Dortmund: 100 Mio. Euro für städtisches Sporthallenprogramm

Die Stadt Dortmund will in den kommenden Jahren rund 100 Mio. Euro in die Hand nehmen, um ihre Sportstättenlandschaft fit für die Zukunft zu machen. Insgesamt sollen 14 neue Sporthallen gebaut und 18 saniert werden.

Der Beschluss des Dortmunder Stadtrats im Jahr 2019 war gleichzeitig der Startschuss für eines der aktuell nachhaltigsten und investitionsstärksten Sporthallenprogramme der Bundesrepublik. Innerhalb von vier Jahren will die Stadt rund 100 Mio. Euro investieren, um ihre Sporthallenlandschaft nachhaltig neu zu gestalten.

Davon entfallen allein 76,4 Mio. Euro auf diverse Neubauten: Im Rahmen des Programms sollen 14 neue Sporthallen mit insgesamt 34 Halleneinheiten an 11 Standorten in Dortmund entstehen, 8 in die Jahre gekommene Bestandsgebäude werden hierfür abgerissen. Einige Projekte konnten bereits in Angriff genommen werden, der Abschluss aller Bau-, Abriss- und Sanierungsmaßnahmen ist für Ende 2023 geplant.

Doch auch Bestandshallen sollen weiterhin genutzt, im Sinne der Nachhaltigkeit und baulicher Auflagen aber – mal mehr mal weniger umfangreich – saniert werden. Insgesamt umfassen die Planungen der Stadt Dortmund 18 Sport- und Turnhallen des Schul- oder Vereinssports, die bis etwa Mitte 2022 fit für die Zukunft gemacht werden sollen. Mit 29,2 Mio. Euro sollen die Sanierungsvorhaben in der Addition zu Buche schlagen – und reichen dabei von großen Vorhaben wie der Sanierung der Sporthalle Brügmannblock für 8,3 Mio. Euro bis hin zu kleineren Maßnahmen wie der Sanierung der Turnhalle der Berghofer Grundschule für rund 0,1 Mio. Euro.

Relevante Neubauprojekte im Überblick

Das größte Investitionsvolumen verschlingt dabei mit 17,6 Mio. Euro der Neubau zweier Sporthallen an der Burgholzstraße – das größte Projekt des Sporthallenprogramms. Hier sollen zwei Dreifachsporthallen errichtet werden. Aktuell befinden sich auf dem Grundstück noch Kleingartenanlagen, die noch bis Ende 2020 genutzt werden. Im Jahr 2021 wird dann das Grundstück baureif gemacht. Die Fertigstellung beider Hallen ist für das Jahr 2023 geplant.

Aufgrund der Grundstücksform sollen die beiden Sporthallen versetzt zueinander angeordnet werden. Varianten der Positionierung auf dem Grundstück werden aktuell von einem Generalplaner ausgearbeitet. Beide Hallen sollen unter anderem über Zuschaueranlagen für 199 bzw. 400 Besucher verfügen. Derzeit werden zudem die Installation von Gründächern sowie die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage im Rahmen der Vorplanung überprüft.

Auch am Schulzentrum Kreuzstraße sollen zwei neue Dreifachsporthallen entstehen. Aufgrund der begrenzten Flächen und des Wunsches, während der Neubaumaßnahme stets eine Halle in Betrieb zu halten, werden die Sporthallen in zwei Bauabschnitten erstellt. Die erste der beiden Sporthallen konnte bereits fertiggestellt und zum Beginn des Schuljahres 2020/21 zur Nutzung übergeben werden. Die Fertigstellung der zweiten Halle inklusive Außenanlage ist für Anfang 2021 geplant.

Auch am Standort der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Dortmund-Brackel sind bereits zwei neue Dreifachsporthallen gebaut worden. Um Genehmigungs- und Planungsverfahren zu vereinfachen, sind die Hallen im Wesentlichen baugleich zu den beiden Hallen am Standort Kreuzstraße. Die Gebäudehülle und die Heizungsanlage entsprechen den Anforderungen der geltenden Energiesparverordnung und den energetischen Standards der Stadt Dortmund. Alle Dachflächen erhalten eine Begrünung. Eine der beiden Hallen ist als Versammlungsstätte mit einer Tribünenanlage für bis zu 600 Zuschauer ausgelegt. In der zweiten Halle wird eine Tribünenanlage für ca. 190 Personen erstellt. Nach der Übergabe der Hallen an den künftigen Nutzer im Herbst 2020 sollen die beiden Bestandshallen Brackel I und Brackel II bis Anfang 2021 abgerissen werden. Anders als am Standort Kreuzstraße wurden beide Hallenkörper zeitgleich auf einer vorhandenen Fläche errichtet.

