„Viele Maßnahmen in Eigenregie durchführen“

Im Interview mit Stadionwelt spricht Martin Sternkopf, Leiter des Fachdienstes Sport und Freizeit der Stadt Remscheid, über aktuelle Herausforderungen, Großprojekte, digitale Initiativen, Nachwuchs – und Yoga.

Martin Sternkopf
Martin Sternkopf Bild: Stadt Remscheid
Sportplatzwelt: Womit befassen Sie sich auf organisatorischer Ebene im Sportamt aktuell?
Sternkopf: Aktuell hat der Fachdienst Sport und Freizeit aktiv an der Umsetzung des Teilhabechancengesetzes in Kooperation mit dem Jobcenter Remscheid mitgewirkt. Dadurch konnte die Anzahl der Mitarbeiter auf den Sportstätten erhöht werden, um die Pflege und den Erhalt der Sportstätten in Remscheid langfristig zu sichern. Begleitend dazu werden derzeit Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt, um möglichst viele Maßnahmen auf den Sportstätten in Eigenregie durchführen zu können.

Sportplatzwelt: Welche Projekte stehen 2020 konkret auf Ihrer Agenda?
Sternkopf: 2020 steht im Stadion Reinshagen die Umwandlung eines Tennenplatzes in ein Kunstrasenspielfeld auf der Agenda. Zusätzlich muss dort ein bereits bestehendes Kunstrasenspielfeld erneuert werden. Um die Wettkampfbedingungen für die dort beheimateten Feldhockeyspieler zu verbessern, wird das Spielfeld auf Wettkampfmaße vergrößert, zudem wird ein spezieller Belag mit einer Bewässerungsanlage aufgebracht. Der Abschluss dieser Arbeiten ist für 2021 vorgesehen.

Das Freibad Eschbachtal muss für die Saison 2020 vorbereitet werden und dieses Jahr sind höhere Investitionen notwendig als in den vergangenen Jahren. Im Rahmen des Projektes Sportplatz Kommune „KindeRSport erleben“ ist geplant, jedem vierjährigen Kind zum Geburtstag einen Gutschein für ein beitragsfreies Jahr in einem Sportverein zu schenken.

Remscheider Kinder sollen die Chance erhalten, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihrer Herkunftsfamilie, für die Dauer eines Jahres einen Sportverein zu besuchen. Im weiteren Verlauf des Projektes soll eine App konstruiert werden, in der die Angebote der Vereine und Bewegungsräume und Outdoorsportplätze für Kinder in Remscheid einfach zu finden sind. Wünschenswert wäre, über diese App die Sportangebote zu buchen und die Erstattung der Beiträge über diese zu steuern. Das Projekt startet nach den Sommerferien.

Remscheid: Wegweisende Herausforderungen – Der Fachdienst Sport und Freizeit der Stadt Remscheid beschäftigt rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf der Agenda stehen unter anderem die Kunstrasen-Umrüstung sowie die Digitalisierung – aber auch ein „Jahrhundertprojekt“.

Sportplatzwelt: Apropos Apps: Welche Rolle spielt die Digitalisierung für die Arbeit Ihres Sportamtes?
Sternkopf: Die Digitalisierung wird bei der Stadtverwaltung Remscheid derzeit flächendeckend vorangetrieben. Eine Attraktivitätssteigerung durch schnellere und vereinfachte Kommunikationsstrukturen im Sport- und Freizeitbereich und mehr Transparenz für Schulen, Vereine und Sporttreibende werden durch die Digitalisierung erwartet. Es ist geplant, den Fachdienst Sport und Freizeit schnellstmöglich darauf umzustellen.

Sportplatzwelt: Im September 2019 fand in der Sporthalle West ein Yoga-Festival statt. Das Sportamt hat die Veranstaltung organisiert. Was können Sie hierzu berichten und welches Fazit ziehen Sie und die Teilnehmer? Planen Sie, ein solches Event langfristig zu veranstalten?
Sternkopf: Seit 2015 wird durch eine Mitarbeiterin des Sportamtes Remscheid einmal im Jahr eine Sondersportveranstaltung organisiert und durchgeführt. Durch die Sportveranstaltung soll den Bürgern gezeigt werden, was für verschiedene Sportarten – auch Randsportarten – in der eigenen Stadt durchgeführt werden und die Bürger können diese auch direkt vor Ort am Veranstaltungstag ausprobieren.

So wurde in 2018 die Idee eines Yoga-Festivals geboren, da die Mitarbeiterin selbst Yoga praktiziert. Yoga ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und der Bedarf an Yogaunterricht ist stetig steigend. Es wurden seitens der Mitarbeiterin alle bekannten Yogalehrer der Stadt Remscheid angeschrieben und zu einem ersten Treffen eingeladen. So konnten elf Yogalehrer und ein Klangschalenexperte für die Veranstaltung gewonnen werden. Ein Konzept und ein Ablaufplan wurden erstellt. Catering und ein Rahmenprogramm wurden ebenso organisiert.

Am 14. September 2019 fand das Yoga-Festival in der Sporthalle West schließlich statt. An diesem ersten Yoga-Festival nahmen ca. 600 Personen im Laufe des Tages an den Workshops teil. Das war ein toller Erfolg. Für dieses Jahr ist der Termin für eine Neuauflage des Yoga-Festivals schon festgelegt worden. Es ist der 12. September 2020.

Sportplatzwelt: Wenn Sie Remscheid als Sportstadt in drei Worten beschreiben müssten, welche wären das?
Sternkopf: Laufen, Rollen und Freizeitsport. Laufen steht für einen der schönsten Landschaftsläufe in Deutschland, der in diesem Jahr zum 20. Mal stattfindet, den Röntgenlauf. Rollen steht für Rollhockeysport und Rollkunstlauf, der in Remscheid eine lange und erfolgreiche Tradition hat.

Und bezüglich des Freizeitsports: Remscheid zeichnet sich neben Leistungs- und Spitzensport in den bereits genannten Sportarten in einem großen Maße zusätzlich durch Freizeitsport aus.

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