Niedersachsen: Stufenplan 2.0 veröffentlicht

Die Niedersächsische Landesregierung hat in ihrer Kabinettsitzung am Dienstag, den 02. Februar erneut den Entwurf für einen Stufenplan 2.0 beraten und ihn dann zur Übersendung an den Landtag, zur Abstimmung mit den Verbänden sowie zur landesweiten Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern in Niedersachsen freigegeben.

Es handelt sich bei dem Stufenplan 2.0 um eine Art erweitertes Ampelsystemüber sechs Stufen von einem geringen Infektionsgeschehen <10 in Stufe 1 bis zu einem eskalierenden Infektionsgeschehen >200 beziehungsweiseeinem R-Faktor von >1,2. Ob der Stufenplan dann so oder modifiziert umgesetzt wird, wird nach den nächsten Gesprächen zwischen Bund und Ländern entschieden werden, insbesondere auch im Lichte der ersten Ergebnisse zur Verbreitung von Virusmutationen in Deutschland.

Der Stufenplan 2.0 baut auf dem Stufenplan vom Frühjahr auf, mit dem damals die erste Lockerungsphase strukturiert wurde und auf dem im Herbst vorgestellten Handlungskonzept zu den bei steigenden Inzidenzen vorgesehenen Restriktionen. Die Landesregierung verfolgt auch weiterhin das Ziel, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, die Kontrolle über das Infektionsgeschehen durch Kontaktnachverfolgung zu behalten und die Balance zwischen gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Schäden zu wahren.

Ministerpräsident Stephan Weil: „Wir legen hier keinen Lockerungsplan vor. Wir wollen zeigen, wie sich in den nächsten Monaten die Lage entwickelt –zum Guten wie zum Schlechten. Der Stufenplan 2.0 soll Orientierung geben und mehr Transparenz über die notwendigen Maßnahmen schaffen, die zum Gesundheitsschutz jeweils nötig sind. Veränderungen bleiben dabei immer möglich, etwa bei neuen Erkenntnissen zu der Verbreitung der britischen und südafrikanischen Virusmutationen. Deswegen ist auch eine frühe Intervention vorgesehen, falls sich die Lage verschlechtert. Zugleich setzen wir auf Schutzkonzepte: Masken, Schnelltests und andere Hilfsmittel, mit deren Hilfe wir in Zukunft dann den Infektionsschutz weiter verbessern und gegebenenfalls weitere Erleichterungen vorsehen könnten.“

Der Stufenplan sieht einen neuen Vorwarnwert vor. Galt bisher die 7-Tages-Inzidenz von 35 als Vorwarnwert für ein drohendes Überschreiten der 50er Marke, soll jetzt schon ab einer 7-Tages-Inzidenz von 25 stärker eingegriffen werden, um Kontaktmöglichkeiten zu reduzieren. Grund ist, dass es spätestens ab einer 7-Tages-Inzidenz von mehr als 50 sehr rasch wieder zu einemexponentiellen Anstieg des Infektionsgeschehens kommen kann. Damit wird auch auf die wegen der neuen Mutanten drohenden dynamischen Infektionsentwicklung reagiert.

Aus diesem Grund werden im Übergang von Stufe 4 auf 3 orientiert an der Reproduktionszahl (R-Faktor) differenzierte Maßnahmen vorgeschlagen, je nachdem, ob es sich um eine positive oder negative Infektionsentwicklung handelt. Der R-Faktor ist neben der 7-Tages-Inzidenz der Neuinfektionen ein zusätzlicher Indikator dafür, dass es sich um eine deutliche positive bzw. negative Infektionsentwicklung handelt.

Der Stufenplan sieht vor, dass bei einer negativen Entwicklung des Infektionsgeschehens schneller und schärfer reagiert werden soll, um möglichst zügig wieder unterhalb des Vorwarnwertes von 25 (7-Tages-Inzidenz) zu kommen. Die Maßnahmen der nächsten Stufe (oder Stufen) sollen dann umgehend eingeleitet werden. Umgekehrt sollte bei einer positiven Infektionsentwicklung erst abgewartet werden, ob diese stabil rückläufig ist (in der Regel mindestens über einen Zeitraum von sieben Tagen), bevor Lockerungen der nächsten niedrigeren Stufe in Betracht kommen.