Eine neue Dreifachsporthalle am Heisenberg Gymnasium soll zusätzliche Kapazitäten für den Sportunterricht bringen. Kapazitäten, die infolge stetig steigender Schülerzahlen und der Einführung des Sportabiturs dringend benötigt werden. Gebaut wird eine Dreifachsporthalle mit Mehrzweckraum, Foyer und Tribünenanlage für 198 Zuschauer. Neben dem Schulsport soll auch der Vereinssport von der neuen Sportstätte profitieren. Die erhält ein Gründach und wird für den Aufbau einer Photovoltaik-Anlage vorbereitet. Neben dem besseren Erscheinungsbild bringt das Gründach auch eine Regenrückhaltung mit sich, da bauartbedingt der anfallende Regen verzögert der Kanalisation zugegeben wird. Vorbereitende Arbeiten im Baufeld (Gasleitungen werden umgelegt) beginnen im Frühjahr 2021. Der eigentliche Baubeginn ist auf August 2021 datiert, die Übergabe an den Nutzer soll im 2. Quartal 2022 erfolgen. Die Investitionssumme für das Bauvorhaben, das zu großen Teilen über das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ finanziert wird, beträgt 7,15 Mio. Euro.

Ebenfalls eine neue Dreifachsporthalle erhält der Schulkomplex Konrad-von-der-Mark-Schule/Goethe-Gymnasium im Dortmunder Stadtteil Hörde. Sie wird nach Fertigstellung als Ersatzneubau der aktuell gesperrten Sporthalle Hörde 1 am selben Standort errichtet. Aufgrund gestiegener Nutzeranforderungen erhält die neue Dreifachsporthalle ein Foyer mit Verkaufsraum, eine Tribüne für bis zu 600 Zuschauer sowie einen Besprechungsraum. Des Weiteren sind ein Gymnastikraum und ein Kraftraum mit entsprechenden Umkleiden vorgesehen.

Die neue Halle wird zudem auch Räumlichkeiten für die benachbarten Außenanlagen beherbergen. Zur besseren Nutzung und Trennung der Innen- und Außenbereiche erhält die Sporthalle zusätzliche Umkleiden für eine bereits am Standort bestehende Beachvolleyballanlage. Der Schulkomplex in Hörde wird damit zeitgemäß als NRW-Sportschule ausgebaut und auch energetisch wird hier in die Zukunft gedacht: So soll die Halle ebenfalls ein Gründach erhalten und für den Aufbau einer Photovoltaik-Anlage vorbereitet. Das Gründach dient dabei nicht nur der Ästhetik, auch anfallender Regen wird durch die Regenrückhaltung verzögert der Kanalisation zugeführt. Die Vergabe der Bauleistungen ist für Ende 2020/Anfang 2021 geplant. Der Abbruch der Bestandshalle erfolgt im Frühjahr 2021, Baubeginn und Nutzerübergabe für das rund 8,8 Mio. Euro teure Neubauprojekt sind für Juni 2021 bzw. das dritte Quartal 2022 geplant.

„Eine besondere Herausforderung besteht bei der großen Menge an Neubau- und Sanierungsprojekten darin, die baubedingten Ausfallzeiten der Sportstätten und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen der Sportaktivitäten möglichst gering zu halten“, heißt es seitens der Stadt Dortmund. Aufgrund der zeitlichen Begrenzung einiger Förderprogramme, mit Hilfe derer die Sanierungs- und Neubaumaßnahmen finanziert werden sollen – etwa das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ oder die Kommunalinvestionsförderungsgesetze I und II –, ließe es sich allerdings nicht vermeiden, mehrere Hallen gleichzeitig zu sperren. Um überlappende Schließungszeiten zu minimieren, sei bereits im Vorfeld eine enge Abstimmung mit den Sport- und Freizeitbetrieben und dem Fachbereich Schule der Stadt Dortmund erfolgt.

 

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