Jahren war in Deutschland der Sanierungsstau bei den meist kommunalen Eisflächen, Hallen und Eisstadien gigantisch, da viele Anlagen schon 30 bis 40 Jahre ohne Unterhalts- und Sanierungskonzepte betrieben wurden. Oft sind bestehende Eisflächen mit vielerlei Funktionsräumen oder Überdachungen ergänzt worden. Dabei wurden meistens die bauphysikalischen Gesetzmäßigkeiten außer Acht gelassen.

Soll als „beispielhafte Leitgröße zur Orientierung“ dienen: das Referenzprojekt des DEB Facility Pool.
Soll als „beispielhafte Leitgröße zur Orientierung“ dienen: das Referenzprojekt des DEB Facility Pool. Bild: SCHLENKER ARCHITEKTEN

Unter anderem mangels Lüftungsanlagen sind baukonstruktive Bauteile derart angegriffen, dass die Statik der Tragkonstruktionen teilweise stark beschädigt ist. Erneuerungen technischer Anlagen wurden aus Kostengründen auf das absolut Nötigste begrenzt, sodass sich die Anlagen aus energetischer Sicht auf dem Stand eines Oldtimers aus den 1970er Jahren befinden.

Aufgrund hoher Kosten stehen Eishallen als Zuschussbetrieb oft im Wettbewerb mit Frei- und Hallenbädern. Im Gegensatz zu denen, die sich an die Bedürfnisse der Nutzer als Freizeiteinrichtung mit Rutschen und Spa-Angeboten angepasst haben, drehen Besucher von öffentlichen Eishallen oft in feuchten, kalten und dunklen Hallen ihre Runden. Said Hakim, CEO der ISS GmbH, beklagt: „Kommunen gelingt es mit Hinweis auf die hohen Gestehungs- und Unterhaltskosten immer häufiger, sich ihrer kommunalen Verantwortung zu entziehen und Vereinen die Verantwortung zuzuschieben. Wohlwissend, dass dies mangels finanzieller Ausstattung oft das schleichende Ende des Eisstandortes bedeutet. Das ,Artensterben‘ der ehemals vielfältigen Sportarten in Deutschland mitsamt dessen gesellschaftlichen Folgen ist im vollen Gange. Fehlende Sozialkompetenz, höhere Kriminalitätsrate, erhöhter Drogenkonsum, Übergewicht und mangelnde körperliche Fitness von Kindern und Jugendlichen sind vielfach auch die Folgen mangelnder kommunaler Unterstützung von Vereinssport speziell im Bereich Mannschaftssport.“

„In den letzten Jahren haben sich viele Vereine, Kommunen, Betreiber und Investoren an uns gewandt die sich der drohenden Schließung von Hallen, oder fehlenden Trainingsmöglichkeiten ausgesetzt sahen. Oft auf der Suche nach der sprichwörtlichen eierlegenden Wollmilchsau für wenig Geld, die es so leider nicht gibt“, berichtet Robert Weinberg, Geschäftsführer der HUDSON GmbH. „Die Bedürfnisse und deren finanzielle Auswirkungen sind dabei sehr vielfältig und stehen sich häufig konträr gegenüber.

Mit der Eisbahn als Mittelpunkt: Ein „einfach nachvollziehbares und beispielhaftes Raumkonzept“.
Mit der Eisbahn als Mittelpunkt: Ein „einfach nachvollziehbares und beispielhaftes Raumkonzept“. Bild: SCHLENKER ARCHITEKTEN

Das Referenzprojekt des DEB Facilty Pool soll daher als beispielhafte Leitgröße zur Orientierung dienen.“ Zu Beginn steht ein nachhaltiges, modernes und möglichst zeitloses architektonisches Konzept, überwiegend in Holzbauweise. Raumstruktur und Funktionsbereiche wurden in einzelne Bereiche gegliedert, anhand eines von Schlenker Architekten geplanten „Treppenmodels“ kategorisiert und bespielhaft für das Projekt festgelegt. So orientiert sich die Treppe „Nachwuchs“ am Sterneprogramm des DEB, also von einem bis zu fünf Sternen, wobei die höchste Stufe immer der Maßstab NHL ist. Beim Referenzprojekt wurden vier bis fünf Sterne definiert, mit dem Hinweis auf die eventuelle Notwendigkeit einer zweiten Eisfläche.

