Schwimmbad: Wassermanagement

Dass in Bäderbetrieben ein hoher Wasserverbrauch nicht zu vermeiden ist, liegt auf der Hand. Allerdings hat die Industrie im Laufe der Jahre Technologien, die zur Reduktion der Verbrauchsmengen beitragen, immer weiter verbessern können – in Form von Wasserspararmaturen in den Sanitärbereichen und Schwallwasseraufbereitung in der Schwimmbadtechnik.

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Eine zeitgemäße Ausstattung setzt zudem auf ein intelligentes, vernetztes Gebäudemanagement. Und dieses hat nicht nur zentrale Entnahmestellen für die Schwimmbecken und solche für die Dusch- und Sanitärräume zum Thema, sondern auch die Hygiene. In einem Bad ist Stagnationswasser, das als Brutstelle für Legionellen-Infektionen prädestiniert ist, unbedingt zu verhindern. Die Anforderungen der Trinkwasserverordnung (TrinkWv 2018) stehen jederzeit auf der Agenda. Die allgemeine Hygiene ist ebenso Tag für Tag und Stunde für Stunde ein ganz zentrales Anliegen jedes Bad-Betreibers.

Voraussetzung für gesundheitlich unbedenkliches und keimarmes Wasser ist die fachgerechte Planung von Trinkwasserinstallationen: Zum Beispiel tragen die richtige Materialauswahl und Dimensionierung, die Vermeidung von Stagnationswasser und rauen Oberflächen oder die Sicherstellung von Temperaturvorgaben für kaltes und warmes Wasser zu einer einwandfreien Trinkwasserqualität bei. Bezieht man Systeme, wie beispielsweise das CONTI+ Hygienekonzept, mit den entsprechenden Produkten in die Planung ein, lassen sich strengste Hygieneanforderungen an die Trinkwasserinstallation dauerhaft erfüllen.

Ein zentraler Baustein für einen hygienekonformen Betrieb ist, im erwähnten Beispiel von CONTI+ das CNX Wassermanagement-System, in das bis zu 150 elektronische Dusch-, Waschtisch- und Urinal-Armaturen eingebunden werden. So können etwa die thermische Desinfektion und Hygienespülungen automatisiert je nach Nutzungsintervall oder als Kalenderfunktion durchgeführt und dokumentiert werden. Die einfache Anpassung an veränderte Betriebsbedingungen oder den Hygienestatus der Anlage ist jederzeit möglich. Sensorgesteuerte Armaturen und Sanitärraumausstattungen wie Seifenspender oder Händetrockner verbessern durch ihre berührungslose Funktion ebenfalls präventiv und konstant die Hygiene im Waschraum. Hinzu kommen in einem solchen Baukasten-System porenfreie, leicht zu reinigende Oberflächen bei Waschtischen.

Bei erhöhter Keimbelastung und vermehrter Bildung von Biofilm in den wasserführenden Komponenten lässt sich die Wirksamkeit von Hygienespülungen durch Zugabe einer Desinfektionslösung über Dosieranlagen steigern. Selbst im Akutfall, sollte bereits ein Nutzungsverbot über eine kontaminierte Installation verhängt sein, stellen endständige Legionellen- und Wasserkeimfilter die Nutzbarkeit des Wassers umgehend wieder her.

Einsparung: Bis zu 70% weniger Wasser

Bei der Sanitärraumausstattung in öffentlichen Gebäuden setzen Sensorarmaturen mit berührungsloser Funktion zunehmend den Standard und ersetzen nach und nach auch die mechanischen Durchflussregelungen. Die berührungslose Technik ist ebenso hygienisch wie komfortabel. Der Wasserfluss wird automatisch ausgelöst und gestoppt: Die Infrarot-Doppel-Sensorik am Auslauf und Mikroprozessor-Elektronik im Armaturendeckel sorgen dafür. Da auf diese Weise Wasser immer nur dann fließt, wenn es gebraucht wird, sparen Sensorarmaturen nicht nur diese Ressource, sondern auch Energie bei der Warmwasserbereitung. Rund 70% weniger Wasser wird beim berührungslosen Händewaschen im Vergleich zu herkömmlichen manuellen Armaturen verbraucht. Entsprechend sparsame Ventileinheiten mit Durchflussmengen von nur 1,9 bis 5,7 l/min schrauben den Verbrauch noch mehr herab.

Für ein effizientes Armaturenmanagement lässt sich, sofern eine umfassende Gesamtlösung installiert wird, die Armatur zusätzlich in das Wassermanagement-System integrieren. Sind intelligente Armaturen auf solche Weise vernetzt, können Betriebszustände und Parameter, wie zum Beispiel Wasserlaufzeit, Hygienespülungs- Intervall und Spüldauer zentral gesteuert, überwacht und dokumentiert werden. Der optimierte Ressourceneinsatz senkt die Betriebskosten weiter.

Im Falle der Waschbecken und vor allem der Duschen geht es dem Bäder-Betreiber darum, dem Besucher über die selbstverständliche Hygiene hinaus einen angemessenen Komfort und zeitgemäße Gestaltung und Bedienbarkeit zu bieten. Duschelemente mit integrierter Frischwasserstation sind eine solche Lösung: Sie erzeugen warmes, hygienisch sauberes Trinkwasser direkt vor Ort aus kaltem Wasser. Erhitzt wird dieses über einen integrierten Plattenwärmetauscher, der mit dem separaten Heizkreislauf verbunden ist.

Da somit das Wasservolumen zwischen dem Ort der Trinkwassererwärmung und der Entnahmestelle kleiner als 3 Liter ist, entfällt die Trinkwasserbeprobung nach TrinkwV 2018 – das spart Kosten. Ebenfalls verfügbar sind elektronische Duschelemente für die bezahlte Wasserabgabe auf Münz- oder Kartenbasis beziehungsweise den kontrollierten Zugang mittels RFID-Technologie. Betreiber von Frei- und Hallenbädern, Campingplätzen, Sportstätten und anderen Freizeiteinrichtungen können so ihre Kosten für Wasser und Energie ausgleichen.

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