„Ein Schwimmbad ist keine Sporthalle“

Im Interview spricht Gunter Archinger, Geschäftsführer des SV Bayer Uerdingen 08, über die betrieblichen und personellen Herausforderungen einer Wiederaufnahme des Schwimmbadbetriebs.

Gunter Archinger
Gunter Archinger Bild: Stadionwelt
Sportplatzwelt: Welche betrieblichen Maßnahmen müssen bei einer längerfristigen Schließung des Schwimmbads vorgenommen werden? Warum kann man ein Schwimmbad „nicht einfach so“ schließen?
Archinger: Sie sprechen hier ein sehr wichtiges und komplexes Thema an, denn ein Schwimmbad ist keine Sporthalle. Ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber folgende Punkte sind zum Beispiel zu beachten:

Die Dosierschläuche für die Chemikaliendosierung müssen mit Wasser gespült und die Gebinde verschlossen gelagert werden. Bei den Aufbereitungsanlagen muss die Chlorgasversorgung durch Schließen der Flaschen unterbrochen werden, die Vakuumregler der Chlorgasdosierung abgenommen und fachgerecht gelagert werden. Die Mess- und Regelsysteme sind zu säubern und zu entleeren. Die Elektroden der einzelnen Messparameter (Chlor, Redox, pH) (bei den Mess- und Regelsystemen) werden in einer speziellen Lösung gelagert. Aus allen Wasserleitungen muss das Wasser herausgelassen werden, um eine mögliche Ausbreitung von Bakterien zu verhindern.

Die Becken werden entleert und die Filteranlagen gespült, das Mannloch geöffnet und das Wasser abgelassen. Alle technischen Anlagen, die mit der Wasseraufbereitung in Verbindung stehen, müssen am Schaltschrank abgeschaltet und gegen Wiedereinschalten gesichert werden.

Die Lüftungsanlagen werden nicht ausgeschaltet, sondern auf das Minimum Ihrer Leistung reduziert. Dies funktioniert jedoch bei der Traglufthalle (Aquadome) nicht, denn hier können wir aufgrund des sich selbst tragenden Hallendachs die Lüftungsleistungen nicht reduzieren. Die Trinkwassersysteme bleiben in Betrieb und werden von den Technischen Mitarbeitern, die zu Kontrollgängen täglich vorbeikommen, durchgespült, um kein Stagnationswasser und somit die Gefahr eines Legionellen-Befalls entstehen zu lassen.

Die genannten Maßnahmen sollen nur eine grobe Übersicht darstellen – je nach Bad kommen noch viele zusätzliche Spezifika hinzu.

Sportplatzwelt: Gerade zu Beginn der Pandemie war nicht abzuschätzen, wie lange Schwimmbäder geschlossen bleiben müssen – eine Beckenentleerung ist allerdings erst nach ein bis zwei Monaten wirtschaftlicher als ein Weiterbetrieb. Wie hat sich diese Unsicherheit auf die oben angesprochenen Maßnahmen ausgewirkt? Haben Sie auch große Becken entleert?
Archinger: Ich glaube der Schlüsselbegriff ist definitiv „Unsicherheit“. Keiner wusste im März und auch im April, wie lange die Restriktionen für Sportstätten und Schwimmbäder bestehen würden. Das war zu einer Zeit, in welcher die Freibäder sich für die Freibadsaison vorbereiten und man hat dann vielerorts entschieden, die Bäder in diesem Sommer überhaupt nicht zu öffnen. Viele Becken waren da noch gar nicht gefüllt und die wirtschaftliche Entscheidung lag auf der Hand. Allerdings sind Freibäder für viele Kommunen ein wichtiger Freizeitfaktor. Freibäder sind schon immer ein Qualitätsmerkmal für eine Stadt, für welches nicht nur wirtschaftliche Kriterien anzusetzen sind.

Bei den Hallenbädern ist die Entscheidung aus rein wirtschaftlicher Sicht etwas komplizierter. In unserem Fall leben wir nicht von Tagesgästen sondern in besonderem Maße von unseren Mitgliedsbeiträgen. Vor allem Mai und Juni sind unsere stärksten Monate in Bezug auf Neueintritte. Haben sie zu dieser Zeit dann geschlossen, melden sich keine neuen Mitglieder an.