Said Hakim „Damit basiert unser Referenzprojekt auf einem einfach nachvollziehbaren und beispielhaften Raumkonzept. Unser Treppenmodell zur Festlegung der Standards dient als Grundlage für die Festlegung des individuellen Raumkonzeptes eines Neubaus oder einer Sanierung. Wir haben es gewählt, weil es sehr einfach aufzeigt, dass steigende Anforderungen auch steigende Kosten bedeuten. Im energetischen Bereich und in den Materialien der Halle ist die CO²-Neutralität und eine maximale Nachhaltigkeit die oberste Stufe. Wir möchten gemeinsam mit unseren Erfahrungen ein Tool entwickeln, das zu einer ,Halle für Alle‘ führt. Hierzu sind wir auch im intensiven Austausch mit kompetenten Partnern aus vielen die Eishalle betreffenden Bereichen und versuchen dabei auch bewusst, über den Tellerrand und die Landesgrenze hinauszublicken, um neue Ansätze zu finden. Wobei uns ganz klar die Themen Energie und Nachhaltigkeit besonders am Herzen liegen. Denn gerade hier werden die zukünftig gesetzten Standards unseres Referenzprojekts eine besonders wichtige Rolle spielen. Und genau da möchten wir ansetzen.“

„Nach zwei bitteren Jahren, die geprägt waren von Corona-Lockdown und ‚Geisterspielen‘ sind die Zuschauerzahlen in den letzten Monaten wieder stetig angestiegen. Wir haben spannende Meisterschaftsentscheidungen in allen Ligen erlebt und konnten uns gerade noch an den tollen Leistungen unserer Nationalmannschaft bei der WM in Finnland erfreuen.

Um diese erfreuliche Entwicklung nachhaltig zu sichern, bedarf es in nächster Zeit insbesondere im Bereich der Sportstätten-Infrastruktur gewaltiger Anstrengungen. Der Bau und Erhalt von geeigneten Trainingsflächen wie kleineren Eisstadien wird daher ein Schwerpunkt unserer Arbeit in den nächsten Jahren sein. Dabei ist uns natürlich auch klar, dass wir als kleiner Spitzensportverband mit begrenzter personeller Decke den Bau, Betrieb und Unterhalt von Eisstadien nicht als unsere Kernkompetenz bzw. Hauptaufgabe betrachten können. Umso wichtiger ist es, dass es dem DEB bereits vor Jahren gelungen ist, die langjährige Erfahrung und das aktuelle Fachwissen von absoluten Weltmarktführern im Bereich des Eisanlagenbaus und der LED-Technik im DEB Facility Pool zu bündeln.

Wir freuen uns sehr, diese erfolgreiche Zusammenarbeit mit der ISS GmbH und der Hudson GmbH fortsetzen zu können. Gemeinsam wollen wir Vereine, Kommunen und Städte bei der Planung und Realisierung von Eishallen-Neubauten unterstützen und somit unseren Beitrag dazu leisten den vielen begeisterten Eishockeyspielerinnen und -spielern in Deutschland nachhaltig bessere Voraussetzungen für die Ausübung des Eishockeysports zu schaffen.“
- Dr. Peter Merten, Präsident des DEB

Trainingsmöglichkeiten unter einem Holztragwerk.
Trainingsmöglichkeiten unter einem Holztragwerk. Bild: SCHLENKER ARCHITEKTEN

ISS GmbH

Klimaneutrale Eisbahnsysteme „Made in Germany“ vom Pionier und Technologievorreiter

„Als Unternehmerkind habe ich meine Zeit immer schon am liebsten im Betrieb verbracht. Highlights waren als Knirps neben der Zeit in der Produktion, Messebesuche inklusive verteilter Prospekte oder wenn ich meinem Vater mal bei Verhandlungen mit einem Bürgermeister über die Schulter sehen durfte. Feuer für Eis habe ich 1981 bei der Eröffnung der ersten von meinem Vater erfundenen EPDM-Eismatten-Eisbahn gefangen, als ich mit ihm die Eröffnungsrunden drehen durfte. Seitdem hat mich das Thema Eis nicht mehr losgelassen“, erzählt Said Hakim, geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens in 2. Generation.

