„Die Energiekrise macht sich bemerkbar“
Im Interview sprechen Frank Schädler, Leiter des Amts für Bildung und Sport, und Patrick Glatt, Leiter der Abteilung Sport im Amt für Bildung und Sport, über aktuelle Herausforderungen für die Konstanzer Sportverwaltung.
Schädler: Eine der zentralen Herausforderungen ist die Festigung der Wertigkeit des Sports. Besonders in den aktuellen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen mussten wir feststellen, dass die Wertigkeit des Sports im Kontext „städtische Freiwilligkeitsleistungen“ nicht ausreichend wertgeschätzt wird. Wir wollen hier so weit gehen, dass wir im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit die Wertigkeit der Sportvereine für die Stadtgesellschaft ermitteln lassen. Ein spannender Aspekt wäre es, dass die Wertigkeit bzw. das soziale
Sportplatzwelt: Wie sind der Konstanzer Sport und seine Vereine durch die Pandemie gekommen? Stehen die Vereine nun vor der nächsten Krise?
Glatt: Der Konstanzer Sport ist verhältnismäßig gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Die Mitgliederzahlen in den Sportvereinen haben sich nur marginal verschlechtert, wobei dies noch im Rahmen der normalen Fluktuation liegt. Klar fehlen die Neueintritte in die Vereine. Besonders in den Hallensportvereinen kann von einem Verlust von fast zwei Jahrgängen im Jugendbereich gesprochen werden. Eine Ausnahme bilden im Gegensatz unsere Wassersportvereine, welche sogar deutliche Zuwächse während den Corona-Einschränkungen erfuhren.
Derzeit beschäftigen die Konstanzer Vereine die drei bekannten Krisen. Neben den Nachwirkungen der Corona-Pandemie wurden zwei Sporthallen als Flüchtlingsunterbringung geschlossen. Der Sport hat dies solidarisch angepackt und ist in den bestehenden Anlagen zusammengerückt. Dies ist besonders im bestehenden Hallendefizit umso größer anzurechnen.
Die Energiekrise hat die Vereine seit zwei Monaten voll erfasst. Mit einer bis zu Vervierfachung der Heizkosten und einer Verdoppelung der Strompreise sind viele Vereine bereits in den Bereich der existenziellen Bedrohung geraten. Die Stadt Konstanz sammelt aktuell noch die Anträge seitens der Vereine und wird dann über mögliche Unterstützungsmaßnahmen entscheiden. Derzeit können wir den Vereinen nur zum Stromsparen raten.
Sportplatzwelt: Inwieweit macht sich die aktuelle Energiekrise bei städtischen Sportstätten bemerkbar? Haben Sie bereits Einsparmaßnahmen oder Sanierungen in die Wege geleitet?
Schädler: Die Energiekrise macht sich natürlich bemerkbar. Seitens der Stadt haben wir noch keine direkten Maßnahmen ergriffen und beispielsweise Warmwasser abgestellt. Natürlich gibt es einen internen Maßnahmenkatalog, der allerdings zum Glück noch nicht angewendet werden musste. In den letzten Jahren wurden unsere zwei Großsporthallen auf LED-Beleuchtung umgerüstet, womit wir auch hier glücklicherweise der Energiekrise vorwirken konnten. Ein Augenmerk in den kommenden Jahren wird aber sicherlich noch das Thema Flutlichtumrüstungen und auch Einsparpotenziale im Bereich der Rasenplatzbewässerung sein. (Sportplatzwelt, 23.11.2022)
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