Eine unserer Prämissen ist, sehr mitgliederfreundliche Öffnungszeiten anzubieten. Insofern haben wir im Vorstand relativ früh beschlossen, die Becken nicht zu leeren, es sei denn, man konnte notwendige und geplante Reparaturen an Beckenfolien etc. vorziehen. So waren wir auch innerhalb von knapp 14 Tagen wieder einsatzbereit.

Vielleicht noch ein Wort zur allgemeinen Bädersituation. Schwimmbäder sind meritorische Güter, die meiner Meinung nach unbedingt vorgehalten werden müssen. Neben dem immensen Freizeitwert spielt hier natürlich auch das Thema Schwimmausbildung eine große Rolle. Weniger geöffnete Bäder bedeuten immer auch weniger Schwimmkurse und somit auch weniger Kinder mit Schwimmbefähigung. Diese Argumente sind natürlich nicht neu – aber Corona hat diese Situation in Deutschland (hoffentlich nur kurzzeitig) weiter verschlimmert.

Luftaufnahme des Schwimmbads des SV Bayer Uerdingen 08.
Luftaufnahme des Schwimmbads des SV Bayer Uerdingen 08. Bild: SV Bayer Uerdingen 08

Sportplatzwelt: Welche betriebswirtschaftlichen Maßnahmen wurden getroffen, um die finanziellen Verluste während der Schließung möglichst gering zu halten? Haben sie finanzielle Unterstützung seitens der Politik erhalten? Wie hat sich die Pandemie auf ihr Personal ausgewirkt?
Archinger: Wir haben als erstes die Badewasserchemie im möglichen Maße so justiert, dass wir zum Beispiel mit einer geringeren Chlorierung gearbeitet haben. Außerdem haben wir die Wassertemperaturen so gesenkt, dass wir immerhin etwa 40% weniger Wärmeenergie benötigt haben. Wie gesagt, wir haben den Betrieb so runtergefahren, dass wir innerhalb von 14 Tagen wieder betriebsbereit sein konnten. Das hat dann auch nach Bekanntgabe der damals neuen Corona-Schutzverordnung für NRW sehr gut geklappt – zumindest was die technischen Rahmenbedingungen anging.

Die meisten Fördertöpfe kamen und kommen für uns nicht in Frage. Wir leben, wie schon erwähnt, nicht von Tagesgästen, sondern in großem Maße von unseren 10.000 Mitgliedern. Insofern sind unsere Gesamtumsätze im Vergleich zu den Vorjahresmonaten nicht so dramatisch eingesunken, wie bei anderen Sport- und Freizeiteinrichtungen. Allerdings muss man betonen, dass unsere großen Businesspartner, die Bayer AG und die Covestro AG, uns unmittelbar mitgeteilt haben, dass sie ihr Engagement bei uns auch in diesem sehr besonderen und schwierigen Jahr weiterführen werden. Trotzdem ist natürlich unser Kurs- und Veranstaltungsbereich von Mitte März bis Ende Juni komplett eingebrochen. Für diese Bereiche versuchen wir, noch Hilfszahlungen zu beantragen. Schließlich hängen da auch Arbeitsplätze dran.

Unseren Mitarbeitern kann ich für ihren Umgang mit der Pandemie nur danken. Wir haben vom ersten Tag an komplett offen über die problematische Situation gesprochen und das ganze Team hat sich extrem solidarisch gegenüber KollegInnen und dem Arbeitgeber gezeigt. Wir haben Arbeiten vorgezogen und Mitarbeiter aus dem Sport haben, soweit es ging, auch im handwerklich-technischen Bereich mitgeholfen. Wir mussten auch in geringem Maße Kurzarbeit für die gesamte Belegschaft anmelden, haben aber dann auch aufgestockt, sodass es nur minimale Verdiensteinbußen gab. Allerdings haben wir die eine oder andere neue Planstelle v.a. im Eventbereich final nicht besetzt.

Sportplatzwelt: Wie und über welche Kanäle habe Sie die Schließung bzw. spätere Wiedereröffnung des Schwimmbads kommuniziert?
Archinger: Wir haben versucht, die gesamte Klaviatur zu spielen. Wir haben verstärkt über die Social-Media-Kanäle kommuniziert, wie zum Beispiel über Video-Statements, Erklärvideos / How-To-Videos oder den klassischen Post. Unsere Homepage bekam einen eigenen Corona-Upate-Bereich und wir haben über unseren E-Mail-Verteiler viele Mitglieder und Kunden informieren können. Um aber einmal alle Mitglieder erreichen zu können, haben wir kurz nach Schließung am 14.03.2020 auf den klassischen Brief zurückgegriffen.