Heute liefert ISS mobile EPDM ICERACK® oder fest installierte ICEGRID® Eisbahnsysteme in die ganze Welt. Technisch anspruchsvolle Projekte wie das erste Europäische Outdoor Eishockey Summer Game bei Temperaturen von +32°C, Eisflächen für Olympia 2022 in Peking, Olympische Eisschnelllauf-Outdoor-Tests für Milano/Cortina 2026 und jährlich Eishallen in der Heimat des Eissports Nordamerika zeigen die über viele Jahre erarbeitete Kompetenz und Reputation. Die Verbindung zum Hobby- und Spitzensport kommt von Herzen und wird in zahlreichen Partnerschaften gelebt. Ob als Eistechnik- und Bandenpartner des DEB, der Löwen Frankfurt und der DEL2, deren Puck-Sponsor man auch ist, oder als Eistechnik-Partner der World Curling Tour sowie von USA Curling und Curling Zone. „Dass beide Eisbahnsysteme als einzige TÜV-zertifiziert und klimaneutral zu erwerben sind, ist kein Marketing-Gag, sondern zeigt den eigenen Anspruch jederzeit nachhaltige und beste Qualität liefern zu wollen“, sagt Hakim.

HUDSON GmbH

LED-Beleuchtung: Qualität trifft Kundennähe

„Ich bin im Eisstadion groß geworden. Meine Eltern bewirtschafteten die Stadiongaststätte, und wir wohnten im Eisstadion. Sonntagabends habe ich von meinem Kinderzimmer aus die emotionalen Heimspiele unserer Herrenmannschaft gesehen, und da wurde der Virus für diese Sportart bei mir implantiert, sagt Robert Weinberg, Geschäftsführer des inhabergeführten Unternehmens HUDSON GmbH.

Dieses bietet ein umfassendes Sortiment an LED-Lichtlösungen für Sportvereine und Kommunen. Der enge Kunden-Kontakt ist dabei ein Merkmal des bayerischen Beleuchtungs-Spezialisten. „Wir begutachten jede Anlage persönlich, berechnen die individuelle Lichtstärke, beraten bei der Produktauswahl, stellen auf Wunsch erfahrene Montage-Teams einschließlich Hebebühne und sorgen für die Wartung. Durch dieses begleitende Projektmanagement und die enge Vernetzung mit allen erforderlichen Kompetenzen profitieren unsere Kunden von langjährigem Expertenwissen“, erklärt Robert Weinberg. Auf über 600 Fußballplätzen im gesamten Freistaat Bayern sorgen Weinberg und seine Mitarbeiter bereits mit einem nachhaltigen Lichtmanagement für maximale Qualität der Lichtlösungen – und dies von der Erstberatung bis hin zur Projektabnahme.

LED-Licht von HUDSON in der Helios-Arena (DEL).
LED-Licht von HUDSON in der Helios-Arena (DEL). Bild: Hudson

Kosten runter dank Fördermitteln

Aus den vorgenannten Expertisen – nämlich Eisbahn und LED-Experten mit Förderwissen aus vielen umgesetzten Projekten – gepaart mit Begeisterung für das Eishockey haben beide Unternehmen zusammen mit dem DEB den Facility Pool gegründet, um ihr Wissen den betroffenen Vereinen und Kommunen zur Verfügung zu stellen. Hier gibt es aber keine Lösung von der Stange. Man muss im Einzelfall die Besitz- und Betreibersituationen beleuchten, um die bestmögliche Förderung für den Standort zu ermitteln. Gleichzeitig versuchen die Eisbahn-Experten auch, eine Optimierung der Betriebskosten zu erzielen, da diese Kosten über die Lebensdauer der Eisfläche hinweg ständig zu Buche schlagen und somit über das wirtschaftliche Ergebnis jedes Jahr und somit den Fortbestand entscheiden. Hier liegt der Ansatz beim Eisbahnsystem, der Kältetechnik sowie in der Kombination der unterschiedlichen Energiereservoirs, die in einem Eisstadion auftreten. So muss z. B. eine erhöhte Außendämmung, die zur Minimierung der Kälteleistung führt, mit einer höheren Lüftung und einer Entfeuchtungsleistung korrellieren.

Robert Weinberg: „Hierin liegt der eigentliche Auftrag, dass wir in Zeiten der steigenden Energiepreise eine Sportstätte, die gegenläufige Energieformen miteinander einsetzt, wirtschaftlich und ökologisch vereinbar planen. All dies wird zum Beginn eines Projektes mit entschieden, und da geht es im Stufenmodell z.B. um jährliche Betriebszeiten, um ein oder zwei Eisflächen oder den Energieverbund mit anderen ,Energievernichtern’”. (Stadionwelt, 05.09.2022)

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