„Eine multifunktionale und zukunftsorientierte Sportstätte“

In den vergangenen Jahren hat die Stadt Stralsund das Stadion an der Kupfermühle umfassend saniert und modernisiert. Oberbürgermeister Alexander Badrow hat mit Sportplatzwelt über das Projekt gesprochen.

„Mit dem Stadion an der Kupermühle haben wir eine multifunktionale und zukunftsorientierte Sportanlage geschaffen, die mit allem aufwartet, was unsere Stralsunder Sportherzen höher schlagen lässt“, erklärt Alexander Badrow, Oberbürgermeister der Stadt Stralsund gegenüber Sportplatzwelt, „eine wettkampfgerechte Leichtathletikanlage mit sechs Rundlaufbahnen, ein Fußballgroßspielfeld mit moderner Beregnungs- und Beleuchtungsanlage, ein Kleinspielfeld, eine Beachvolleyball-Anlage, ein Laufpfad und eine Outdoor-Fitness-Anlage.“

Im ersten Bauabschnitt standen die vorbereitenden Bodenarbeiten auf der Agenda.
Im ersten Bauabschnitt standen die vorbereitenden Bodenarbeiten auf der Agenda. Bild: Stadt Stralsund

Eingeleitet wurde das insgesamt rund 5,127 Mio. Euro teure Bauprojekt von vorangehenden Baumfällarbeiten im Februar 2018. Im Juni 2019 begannen dann die Abbrucharbeiten am alten Sportplatz, bevor im August 2019 mit dem eigentlichen Stadionneubau begonnen werden konnte. Finanziert wurde das Projekt dabei nicht nur aus Haushaltsmitteln der Stadt Stralsund, wie Badrow erklärt: „Alle Bauabschnitte wurden und werden unter Zuhilfenahme von Fördermitteln des Landes, des Bundes und der EU realisiert.“

Neue Sportflächen für Stralsund

In diesem Zusammenhang wurden rund 11.800 m³ Boden abgetragen und rund 325 m³ neuer Boden für den später installierten Naturrasen aufgetragen. Das hierdurch entstandene Naturrasengroßspielfeld inklusive moderner Beregnungsanlage bildet das Herzstück des neuen Stadions an der Kupfermühle und gleichzeitig die größte der insgesamt acht neu geschaffenen Sportflächen: Neben der 6.840 m² großen Rasenfläche wurden außerdem eine sechsspurige Kunststoff-Rundlaufbahn (3.385 m²), ein Laufpfad mit Kunststoffbelag (666 m²), eine Calisthenics-Anlage mit Fallschutzboden (184 m²), eine Beachsport- und Sprunganlage (307 m²), eine Beachvolleyball-Anlage sowie eine Kugelstoß- und eine Hochsprunganlage gebaut.

Im zweiten Bauabschnitt wurde der Untergrund für das neue Naturrasenspielfeld und die Leichtathletikanlagen geschaffen.
Im zweiten Bauabschnitt wurde der Untergrund für das neue Naturrasenspielfeld und die Leichtathletikanlagen geschaffen. Bild: Stadt Stralsund

Um das Spielfeld herum wurde eine neue Spielfeldbarriere mit einer Länge von 450 m installiert. Um Anwohner vor Bällen und Lärm zu schützen, wurden ein 420 m langer Ballfangzaun sowie eine 140 m lange Lärmschutzwand errichtet. 17 neu gepflanzte Bäume sollen den im Vorfeld der Sanierung gefällten Baumbestand ersetzen.

Licht und Wasser für die Kupfermühle

Doch nicht nur die Sportflächen haben im neuen Stadion an der Kupfermühle ein entscheidendes Upgrade erhalten, auch die Be- und Entwässerung der Rasenflächen sowie die Flutlichtanlagen wurden im Rahmen der Sanierung fit für die Zukunft gemacht.

Nach der Herstellung des Naturrasenspielfelds inklusive Flutlicht- und Beregnungsanlage standen die Arbeiten an der Kunststofflaufbahn an.
Nach der Herstellung des Naturrasenspielfelds inklusive Flutlicht- und Beregnungsanlage standen die Arbeiten an der Kunststofflaufbahn an. Bild: Stadt Stralsund

So wurde eine moderne Bewässerungsanlage mit 12 Rand- und drei Mittelregnern installiert, die über eine 460 m lange Versorgungsleitung mit Wasser versorgt werden. Für die Steuerung der Beregnungsanlage wurden insgesamt 944 m Steuerkabel verlegt. 800 m neue Entwässerungsleitungen und 2.160 m Dränleitungen sorgen für die fachgerechte Entwässerung des neuen Naturrasenspielfelds.

Das Stadion an der Kupfermühle vor dem letzten Bauabschnitt, in dem die markante blaue Nutzschicht der Kunststofflaufbahn aufgetragen wurde.
Das Stadion an der Kupfermühle vor dem letzten Bauabschnitt, in dem die markante blaue Nutzschicht der Kunststofflaufbahn aufgetragen wurde. Bild: Stadt Stralsund

Um die Nutzungsintensität des neuen Stadions an der Kupfermühle erhöhen und das Stadion auch in den Abendstunden nutzen zu können, wurden sechs neue Flutlichtmasten mit moderner Beleuchtungstechnik installiert, die über insgesamt 1.800 m ELT-Leitungen betrieben werden.

Neubau Funktionsgebäude und Tribüne

Die feierliche Eröffnung des Stadions an der Kupfermühle am 24. April 2022 stellt aber nicht das Ende der Modernisierungsmaßnahmen dar, wie Badrow erklärt: „Es fehlt noch das neue Funktionsgebäude samt Tribünenanlage. Außerdem wollen wir noch eine zusätzliche Kunstrasenspielfläche mit Beregnungs- und Beleuchtungsanlage errichten.“

Das Stadion an der Kupfermühle nach seiner Fertigstellung. Am unteren Bildrand ist bereits die Fläche für den Neubau des Funktionsgebäudes und der Tribüne zu erahnen.
Das Stadion an der Kupfermühle nach seiner Fertigstellung. Am unteren Bildrand ist bereits die Fläche für den Neubau des Funktionsgebäudes und der Tribüne zu erahnen. Bild: Stadt Stralsund

Bis zum Abschluss dieser Neubaumaßnahmen müssen die Sportlerinnen und Sportler im Stadion an der Kupfermühle allerdings weiterhin auf die temporäre Containerlösung zurückgreifen, die bereits seit längerem auf der Stadionbaustelle besteht. Seitdem investiert die Stadt jährlich rund 48.000 Euro in die Miete genannter Container – inklusive der Kosten für das Aufstellen der Container beliefen sich diese Kosten im Jahr 2021 auf insgesamt 177.000 Euro.

Bis wann diese Maßnahmen realisiert werden können, ist derzeit noch nicht abzusehen. Aber auch ohne das neue Funktionsgebäude und den neuen Kunstrasenplatz stelle das Stadion an der Kupfermühle bereits jetzt eine funktionale Sportstätte für Jung und Alt dar, wie Badrow abschließend erklärt: „Unser Stadion an der Kupfermühle ist ein Ort für alle Generationen, insbesondere für Sportaktive und Schulkinder, und an den Wochentagen öffentlich zugänglich. Insbesondere die Nebenanlagen wie der Laufpfad, die Calisthenics-Anlage und das Beachvolleyballfeld können ohne Anmeldung oder Vertrag genutzt werden.“ (Sportplatzwelt, 25.04.2022)

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