Das größte Kommunikationsprojekt war im Mai unsere „Digitale Saisoneröffnung“. Wir starten die Freibadsaison traditionell im Mai mit einem Tag der offenen Tür. Dieser musste dieses Jahr Corona bedingt ausfallen und so haben wir kurzerhand im Team beschlossen, die Saison anders zu eröffnen. Zwei Mitarbeiter haben dann mit einer Vorlaufzeit von nur 14 Tagen einen ca. 1,5-stündigen Film mit Infos zum Verein, digitalen Rundgängen, Fitnessvideos sowie einem Gewinnspiel erstellt. Dieser Film wurde am originären Termin der Saisoneröffnung über Twitch mehrfach gestreamt. Natürlich war das kein echter Ersatz, aber wir haben immerhin 40 neue Mitglieder über diese Aktion generiert und mehrere hundert Menschen haben die Streams verfolgt.

Die Lüftungsanlagen der Traglufthalle mussten in Betrieb bleiben.
Die Lüftungsanlagen der Traglufthalle mussten in Betrieb bleiben. Bild: SV Bayer Uerdingen 08

Sportplatzwelt: Inwiefern haben Sie die Schließungszeit für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen genutzt?
Archinger: Das hat sich bei uns auf kleinere Maßnahmen beschränkt, die wir zum größten Teil mit eigenem Personal durchgeführt haben. Größere Sanierungen waren leider nicht möglich. Das hatte zum einen damit zu tun, dass sich bei vielen Produzenten die Lieferfristen von wenigen Wochen auf mehrere Monate verlängert hatten. Darüber hinaus hatten Handwerker in den vergangenen Monaten unserer Erfahrung nach sehr viel zu tun und waren ad hoc nur schwer verfügbar. Wir hatten für dieses Frühjahr die Sanierung eines Duschbereichs geplant. Das passiert dann erst im kommenden Herbst. Außerdem haben wir einige Maßnahmen (z.B. die Erweiterung des Spielplatzes) vorerst auf das nächste Jahr geschoben, da wir aufgrund der wirtschaftlich unklaren Lage nur unbedingt notwendige Projekte umsetzen wollen.

Sportplatzwelt: Welche Aspekte gilt es bei der Wiederinbetriebnahme von Wasseraufbereitsungsanlagen zu beachten?
Archinger: Die Wasseraufbereitungsanlagen müssen Step by Step wieder in Betrieb genommen werden. Becken sind zu füllen, die Filter zu spülen und das Filtermaterial auf evtl. Verkrustungen zu überprüfen. Außerdem müssen die Rohleitungen auf evtl. Beschädigungen/Leckagen kontrolliert werden. Neben der Chlorgasanlage sind die Mess- und Regelsysteme wieder in Betrieb zu nehmen und die Elektroden für die einzelnen Messparameter zu kalibrieren. Läuft das System wieder, muss eine große Beprobung des Trink- und Beckenwassers durch ein unabhängiges Institut vorgenommen werden. Die Ergebnisse gehen dann auch immer parallel an das zuständige Gesundheitsamt. Dann hofft man auf gute Werte (Zwinkersmiley).

Sportplatzwelt: Welche Aspekte gilt es bei der Wiederinbetriebnahme von Trink- und Trinkwasseranlagen zu beachten?
Archinger: Die Trinkwasser- und Trinkwarmwasseranlagen sind vor Inbetriebnahme auf Beschädigungen zu überprüfen. Vor Öffnung des Bades wird eine thermische Desinfektion der Trinkwasseranlage durchgeführt, welche per se alle 6 Monate durchgeführt werden muss. Bei dieser Spülung wird das Trinkwasser auf ca. 70°C erhitzt und jeder Auslass (Wasserhahn, Dusche etc.) geöffnet und durchgespült.