Auswirkungen auf den Breitensport

Der Stufenplan 2.0 sieht verschiedene Vorgehensweisen bei der Wiederaufnahme des Spiel- und Trainingsbetriebs im niedersächsischen Breitensport vor – in Abhängigkeit vom aktuellen Infektionsgeschehen.

Stufe 1: Geringes Infektionsgeschehen

  • Bei einem Wert <10
  • Sportanlagen mit Hygienekonzept geöffnet
  • Kontaktsport ist zulässig
  • Zuschauerzahl (Indoor): 250 (nicht-stationär) bzw. 500 (stationär) mit Hygienekonzept
  • Zuschauerzahl (Outdoor): 500 mit Hygienekonzept

Stufe 2: Erhöhtes Infektionsgeschehen

  • Bei einem Wert zwischen 10 und 25
  • Sportanlagen mit Hygienekonzept geöffnet
  • Kontaktsport beschränkt auf maximal 60 Personen
  • Zuschauerzahl (Indoor): 100 (nicht-stationär) bzw. 250 (stationär) mit Hygienekonzept
  • Zuschauerzahl (Outdoor): 250 mit Hygienekonzept

Stufe 3: Hohes Infektionsgeschehen

  • Bei einem Wert zwischen 25 und 50
  • Sportanlagen geöffnet mit erhöhten Anforderungen an Hygienekonzept (Duschen/Umkleiden geschlossen)
  • Kontaktsport beschränkt auf maximal 30 Personen im Freien
  • Kontaktsport für Kinder bis 14 Jahre auch Indoor zulässig
  • Sonstige Gruppenangebote in Abhängigkeit der verfügbaren m²/Person und dem Lüftungskonzept
  • Zuschauerzahl (Indoor): 50 (bei stabiler positiver Entwicklung und einem R-Faktor <0,8)
  • Zuschauerzahl (Outdoor): 100 (bei stabiler positiver Entwicklung und einem R-Faktor <0,8)

Stufe 4: Starkes Infektionsgeschehen

  • Bei einem Wert zwischen 50 und 100
  • Sportanlagen für den Individualsport geöffnet
  • Kontaktsport für Kinder bis 14 Jahre als Gruppenangebot im Freien zulässig
  • Keine Zuschauer

Stufe 5: Sehr starkes Infektionsgeschehen

  • Bei einem Wert zwischen 100 und 200
  • Sportanalgen nur für den Individualsport geöffnet
  • Keine Zuschauer

Stufe 6: Eskalierendes Infektionsgeschehen

  • Bei einem Wert über 200 bzw. ab einem R-Faktor >1,2
  • Sportanlagen geschlossen

Quelle Vorschaubild: Niedersächsische Staatskanzlei / Holger Hollemann

Weitere News - Sportverwaltung

Aktuelles

Stadionwelt INSIDE 2/2024: Sportplatzwelt auf 10 Seiten

Die Ausgabe 2/2024 von Stadionwelt INSIDE steht jetzt als eBook zur Verfügung. Wie immer ist Sportplatzwelt in einem eigenen Abschnitt vertreten. Top-Themen: Aktuelles aus der Welt des organisierten Breitensports + Vereinsreport 2024 + 3 Fragen an... mehr

Aktuelles

Webinar: Die smarte Sportverwaltung von morgen

In zwei zukunftsweisenden Webinaren präsentiert die CS2000 GmbH mit pitFM Sport eine Softwarelösung zur Sportstättenverwaltung, deren Funktionen weit über die digitale Belegungsplanung hinausgehen und die „smarte Sportverwaltung von morgen“ bereits heute ermöglichen. mehr

AktuellesContent+

Vereinsreport 2024: Ehrenamt und Wandel des Sportverhaltens

Im zweiten Teil des Vereinsreport 2024 wirft Sportplatzwelt einen Blick die beiden größten Herausforderungen für den organisierten Breitensport: Den Rückgang des Ehrenamts und den Wandel des Sportverhaltens. mehr