„Die Stadt Zürich treibt die Digitalisierung voran“

Im Interview mit Stadionwelt spricht Urs Schmidig, Direktor des Sportamtes der Stadt Zürich, über den Sanierungsbedarf der Sportstätten, eine Digitalisierungs-Offensive der Stadt und über soziale Medien.

Urs Schmidig
Urs Schmidig Bild: Sportamt Zürich
Sportplatzwelt: Ist bei den Sportstätten – vom Schul-, über den Vereinssport bis hin zum Profisport – ein Sanierungsstau bemerkbar?
Schmidig: Die Sportinfrastruktur ist grundsätzlich gut unterhalten, da in der Vergangenheit Sanierungen meist rechtzeitig angegangen werden konnten. Die bestehenden Stadien sind in gutem Zustand und mit dem im Bau befindlichen Eishockeystadion und dem geplanten Fußballstadion sind zwei moderne Neubauten in Aussicht gestellt. Beträchtlicher Sanierungsbedarf besteht bei den Schulschwimmanlagen. Die meisten der 17 Anlagen wurden in den 1960er- bis 1980er-Jahren gebaut und erst sechs wurden in den letzten Jahren instandgesetzt. Bis 2025 sollen die übrigen elf saniert werden.

Zürich: Eine Stadt im Wandel – Zürich ist einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte der Schweiz. Zudem hat die Stadt mit einer über 5.000 Jahre alten Geschichte viel zu bieten. Das zu erwartende Städtewachstum ist Freud und Leid zugleich.

Sportplatzwelt: Was sind aktuelle Trend-Themen in Zürich?
Schmidig: Der vereinsungebundene Sport beschäftigt uns in den letzten Jahren immer stärker. Namentlich das Training mit dem eigenen Körpergewicht generiert viele neue Ideen und Angebote. Das wird auf absehbare Zeit ein wichtiges Thema bleiben. Ein lang anhaltender Trend sind die Entwicklungen im Bereich Kunstrasen, der uns schon einige Jahre beschäftigt und das wohl auch noch in Zukunft tun muss. Wir beobachten die Diskussion um Kunstrasen in der EU genau. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie Sportanlagen und Sportflächen das ganze Jahr intensiv und multifunktional genutzt werden können.

In den nächsten Jahren werden wir zudem die Chance haben, eine ehemalige Industriehalle temporär als Sportfläche zu betreiben. Da haben wir die Chance, neue Entwicklungen unter anderem auch neue Entwicklungen mit interaktiven, digitalen Spielfeldern oder Trends im Bereich der Gamification im Sport zu testen.

Sportplatzwelt: Inwieweit ist die Digitalisierung wichtig für die Arbeit des Sportamtes?
Schmidig: Sie ist wichtig, da die Stadt Zürich die Digitalisierung vorantreibt. Die Stadt Zürich verfolgt das Ziel, wo immer sinnvoll digitale Services für die Bevölkerung anzubieten. Daran hat natürlich auch das Sportamt großes Interesse. Das Sportamt konnte das Belegungsmanagement der städtischen Sporthallen digitalisieren, sodass Vereine heute online Reservierungsanfragen tätigen können und die Verwaltung eine bessere Übersicht über die Nutzung der rund 150 Sporthallen hat.

Zudem wurden in den letzten Jahren die Anmeldungen für alle Kurse im freiwilligen Schulsport digitalisiert: Von der Anmeldung auf Papier hin zu einer System-Onlineanmeldung. Einen Schwerpunkt setzt das Sportamt auch bei den Eintrittstickets für Bäder. Bei über 3 Mio. Badegästen pro Jahr ist ein gutes Online-Angebot wichtig. Und auch interne Prozesse werden immer öfter digital.

Sportplatzwelt: Als eines der wenigen Sportämter betreiben Sie einen eigenen Facebook-Kanal. Wie skizzieren Sie die Social-Media-Strategie und wie viele Mitarbeiter werden eingesetzt?
Schmidig: Das Sportamt der Stadt Zürich hat den Auftrag, die Bevölkerung über Sportmöglichkeiten zu informieren.

Dabei verfolgen wir die Strategie, möglichst viel digital und zeitgemäß zu kommunizieren. Dafür nutzen wir viele verschiedene Kanäle – aktuell auch Facebook. Eine Mitarbeiterin ist zur Betreuung der Social-Media-Kanäle zuständig und wendet aktuell rund drei Stunden pro Woche auf.

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