Kursbecken im Schwimmbad des SV Bayer Uerdingen 08.
Kursbecken im Schwimmbad des SV Bayer Uerdingen 08. Bild: SV Bayer Uerdingen 08

Sportplatzwelt: Welche Aspekte sind bei Wiederinbetriebnahme von Lüftungsanlagen zu beachten?
Archinger: Bei den Lüftungsanlagen sind die Filter zu kontrollieren und ggf. auszuwechseln - die Lüftungsauslässe an der Anlage und im Gebäude sind ebenfalls zu kontrollieren und ggf. zu reinigen. Die Anlage wird dann wieder in Normalbetriebszustand hochgefahren und auf Beschädigungen geprüft. In der Tat hatten wir hier durchaus die eine oder andere Neukalibrierung vorzunehmen. Die Kollegen in der Technik haben hier in einigen Extraschichten sehr gute Arbeit geleistet.

Sportplatzwelt: Welche konkreten Maßnahmen haben Sie ergriffen, um das Risiko einer Ansteckung zwischen einzelnen Mitarbeitern zu minimieren?
Archinger: Zum Beginn der Pandemie sind bis auf eine minimale Notbesetzung in der Technik und in der Verwaltung alle ins Homeoffice gewechselt. Das war ein organisatorischer und wirtschaftlicher Kraftakt, denn wir mussten umgehend Laptops und Serverlösungen schaffen, um überhaupt ein einigermaßen funktionierendes Arbeiten von zu Hause zu ermöglichen. Seit Öffnung Ende Mai sind wieder mehr Mitarbeiter auf der Anlage notwendig, wenngleich weiterhin Homeoffice genutzt wird, um die Zahl der gleichzeitig Anwesenden möglichst niedrig zu halten. Vor Ort haben wir in jedem Büro mit mind. zwei Mitarbeitern Spuckschutzwände aufgestellt. Selbstverständlich haben alle ausreichend Masken gestellt bekommen. Es gibt in jedem Büro und in allen Hallen ausreichend Hand- und Flächendesinfektion. Persönliche Meetings gibt es deutlich seltener und dann in größeren belüfteten Räumen oder mit weniger Teilnehmern.

Sportplatzwelt: Welche konkreten Maßnahmen haben Sie ergriffen, um das Ansteckungsrisiko von Badegästen im Eingangs- und Umkleidebereich zu minimieren? Warum ist eine Ansteckung im Badebereich eher unwahrscheinlich?
Archinger: Wir haben aktuell nur einen Zugang zur Anlage (normalerweise drei). Dort stehen Handdesinfektionsspender bereit. In den Umkleidebereichen gilt eine den Räumlichkeiten entsprechende maximale parallele Nutzerzahl. Zu Stoßzeiten an Werktagen zwischen 15 und 19 Uhr sperren wir teilweise die Duschen, um Schlangen in diesen Bereichen zu vermeiden. Wir haben die Reinigungs- und Desinfektionsintervalle deutlich verkürzt und zusätzliches Personal eingestellt. Durch die Lüftungsanlagen haben wir in unseren Hallen einen extrem guten Luftaustausch - deutlich besser als in vielen Sporthallen. Durch die Chlorierung des Badewassers werden Erreger sehr schnell abgetötet, sodass die Chance, sich im Wasser anzustecken, extrem gering bis faktisch nicht vorhanden ist. Wer sich sonst an die AHA-Regeln hält, für den ist ein Schwimmbadbesuch sorgenfrei zu empfehlen.

Sportplatzwelt: Inwiefern wirken sich der Schwimmbadtyp (z.B. Freizeitbad oder Sportbad) bzw. die Nutzergruppen (z.B. öffentliches Schwimmbad oder Vereinsbad) auf die Wiederinbetriebnahme und die damit einhergehenden Maßnahmen aus?
Archinger: In der Tat sind die unterschiedlichen Nutzergruppen unterschiedlich zu behandeln. Kursteilnehmer oder Wettkampfsportler zum Beispiel können in festen Gruppen mit denselben KursleiterInnen und TrainerInnen betreut werden. Unsere Mitarbeiter sind nachweislich in unser mit dem Gesundheitsamt abgestimmtes Hygienekonzept eingewiesen und sind für ihre zugewiesenen Gruppen verantwortlich. Anwesenheitslisten werden ohnehin geführt, sodass wir eine Nachverfolgbarkeit in den gesetzlichen Rahmenbedingungen gewährleisten können. Bei, ich nenne sie mal „nicht organisierten Besuchern“ ist dies natürlich deutlich schwieriger.

In den Hallen selbst stellen wir fest, dass wir in den Freizeitbecken deutlich öfter regulieren müssen, als in den Sportbecken. Ein sog. Trimmschwimmer zieht gleichmäßig seine Bahnen und hält schon mit der Bewegung einen ständigen Abstand und ein Kontakt ist durch Doppelbahnen, die wir aktuell spannen (25m Länge x 5m Breite, anstatt 2,50m Breite), sehr unwahrscheinlich. Die Flächen der Erholungs- und Familienbecken hingegen sind kleiner und somit auch für deutlich weniger Menschen gleichzeitig zu nutzen.

Lehrschwimmbecken im Schwimmbad des SV Bayer Uerdingen 08.
Lehrschwimmbecken im Schwimmbad des SV Bayer Uerdingen 08. Bild: SV Bayer Uerdingen 08

Sportplatzwelt: Vielerorts wurde die Pandemie genutzt, um sich mit neuen kontaktlosen Zutritts- und Bezahlsystemen auseinanderzusetzen. Inwiefern haben Sie sich mit solchen Lösungen beschäftigt?
Archinger: Wir haben zum Februar dieses Jahres unsere neue elektronische Zutrittskontrolle in Betrieb genommen. Das Projekt war schon seit einigen Jahren geplant und ging mit einiger Vorlaufzeit im letzten Sommer in die Umsetzung. Immerhin mussten wir 10.000 Mitglieder und mehreren hundert Kursteilnehmer mit Zutrittskarten ausstatten.

Der Zugang zu den Hallen erfolgt mit der Karte elektronisch, was uns (fast) die in vielen anderen Einrichtungen vorherrschenden Listen erspart. Für Besucher des Außenareals gilt jedoch auch das Eintragen in Anwesenheitslisten, und zwar beim Zu- und Austritt. Insgesamt macht uns diese Investition in der Pandemiezeit das Leben wirklich leichter.

Wir haben außerdem versucht, verstärkt auf bargeldloses Zahlen bei ad hoc Käufen umzustellen. Bei Kursen lassen wir seit einigen Jahren ausschließlich nur Lastschriftverfahren zu. Derzeit überlegen wir, ob wir ein bargeldloses Zahlen mit der Mitgliedskarte einführen. Das hätte vor allem in Kooperation mit der Gaststätte viele Vorteile.

Sportplatzwelt: Ist unter den gegebenen Regelungen bezüglich maximaler Besucherzahlen überhaupt ein wirtschaftlicher Schwimmbadbetrieb möglich? Wie wirken sich die Einschränkungen auf den Trainingsbetrieb des SV Bayer Uerdingen 08 aus?
Archinger: Wir hatten schon immer eine sehr gute Kenntnis über die Auslastung unserer Anlage. Durch die neue Zutrittskontrolle können wir nun noch genauer das Nutzerverhalten analysieren und auch steuern. In enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt in Krefeld orientieren wir uns bei der aktuellen Belegung an der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. Im Fachbericht „Pandemieplan Bäder“ heißt es: „Hier wird für beide Bädertypen für das Becken als Berechnungsgrundlage die DIN 19643-1 herangezogen. Die Personenbelastung je Stunde wird dort mit 4,5 m² für Schwimmer- und 2,7 m² für Nichtschwimmerbereiche angegeben, davon werden 75 % berechnet.“ Auf dieser Grundlage und dem Wissen über die Verteilung der Auslastung an den jeweiligen Tagen konnten wir die Organisation der Trainings- und Kursgruppen gut steuern. Allerdings bedingt diese Einschränkung durchaus, dass wir deutlich weniger (Gesundheits-) Kurse anbieten können - v.a. im Bereich der Angebote im Betrieblichen Gesundheitsmanagement sind unsere Erlöse komplett eingebrochen. Wir rechnen hier erst im nächsten Jahr mit einer gewissen Erholung. Wir können nur hoffen, dass wir nicht in einen zweiten Lockdown laufen. Ansonsten laufen wir Gefahr zusätzlich viele Mitglieder zum Jahresende zu verlieren und jeder weiß, dass es deutlich schwieriger ist, Mitglieder und Kunden, die einmal weg sind, wiederzugewinnen. (Sportplatzwelt, 11.09.2020)

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